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Die Mutanten kommen

Die Mutanten kommen

Titel: Die Mutanten kommen
Autoren: Isidore Haiblum
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schließlich. »Es ist nicht nötig, daß du auch noch mitmischst.«
»Mag sein. Trotzdem wäre ich dir sehr verbunden, wenn du mich über die Sache aufklärtest.«
»Hast du geschäftlich mit ihm zu tun?«
»Die Mondbasis. Ich bin bloß ihr Botschafter. Was ich von dir möchte, ist folgendes: Finde heraus, welche Gorillas für ihn arbeiten und warum.«
»Gorillas?«
»Es sind mindestens zwei.« Ich beschrieb die beiden. »Stelle fest, wo sie stecken.«
»Wie bist du den Kerlen über den Weg gelaufen?« wollte Litkey wissen.
»Sie fielen über mich her – in Fultons Büro.« 
    »Das erklärt alles.«
»Vielleicht. Aber ich war sehr nett zu ihnen, und sie wußten, daß ich der beste Freund des Senators bin.«
Litkey zupfte an seinem Daumen.
»Weißt du, Morgan, sich mit den gedungenen Helfern des Senators anzulegen, ist kein Zuckerschlecken. Das wird dich schon etwas kosten.«
»Die Mondbasis, nicht mich. Mach' dir darüber keine Sorgen. Das geht in Ordnung – hoffe ich.«
    Noch ein Besuch, und der Tag hatte sich für mich gelohnt; zumindest, was meine Verabredungen anbetraf. Ich winkte einem Tax und stellte mich auf eine längere Fahrt ein. Gott sei Dank war es automatisch. Ich wollte in eine etwas ungemütliche Gegend. Ein menschlicher Fahrer hätte sicher den doppelten Preis verlangt – als Gefahrenzulage.
    Ich lehnte mich zurück und dachte über die vergangenen Stunden nach. Armer alter Litkey, eh? Der Kerl hatte mehr Geld als ich Sorgen. Nur die Gier hielt ihn noch aufrecht. Er war zwar ein Bastard, aber er verstand sein Geschäft und wechselte nicht mittendrin die Seiten.
    Das Tax summte dahin. Es schien in besserem Zustand zu sein als ich, und warum nicht? Schließlich hatte es nicht meine Probleme. Selbst mit Fulton im Schlepptau würde es nicht einfach sein, Hess von seinem Sockel zu stoßen. Aber wenigstens mußte es versucht werden. Kein einfaches Unterfangen, denn nach fünf Jahren auf der Mondbasis hatte ich nicht mehr die geringste Ahnung von der irdischen Politik.
    In der Ferne tauchen die ersten Leuchtreklamen auf. Sie blinzelten mir zu, als seien wir alte Freunde. Ich war lange nicht mehr hier gewesen, und meine Erinnerungen an diesen Ort waren alles andere als schön. Aber mein Ziel stand fest. Das Tax brachte mich geradewegs zum Whoopy Complex, dem größten Vergnügungszentrum der Ostküste.
    Ich steckte meine Kreditkarte in den Zahlungsschlitz des Autotax und trat auf den Beton hinaus. Spielstuben lockten auf beiden Seiten der Straße. Lautsprecher plärrten, farbige Lichter zuckten, und die Menge erfaßte mich wie eine Woge.
    Stoßend und schiebend bahnte ich mir einen Weg durch den Trubel. Als ich die erste Seitenstraße erreichte, wandte ich mich nach links. In der Mitte des Blocks fand ich ein Tor, öffnete es und trat in eine mit Kopfsteinpflastern befestigte Allee. Altmodische vierstöckige Gebäude umgaben mich. Das dritte Haus rechts war mein Ziel. Ich klingelte und wurde eingelassen. Gemächlich stieg ich zwei Treppenfluchten hinauf und wandte mich nach links. Hier war ich richtig. Auf der Tür stand: Konsultationen. Und darunter: J. Procter Ambrose.
    Ich trat ein.
Ein kleiner Mann saß hinter einem Tisch in einem Einzimmerbüro. J. Procter Ambrose blickte auf und lächelte. Er war etwa ein Meter sechzig groß, kahlköpfig und hatte eine lange Hakenase. Buschige Augenbrauen wölbten sich über einer randlosen Brille. Er mochte etwa siebzig Jahre alt sein.
»Herrje, ganz wie er leibt und lebt«, sagte er. »Wenn das nicht James Morgan ist. Und auch noch pünktlich. Tritt ein, Junge.«
»Bin schon drin, Joey.«
»Äh ja. Nicht Joey, bitte, sondern Procter. Nimm dir einen Stuhl. Gott, ist das schön, dich wiederzusehen.«
Ich setzte mich.
»Du hast dich nicht sehr verändert, Procter.«
»Das hört man in meinem Alter gern, ehrlich. Immer noch auf der Mondbasis zugange?«
»Ja.«
»Nur munter drauflos. Unter Freunden braucht's keine Formalitäten. Was führt dich zu mir?«
»Geschäftliches.«
»Also hast du ein Problem.« Ambrose stützte die Ellbogen auf den Schreibtisch und legte die Handflächen aneinander. »Aber das ist nichts Neues bei dir. Das eine oder andere Problem hattest du ja schon immer, nicht wahr?«
»Da hast du recht.«
»Geht es um dich?«
»Nein, um die Mondbasis.«
»Sieh an.«
»Ich bin auf der Suche nach Senator Scott Fulton und ...«
Ambrose hob eine Hand.
»Vergebene Liebesmüh'. Der Senator ist nirgends zu finden. Schon seit zwei Wochen
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