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Die Mutanten kommen

Die Mutanten kommen

Titel: Die Mutanten kommen
Autoren: Isidore Haiblum
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Begriffe. Ich flirtete mit einem Mechano.
    »Hier spricht Botschafter Morgan«, sagte ich. »Verbinden Sie mich mit dem Direktor.«
    Der Direktor war ein weißhaariger, schlafmütziger Sechzigjähriger namens Timins. Einen Moment später blickte er mich vom Bildschirm herab an.
    »Morgan?«
    »Ja, ich bin's. Seit wann benutzt die Mondbasis Mechanos?«
»Seit das Budget gekürzt wurde. Woher kommen Sie?«
»Vom Mond.«
»Das erklärt alles. Nun, es gab eine Menge Veränderungen seit Ihrem letzten Besuch.«
»Interessant.«
»Nun, Morgan, was kann ich für Sie tun? Brauchen Sie vielleicht Urlaubstips oder Freikarten für eine Mädchenschau?«
»Diesmal nicht, Timins. Ich bin geschäftlich hier. Als Sonderbotschafter der Mondbasis.«
»Wußte gar nicht, daß das Budget das noch zuläßt.«
»Machen Sie Witze? Ich dachte, ihr streicht hier unten mehr als genug Geld ein.«
»Für Mondbasisverhältnisse schon, aber was meinen Sie, wie teuer das Leben auf der Erde ist?«
»Seien Sie unbesorgt, Timins. Man hat mich zum Sonderbotschafter gemacht; also werde ich hier unten alles klären und die Mondbasis wieder auf eigene Füße stellen. Wenn das nicht klappt, kann ich Ihnen immer noch einen Drink spendieren. Aber erst einmal brauche ich Ihre Hilfe.«
»Ich werde tun, was ich kann.«
»Trommeln Sie Ihre Leute zusammen und setzen Sie sie auf Scott Fulton an. Der Senator ist verschwunden, obwohl ihn die Mondbasis braucht.« 
    »Tatsächlich?«
»Ja. Und suchen Sie alles verfügbare Material über Frank Broderick heraus. Er war der letzte, der Fulton vor zwei Wochen gesehen hat.«
»Wo kann ich Sie erreichen?«
»Nirgends. Ich muß für eine Weile untertauchen. Aber keine Sorge, ich melde mich schon.«
Zufrieden hängte ich ein und ging zu meinem Hotel zurück. Ich vermied die Vordertür und die Vorhalle. Zwar nahm ich nicht an, daß das nette Paar aus Fultons Büro hier noch einmal auftauchen würde, aber besser war besser.
Im Korridor befand sich keine Menschenseele. Ich betrat mein Zimmer, holte meinen Koffer vom Schrank und hatte in fünf Minuten gepackt. Die Serviceröhre brachte mich nach unten. Ich stellte mich an die Straße und winkte einem Autotax, um ans andere Ende der Stadt zu fahren.
Die Gebäude waren dort niedriger, und manchmal stand sogar ein Baum am Straßenrand. Niemand würde mich in dieser Wildnis vermuten. Ich nahm mir in einer heruntergekommenen Absteige ein Zimmer und richtete mich ein. Anschließend suchte ich eine Sichtfonzelle, um Malcolm Lane anzurufen. Als keiner abnahm, wählte ich die Nummer des Senators, aber auch da meldete sich niemand. Ich hatte kein Glück.
Kurz entschlossen traf ich eine Reihe von Verabredungen.

5.

    Tom Boßlein war ein kleiner, etwa vierzigjähriger Mann mit schütterem Haar, grauen Augen, grimmigem Schurrbart und einem ständigen Grinsen im Gesicht. Stets hatte er eine Zigarre im Mundwinkel oder einen Drink in der Hand. Er war ein großes Tier in den Fünf-Uhr-Nachrichten. Vor langen Zeiten waren wir einmal die besten Freunde gewesen, doch jetzt, hoch oben im einundsechzigsten Stock des Nachrichtensenders, saß ich ein wenig verkrampft in dem bequemen Ledersessel, den er mir angeboten hatte. Er schenkte mir einen Whisky ein und setzte sich.
    »Ich glaube kaum, daß du nur auf einen netten Plausch vorbeigekommen bist.«
Ich zuckte die Schultern.
»Aber sicher. Wozu sind Freunde denn sonst da?«
Boßlein lächelte.
»Rück schon raus mit der Sprache, ehe mein Vertrauen in die menschliche Natur flöten geht.«
»Nun«, sagte ich. »Da gibt es tatsächlich etwas, das ich dich fragen möchte.«
»Ich bin ganz Ohr.«
»Was weißt du über Senator Scott Fulton, Tom?«
Er lehnte sich zurück und nahm eine halbgerauchte Zigarre aus dem Ascher.
»Was willst du über ihn wissen?«
»Alles.«
»Nun, sein politisches Treiben ist der Öffentlichkeit bestens bekannt. Er setzt sich sehr für euch oben auf derMondbasisein. Außerdemhat sein Wort einiges Gewicht im Völkerrat, und es ist durchaus möglich, daß erschon bald zum neuen Vorsitzenden gewählt wird.« 
    »Glaubst du wirklich?«
»Ist bloß eine Annahme. Würde natürlich noch viel Arbeit erfordern. Raymond Hess hat ein paar kluge Köpfe in der Hinterhand und macht seine Sache auch nicht schlecht. Wenn in den nächsten Monaten zur Wahl aufgerufen wird, dürfte seine Partei ziemlich gut abschneiden.«
»Davon habe ich gehört. Wie sieht's mit Fultons Privatleben aus? Irgendwas von Interesse?«
»Du meinst Frauen?«
Ich hob die
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