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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman
Autoren: Alan Dean Foster
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Hunnar hat nie ein Sterbenswörtchen erwähnt, daß in Wannome etwas gestohlen wurde.«
    »Die hatten noch nicht genügend Verbindung mit den korrumpierenden Einflüssen einer auf Besitz bedachten Zivilisation«, meinte September halb im Spaß und halb im Ernst. Sie bogen nach der vierten Reihe nach rechts.
    Ethan fand seine drei kleinen nahtlosen Plastikkisten. Nur sein Nahtschlüssel konnte die Molekularstruktur des blauen Materials lösen, die das Paket umgab. Die Siegel des Hauses Malaika sahen intakt und unversehrt aus.
    »Ich kann sie jederzeit abholen, Skua. Was wollten Sie denn hier drinnen sehen?«
    »Ich sehe es bereits, Junge.« Septembers Blick musterte die bis zur Decke reichenden Kistenstapel. »Ich habe schon gesehen, was ich sehen wollte. Zeit, hier zu verschwinden.«
    Sie verließen den kalten Raum, und die feindseligen Blicke der Wachen folgten ihnen. September blieb stumm, bis sie fast wieder am Haupteingang des Hafens angelangt waren.
    »An der Bemerkung, die Xenaxis bezüglich der Geschäfte machte, die man hier abwickeln kann, hat mich etwas gestört«, erklärte er. »Jetzt, da ich mir das Lager angesehen habe, stört mich das noch mehr. Nach den Markierungen auf diesen Kisten kommt mir der hiesige Handel recht einseitig vor.«
    »Was soll das heißen, einseitig?«
    »Junge, diese Kisten dort hinten waren ganz neu, und die Markierungen haben das bestätigt. Von dieser Welt wird viel mehr exportiert als hereinkommt. Man kann natürlich nur schwer abschätzen, wie viel Duralum oder Kermaikstahl-Messer einer Schnitzerei entsprechen. Aber ich glaube nicht, daß die Tran den Wert ihrer Exporte kennen. Wie viel sind denn hundert Liter Wasser einem Mann in einer Wüste wert? Was das angeht, wie viel sind hundert Liter Erde einem Mann in einem Ozean wert?
    Jemand macht hier wesentlich mehr als einen ehrlichen Profit, Jungchen. Ihre Pakete waren die einzigen, die ich in der ganzen Halle gesehen hatte, die das Symbol einer Handelsfamilie trugen. Jemand anderer, vielleicht jemand, der gar keine Lizenz hat, betreibt hier ein hübsches kleines Monopol und beschummelt die Tran dabei. Natürlich denken die nicht, daß sie beschummelt werden, weil sie es nicht besser wissen. Aber ich weiß es, und das macht mich wütend, Junge. Diese Leute sind meine Freunde.«
    »Unsere Freunde«, sagte Ethan leise.
    »Sicher, unsere Freunde… Auf fünf Tage noch.«
    »Was können wir also unternehmen? Nein, warten Sie. Ich vertrete das Haus Malaika. Ich bin dem Alten nie persönlich begegnet, aber nach allem, was ich weiß, ist er ein wenig ehrlicher als die meisten anderen Familienoberhäupter. Das Ungerechte an der Situation hier würde ihn noch nicht dazu veranlassen, etwas zu tun. Profite schon. Ich bin sicher, daß er bereit wäre, hierher zu kommen und den Tran einen besseren Handel anzubieten.«
    »Ich denke an etwas anderes, nicht daran, wie man hier Profite macht, Junge. Ich sag’s Ihnen später.« Damit verfiel der Riese wieder in Schweigen, während sie auf den Eingang zueilten.
    Ehe sie die Türen erreichten, kamen sie an zwei Thranx vorbei. Die meterhohen Insekten, die gemeinsam mit der Menschheit das Commonwealth beherrschten, waren fast bis zur Unkenntlichkeit in Überlebensanzüge eingehüllt, die speziell für ihre achtgliedrigen Körper entworfen waren. Selbst im Inneren des Gebäudes trugen sie spezielle, gewebte und mit Pelz gefütterte Ärmel über ihren federartigen Antennen. Offenbar waren sie, um es warm zu haben, selbst bereit, eine gewisse Beeinträchtigung ihrer Sensitivität hinzunehmen.
    Da die Thranx von heißen, feuchten Welten kamen, fühlten sie sich hier auf Tran-ky-ky besonders wenig wohl. Sie gingen vorbei und murmelten einander auf Hochthranx etwas zu. Ethan fragte sich, welche schreckliche Missetat die zwei wohl begangen haben mochten, daß man sie auf diese Welt versetzt hatte. Tran-ky-ky mußte ziemlich nahe an das herankommen, was die Thranx unter einer Hölle verstanden.
    »Ich möchte wissen, was hier vorgeht?« September deutete hinaus, als sie die innere Türengruppe hinter sich ließen. An der Eingangsrampe hatte sich eine dichte Menge versammelt. Ein hitziges Gespräch schien im Gange. Die beiden Männer eilten durch die Außentüre.
    Es schien, als würden Ethans Augen plötzlich einer Million Lumen ausgesetzt. Die Außentüren waren chemisch eingefärbt, um das grelle Licht draußen erträglich zu machen. Als er die Türen passierte, hatte Ethan versäumt, seine Schutzbrille
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