Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman
Eingeborenen immer, das Handelsmonopol zu ihrem eigenen Nutzen zu verfestigen. Und sie waren auch nie abgeneigt, den so erworbenen Wohlstand vor ihren ausgeschlossenen Brüdern zur Schau zu stellen.
Die Arsuduner sind daher, obwohl jemand anderer das große Geld am Handel mit Tran-ky-ky verdient, mit ihrem kleinen Nutzen an dem Geschäft zufrieden. Auf die Weise fühlen sie sich groß und wichtig, ganz wie Suaxus es behauptet hat.«
Budjir war ebenso still, wie sein Kollege gesprächig war, aber als er jetzt auf den Boden spuckte, lag in dieser Geste eine gewisse, nicht-verbale Eloquenz, die in ihrer Knappheit zu bewundern war.
Sie gingen zum Schiff zurück. Die drei Tran blieben dicht beieinander, einige Schritte vor den Menschen.
»Ich habe schon im Hafengebäude gesagt, Junge, daß hier etwas geschehen muß, um diese Welt zu öffnen, damit alle ihre Bewohner einen Nutzen davon haben.« Er deutete mit einer Kopfbewegung nach hinten zum Hafenkomplex. »Diese kleine Auseinandersetzung dort hinten, zwischen Hunnar und einem Bürger, wird typisch für die Beziehungen zwischen den einzelnen Trannationen sein, wenn dieses Monopol nicht gebrochen wird. Beide Monopole, um es genauer zu sagen. Das der Arsuduner, und das größere, das dahinter steht.«
Ethan glitt aus und gewann mit einiger Mühe auf dem gefrorenen Boden das Gleichgewicht wieder. »Du sagtest, du hättest eine Idee. Ich würde irgendwo anders eine zweite Handelsstation mit einer Landeanlage für Shuttles errichten, vielleicht auf Sofold. Von dort aus könnte man Handel treiben, der für alle Tran fair ist und ihnen einen fairen Gegenwert für ihre Ware geben, und trotzdem einen anständigen Profit machen.«
September schüttelte die weiße Mähne. »Ich will ja unsere Freunde dort vorne nicht beleidigen«, meinte er und deutete auf Hunnar und die Junker, »aber so gerne wir sie auch persönlich mögen, in ihrem tiefsten Inneren sind sie auch nicht anders als die anderen Tran. Sofold wäre dann bald genauso wie Arsudun und würde eifersüchtig über sein kleines Monopol wachen. Oh, Hunnar würde vielleicht da nicht mitmachen, aber es gibt genügend Kaufleute in Wannome, die dafür kämpfen würden, es zu schützen.
Nein, wir brauchen etwas anderes. Etwas, das von vorneherein verhindert, daß es zu Monopolen kommt. Etwas, das nebenbei auch das hiesige Monopol bricht.
Jungchen, die Tran brauchen eine Vertretung im Commonwealth.«
Ethan blieb stehen. »Das ist unmöglich, Skua! Das wäre bestimmt schon geschehen, wenn die Forschungsteams es für möglich gehalten hätten. Sicher, eine Mitgliedschaft wäre herrlich für sie. Sie könnten weltweit mit Händlern zusammenarbeiten und den Wohlstand und die Fortschritte, die ihnen auf diese Weise zugänglich wären, über den ganzen Planeten ausbreiten. Aber es geht einfach nicht.«
»Trotzdem glaube ich, daß es besser ist, es zu versuchen, als zuzulassen, daß sie weiterhin so ausgebeutet werden, wie das hier geschieht, Junge. Ich glaube, daß es möglich ist. Zuerst müssen wir einmal mit dem hiesigen Kommissar sprechen.«
»Aber du reist doch in ein paar Tagen ab. Was hat es für einen Sinn, dir den Kopf über etwas zu zerbrechen, das du, wie du ohnehin überzeugt bist, nicht ändern kannst.«
»Ich habe immerhin ein paar Tage.« Ethan ging weiter. »Was kann mir schon passieren, wenn ich mit dir den Kommissar aufsuche?«
Das Büro des Planetarischen Kommissars befand sich im Hauptverwaltungstrakt, nördlich des Hafenkomplexes. Ethan fand es zu luxuriös für eine Welt, wo die Homanxbevölkerung und deren Interessen verhältnismäßig gering waren.
Fünf einstöckige Gebäude führten, wie die Speichen eines Rades, vom Zentralbau nach außen, einer dreistöckigen Pyramide aus weißem und schwarzem Stein, die im Schachbrettmuster gebaut war, wobei das Muster nur von den Fenstern durchbrochen wurde. Die fünf Nebengebäude dienten dem Verwaltungspersonal als Wohnquartier.
Der Haupteingang zur Pyramide war wieder eine Anordnung aus zwei Doppeltüren, zwischen denen eine Klimazone herrschte, die es Tran und Menschen erlaubte, sich gemeinsam in ihr aufzuhalten. Diese Zone war freilich kleiner als die, die sie im Hafenbüro vorgefunden hatten, und das war auch logisch. Tran hatten nur wenig Anlaß, hierher zu kommen, schließlich wurden alle Handelsgeschäfte im Hafen erledigt.
Im Inneren der kreisförmigen Hauptlobby hing ein kleiner, leuchtender Wegweiser in der Luft. Das Büro des Kommissars befand
Weitere Kostenlose Bücher