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Die Morrigan: Wild Roses, Staffel 1, Band 3 (German Edition)

Die Morrigan: Wild Roses, Staffel 1, Band 3 (German Edition)

Titel: Die Morrigan: Wild Roses, Staffel 1, Band 3 (German Edition)
Autoren: Claire Gavilan
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widersprechen, aber vermutlich hatte Glynis recht. Eines nach dem anderen. Sie nickte und ging dann zum Fenster. Sie sah Alan im Hof stehen und das Pferd striegeln. Das Bild kam ihr plötzlich vertraut vor und sie musste lächeln, als eine weitere Erinnerung in ihr hochstieg. Sie war noch jung gewesen, fast noch ein Kind ...
     
    60 v. Chr.
     
    Rose war ins Nachbardorf geritten, eine kleine Lieferung Feuersteine für ihren Vater abzuholen, die dort abgegeben worden war. Eigentlich hätte sie eine Begleitung mitnehmen sollen, denn die Wege waren unsicher, aber sie wollte lieber allein reiten und den raschen Galopp über die Felder genießen. Als sie nach Hause kam, stand Alan auf dem Hof, deutlich sichtbar schlecht gelaunt.
    „Aha, du bist wieder zurück! Alle anderen halten sich an die einfachsten Sicherheitsvorkehrungen, aber nein, Rose hat das nicht nötig!“, knurrte er.
    Sie musste grinsen. Alan war zwar nur zwei Jahre älter als sie, aber seit er seine Ausbildung zum Krieger machte, fühlte er sich für alles und jeden zuständig. Für sie besonders.
    „Sicherheitsvorkehrungen!“ Elegant schwang sie sich von Unas Rücken. „Wenn mir einer etwas antun will, reite ich ihm einfach davon!“ Sie lächelte Alan an, aber seine Miene blieb finster. „Der große Krieger darf mir jetzt gern behilflich sein, mein Pferd abzuladen“, sagte sie spöttisch und warf ihm einen der kleinen Feuersteinbeutel zu. Er griff nicht schnell genug zu, und der Beutel prallte ihm genau vor die Brust und fiel zu Boden.
    „Du Biest!“ Alan ließ den Beutel Beutel sein und versuchte stattdessen, nach Rose zu greifen. Aber Rose war schneller. Sie warf sich herum und rannte vor ihm davon. Er folgte ihr. Erst hinter der Scheune holte er sie ein. Er packte sie am Arm und zog sie an sich.
    „Eigentlich sollte ich dir den Hintern versohlen!“, murmelte er. Sein Atem ging erstaunlich schwer dafür, dass sie nur ein kurzes Stück gelaufen waren. Was hatte er nur? Sein Blick senkte sich in ihren. „Aber ich weiß etwas Besseres“, sagte er sehr leise. In seinen sommerblauen Augen stand ein diebisches Funkeln, und bevor Rose sichs versah, neigte er den Kopf. Und küsste sie. Ganz sanft.
    Rose fuhr zurück. Sie wollte ihm eine Ohrfeige geben, aber sie konnte es einfach nicht. Der Kuss hatte sich viel zu gut angefühlt. Ihre Lippen kribbelten, ihr Gesicht glühte, und auf einmal fiel auch ihr das Atmen schwer. So also war es, von einem Mann geküsst zu werden! Bei der Göttin Morgana! Was sollte sie jetzt tun? Auch ihre Wangen glühten, und sie traute sich nicht, Alan anzublicken.
    Alan beugte sich zu ihr herunter: „Jetzt bist du sprachlos, nicht wahr?“, wisperte er ihr ins Ohr. „Ich glaube, das sollten wir wiederholen.“
    Hoffnungsvoll zuckte ihr Blick zu ihm hoch, und da stieß er ein fröhliches Lachen aus. „Aber nicht sofort!“, rief er, drehte sich um und ließ sie einfach stehen.
    Gleichzeitig verärgert und verwirrt sah sie ihm zu, wie er auf den Hof zurückstapfte. „Das arme Pferd!“, rief er. „Es hat noch nicht einmal etwas zu saufen bekommen!“
     
    1888
     
    Kurz tauchte Rose aus ihrer Erinnerung auf. Und undeutlich schwebte Glynis’ Gesicht vor ihr.
    „Komm, Kind“, sagte die ältere Frau. „Setz dich! Du schwankst ja!“ Und sie bugsierte Rose auf einen Stuhl.
    Rose bemerkte es kaum. In Gedanken befand sie sich weiterhin in einem kleinen Dorf zu keltischer Zeit ...
     
    56 v. Chr.
     
    Sie sah Alan nach. Seine Schritte federten beim Gehen, fast schien er zu tanzen. Seine Muskeln spannten sich unter dem engen Hemd, und als Branwen in sein Blickfeld kam, richtete er sich ein wenig auf. Roses Schwester trug einen Korb in der Hand. Wie immer hielt sie das Kinn hoch erhoben, als schaue sie auf die Dorfbewohner herab. Rose wusste, wie sehr Branwen alle Menschen um sie herum hasste. Für sie waren die Dorfbewohner schuld an dem Selbstmord ihrer Mutter Julia. Julia war Römerin gewesen und hatte ihr Volk aus Liebe zu Roses Vater verlassen. Branwen glaubte, dass die Feindseligkeit der Kelten, mit der sie ihre Mutter behandelt hatten, Julia dazu getrieben hatte, sich die Pulsadern aufzuschneiden. Das konnte Branwen den Menschen des Dorfes nicht verzeihen.
    Rose sah zu, wie Branwen Alan entgegenging. Die beiden grüßten sich und tauschten ein paar Worte aus, dann ging Alan weiter und Branwen kam auf sie zu. Sie grinste. „Was ist los, Schwesterherz?“, fragte sie. „Du siehst aus wie eine Kuh, die darauf wartet,
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