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Die Morrigan: Wild Roses, Staffel 1, Band 3 (German Edition)

Die Morrigan: Wild Roses, Staffel 1, Band 3 (German Edition)

Titel: Die Morrigan: Wild Roses, Staffel 1, Band 3 (German Edition)
Autoren: Claire Gavilan
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gequält zu werden. Dieser Gedanke war wie ein Sonnenstrahl, der plötzlich in Roses wolkenverhangenem Inneren aufgetaucht war. „Warum eigentlich nicht?“, fragte sie in die Runde. „Mir gefällt die Idee ganz gut.“ Alan und sie würden sich eine kleine Hütte suchen, am liebsten am Meer. Sie würden sich von selbst gefangenem Fisch ernähren und im Garten Kartoffeln anpflanzen. Irgendwie hatten sie ja wohl auch in der Keltenzeit existiert, dann sollte das im 19. Jahrhundert ebenfalls funktionieren. Rose lächelte, und ihr wurde warm, als sie die Bilder einer möglichen Zukunft mit Alan heraufbeschwor. „Wir bleiben einfach hier. Alan und ich. Wir finden sicher etwas, womit wir unseren Lebensunterhalt verdienen.“
    Alan senkte den Kopf. Die dunkle Locke fiel ihm in die Augen, aber er wischte sie nicht weg. Und da wusste Rose, dass sie einem vergeblichen Traum nachjagte. Ihre Kehle wurde eng.
    „Noch einmal“, warf Glynis ein, „ich glaube nicht, dass Branwen sich auf Dauer an ihr Versprechen halten wird. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie sich wieder meldet. Nein, Alan, wenn ihr euch entschließt, hierzubleiben, schwebt die Bedrohung durch sie wie ein Damoklesschwert über euch. Willst du das?“
    Ein leises Lachen zog durch den Raum. Das körperlose Geräusch klang hämisch, Angst einflößend, und Rose begriff, dass das Versprechen, das die Morrigan Alan im Schafstall gegeben hatte, nur eine weitere Methode war, sie und ihn zu quälen.
    Glynis hatte völlig recht. Die einzige Chance, die sie auf ein Leben in Frieden hatten, war, diesen Fluch zu brechen.
    Rose senkte den Blick auf ihre Hände, damit Alan nicht sah, wie ihr die Ausweglosigkeit ihrer Situation die Tränen in die Augen trieb.
    „Ich gehe nach den Tieren sehen.“ Alan erhob sich schwerfällig. Er warf Rose einen traurigen Blick zu und verließ den Raum.
     
    „Ich habe es doch gesagt. Bevor dieses Miststück tot ist, werden wir keine Ruhe haben.“ Enora hatte ihre Arme vor der Brust verschränkt und Rose konnte sehen, wie sie versuchte, sich wieder unter Kontrolle zu bringen. Es gelang ihr nicht. Schließlich stürmte sie zur Tür, riss sie auf und verließ ebenfalls die Hütte.
    Glynis blickt ihr nach und seufzte.
    Alans Worte kamen Rose in den Sinn. Wir werden bestraft für etwas, das ich getan habe , hatte er einmal behauptet. Und dann dachte sie an Branwens Worte, die sie eben im Schafstall gehört hatte: Was hat er dir erzählt? Dass er schuld ist an deinem Fluch?
    Glynis seufzte erneut. „Es ist nicht deine Schuld. Und auch nicht Alans.“
    Rose blickte sie verwundert an. Wie war es möglich, dass Glynis erraten hatte, an was sie dachte?
    Glynis lächelte sie an. Während sie begann, das schmutzige Geschirr einzusammeln, beantwortete sie auch diese Frage: „Ich kenne dich schon sehr, sehr lange, Kind.“
    Rose wusste, dass das stimmte, aber sie konnte sich an kaum eine Begegnung mit Glynis erinnern. Zweitausend Jahre , dachte sie dumpf. Keine Erinnerungen zu haben machte einsam.
    „Stimmt es, was Branwen behauptet hat?“, fragte sie zögernd.
    Glynis schaute sie fragend an.
    „Dass sie meine Schwester ist“, setzte Rose hinzu. Sie zitterte innerlich vor der Antwort.
    Glynis gab sie ihr nicht sofort. Doch dann nickte sie. „Es stimmt. Ihr seid Schwestern. Zwillingsschwestern. Wenn du genau hinschaust, hinter all den Hass in Branwens Miene, dann siehst du die große Ähnlichkeit zwischen euch.“
    „Warum hasst sie mich so?“, wisperte Rose.
    Doch diese Frage schien Glynis ihr nicht beantworten zu wollen. „Wärest du so lieb und würdest mir einen Eimer Wasser vom Brunnen holen?“, bat sie stattdessen.
    Rose stieß einen Seufzer aus. „Natürlich“, murmelte sie.
    Glynis nickte dankbar und widmete sich wieder ihrem Geschirr, während Rose hinausging.
     
    Als Rose vor die Tür trat, kam Alan eben mit einem von Glynis’ Pferden aus dem Stall. Rose betrachtete die kräftige Stute mit dem glänzenden fuchsfarbenen Fell und der weißen Blesse. „Sie sieht aus wie Una“, murmelte sie und hatte keine Ahnung, woher sie diesen Namen kannte. Ein Bild taumelte durch ihren Geist, sie auf einer Stute, die dieser hier zum Verwechseln ähnlich sah ...
    „Una.“ Alan drehte das Tier so, dass er es an einem Baum neben dem Stall anbinden konnte. „Du erinnerst dich an sie?“
    Rose kramte in ihrem Gedächtnis, aber mehr als das kurze Bild von eben fand sie dort nicht. „Nicht wirklich“, gestand sie.
    „Deine erste Stute
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