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Die Mordaugen von Brüssel

Die Mordaugen von Brüssel

Titel: Die Mordaugen von Brüssel
Autoren: Jason Dark
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berührte, hörte ich das Zischen. Es stank nach verbranntem Fell, die Augen brachen, sie fielen in den Schädel hinein, und ich stieß meinen rechten Fuß vor, dessen Sohle die dritte Hyäne traf.
    Unter der Schnauze hatte ich das dämonische Tier erwischt. Dadurch verendete es zwar nicht, aber sein Konzept war gestört. Ich setzte einen Tritt nach, erwischte den Kopf an der Seite, sie wühlte sich jaulend über den Boden, sprang wieder hoch, und dies geschah unmittelbar vor dem Eingang des Verbindungsrohrs.
    Die rechte Hand mit der Klinge zog ich von unten nach oben und erwischte das Tier beim Aufstehen.
    Ich ließ den Dolch stecken, denn nun hatte ich nur einen Gegner vor mir. Gabaon war in das Rohr gelaufen. Er hatte sich ziemlich weil von mir entfernt. An den runden Decken brannten einige Lampen, es war die Notbeleuchtung, so daß ich seinen Weg genau verfolgen konnte. Die Stufen waren doppelt so breit angelegt wie normale, und sie waren auch nicht sehr steil, erst allmählich führten sie aufwärts zur nächsten Kugel an der Seite.
    »Bleib stehen, Radek!« brüllte ich durch das Rohr, an dessen kahlen Wänden meine Stimme ein metallisch klingendes Echo bekam. Ich hatte nicht damit gerechnet, aber er drehte sich tatsächlich um, so daß ich ihn anschauen konnte. Ich befand mich noch im Lauf, er hatte angehalten, aber ich hatte mittlerweile den Bumerang gezogen und hielt ihn wurfbereit in der rechten Hand.
    Plötzlich hörte ich ihn schreien.
    Gleichzeitig zerplatzte eines der Augen, das sich links von seiner Schulter befand. Eine blaue Flamme regnete auf ihn herab, traf die Kleidung, die sofort Feuer fing. Wieso und weshalb dies geschehen war, konnte ich nicht sagen. Jedenfalls nahm ich es als einen glücklichen Umstand hin und konnte mich ihm noch weiter nähern. Mittlem rechten Arm holte ich bereits zum Wurf aus!
    ***
    Bill hatte tatsächlich geschossen, allerdings nicht auf Ruth Reuven. Im buchstäblich letzten Augenblick hatte er die Waffe herumgedreht und die Mündung gegen die Decke gestreckt, wo kalt und grausam das Auge leuchtete.
    Die Silberkugel traf den Höllenkreis!
    In diesem kleinen kegelförmigen Projektil steckte eine so starke, weißmagische Kraft, daß sie selbst dem Auge oder dem Höllenring Paroli bieten konnte.
    Das Auge verlor!
    Es blähte sich für einen Moment auf wie der Feuerball bei einer Explosion, nur eben in einer anderen Farbe. Nicht rot oder glühend, dafür in einem kalten Blau, durch das jedoch wie helle Blitze die Silberstreifen zuckten und mithalfen, das Auge zu zerstören. Es »starb« lautlos.
    Nur die Diener des Dunklen Pfads blieben nicht stumm. Voller Entsetzen mußten sie mit ansehen, wie ein Feil ihres Meisters ein Opfer der Weißen Magie wurde.
    Sic schrien, sie warfen sich zu Boden, preßten die Gesichter gegen die Handflächen und vergaßen ihre beiden Gegner Bill Conolly und Maurice Reuven.
    Sie waren bis an die Fahrstuhltür zurückgewichen, wo sie das Schauspiel mit gebannten Blicken erlebten.
    Reuven freute sich besonders. »Du hast es geschafft!« schrie er immer wieder in das Heulen und Toben der Teufelsdiener hinein. »Du hast es tatsächlich geschafft. Sie ist gerettet. Meine Tochter ist gerettet, Bill. Verdammt!«
    Der Reporter nickte. »Das glaube ich allmählich auch«, sagte er und dachte dabei an seinen Freund John Sinclair…
    ***
    Ich sah die Flammen auf seiner Schulter, ich sah Gabaon taumeln und torkeln. Er fiel von einer Seite der Treppe auf die andere. Die beiden Geländer wirkten dabei wie gummiartige Wülste, denn er wurde von ihnen immer wieder abgestoßen.
    Das Auge war vergangen. Sein Rest hatte die Kleidung des teuflischen Mönchs in Flammen gesetzt, der jetzt um sich schlug und so versuchte, das Feuer zu löschen.
    Ich warf meine »Banane« trotzdem.
    Es war ein wuchtiger Wurf, leicht angeschnitten, auch gut gezielt, von unten nach oben steigend, wobei der Bumerang zunächst dicht über die breiten Stufen seine Bahn zog.
    Dann hatte er sein Ziel erreicht.
    Er trennte nicht den Kopf des Dämons vom Körper ab, dafür zog ihn eine andere Magie an. Die der acht Augen!
    Sie waren kaum mit normalen Blicken zu verfolgen, als sie sich bewegten, einen Kreis bildeten und sich vor der Gestalt des Dämons zusammensetzten, wo sie einen magischen Abwehrschirm aufbauten, in den mein geschleuderter Bumerang hineinschlug.
    Es war ein Volltreffer!
    Die magische Entladung machte mich fast blind. Ich tauchte zur Seite weg, schloß die Augen und hörte
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