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Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)

Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)

Titel: Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)
Autoren: Linda Lael Miller
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kam.
    „Ich bin nicht durcheinander“, stellte sie klar.
    „Doch, das bist du.“
    „Bin ich nicht.“ Sie wartete einen Augenblick und holte tief Luft. „Schmeichle dir nicht selbst, Austin. Nicht jede Frau erliegt deinem Charme.“
    Er lachte. „Auch das habe ich nicht behauptet.“
    „Manches muss man nicht aussprechen“, konterte sie und bog in Richtung Stadt ab.
    „Ganz egal, was ich sage, du wirst dagegen sein, nicht wahr?“
    „Stimmt“, gab Paige zu.
    Diesmal mussten sie beide lachen.
    Austin verschränkte die Arme, schloss die Augen und legte den Kopf zurück. Er bot das Inbild eines zufriedenen Cowboys. So ungern Paige es zugab, aber dieser Mann schaffte es immer noch, sie völlig aus dem Konzept zu bringen.
    Er strahlte dieses verdammte Selbstbewusstsein aus.
    Manche Männer hätte es gewurmt, auf dem Beifahrersitz mitfahren zu müssen, anstatt selbst das Steuer in der Handzu haben. Nicht so Austin, der ganz sicher noch nie an seiner Männlichkeit gezweifelt hatte. Davon war Paige überzeugt.
    Tate und Garrett waren genauso. Vielleicht ist das so eine McKettrick-Sache, dachte sie.
    Warum sollten die drei auch nicht selbstbewusst sein? Sie besaßen alles: gutes Aussehen, Geld, eine Ranch, die selbst gemessen an texanischen Standards groß war, und einen Namen, dem man Respekt entgegenbrachte.
    Paige spürte, wie es ihr heiß den Hals hinaufkroch und es ihr die Kehle zuschnürte. Außerdem bekam sie Herzklopfen.
    Natürlich wählte Austin genau diesen Moment, um ihr eine Frage zu stellen. „Wie ist es dir so ergangen, Paige?“
    Sie fühlte Tränen in sich aufsteigen, wäre aber eher gestorben als zu weinen. Also schluckte sie hart.
    Wie ist es dir ergangen, Paige? Seit ich dir das Herz gebrochen habe, meine ich. Seit du mich in einem gestohlenen Golfcart verfolgt hast. Wie ist es dir ergangen, Paige, alte Freundin?
    „Gut“, antwortete sie, überrascht und erleichtert darüber, wie ruhig sie klang. „Mir geht’s wirklich gut. Ich hatte viel zu tun. Und du?“
    Nun war der Ball auf seiner Seite des Spielfelds.
    Aus dem Augenwinkel nahm sie wahr, dass er sie beobachtete.
    „Ist es wirklich schon zehn Jahre her?“
    „Allerdings“, bestätigte sie. Einen Monat nach ihrer Trennung waren Austins Eltern bei diesem grässlichen Autounfall ums Leben gekommen. Damals hätte sie ihn so gern getröstet und gefragt, ob sie irgendetwas für ihn tun konnte.
    Nur war er leider nicht der Einzige mit zu viel Stolz.
    „Ich war auf der Beerdigung“, sagte sie. Zur Trauerfeier waren so viele Menschen gekommen, dass sie nicht alle in die Kirche passten.
    „Ich weiß“, erwiderte Austin leise. „Ich habe dich gesehen.“
    Er war auch auf der Beerdigung ihres Vaters gewesen, gemeinsam mit seinen Brüdern. Damals hatte er zwar kein Wort mit ihr gesprochen, aber es hatte ihr trotzdem geholfen. Es tatgut zu wissen, dass er da war und Anteil nahm. An jenem Tag war ihr Kummer zu groß gewesen, um auch noch über den Verlust ihrer großen Liebe zu trauern.
    Es hatte ohnehin noch genug andere Tage gegeben, an denen sie wegen Austin geweint hatte. Und ebenso viele dunkle Nächte.
    Sie fuhren an den bereits vor vielen Jahren versiegelten Ölquellen vorbei. Unter der Silver Spur Ranch befand sich laut Expertenmeinung noch reichlich schwarzes Gold.
    Austin und Paige fuhren vorbei an Rindern, die auf McKettrick-Weideland grasten, und es gab so vieles, was Paige sagen wollte.
    Aber ihre Vernunft – oder ihr fehlender Mut – hielten sie davon ab, irgendeines ihrer Gefühle in Worte zu fassen.

2. KAPITEL
    C alvin Remington, der gerade fünf Jahre alt geworden war, gehörte zu den Menschen, die Austin am liebsten waren. Und dem strahlenden Gesicht nach zu urteilen, mit dem der Junge auf Paiges Wagen zurannte, beruhte das auf Gegenseitigkeit. Seine Tante folgte einige Schritte hinter ihm, während Austin bei heruntergelassener Scheibe auf dem Beifahrersitz wartete.
    „He, Kumpel!“, rief er.
    Calvins Brille saß ein wenig schief, und sein blondes Haar stand in sämtliche Richtungen ab. Der Reißverschluss seiner Jacke war offen, und Calvin wedelte mit einem Papier über seinem Kopf.
    „Meine ganze Kindergartenklasse fährt nach Six Flags!“, schrie er begeistert. „Weil wir wirklich, wirklich gut waren!“
    Austin lachte, und sein Blick begegnete zufällig Paiges. Sofort spürte er das Knistern zwischen ihnen, und sein Verlangen erwachte.
    „Wessen Hund ist das?“, wollte Calvin wissen, der vor Aufregung außer
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