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Die Maya Priesterin

Die Maya Priesterin

Titel: Die Maya Priesterin
Autoren: Andreas Gößling
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un d länge r al s ei n Sar g . Di e Wellen wiegte n da s Boot . Netz e un d Lumpe n lage n darin. Offenba r der Kah n eine s Fischers . Abe r weshal b starrt e Batist o wi e gebannt i n da s Boo t hinab?
    Da s Wasse r gluckste . Aus irgendeinem Grund wagte es Tomas nicht, das Schweigen zu breche n . Auch er stützte nun die Arme auf und beugte sich weit nach vor n . Ah , da s also , dachte er .
    Di e beide n lage n i m Bauc h de s Bootes , meh r schlech t als rech t versteck t . Zwischen Netzen und Lumpen schimmerte die braun e Haut . Anscheinend hielten sie einander umschlunge n . Ihr e Körpe r wiegte n sic h i m Tak t de r Welle n . Jetz t hört e Tomas auc h ih r Murmeln , leise , doc h i n beschwörende m To n . Gebannt sa h e r hinab . Di e Leibe r regte n sic h nu n rascher . Di e Lumpen verrutschte n . Toma s sa h Münder , di e sic h aufeinande r preßten, Hände, die über Brüste fuhren, Arme, die den Leib der Frau umschl a nge n . Si e is t schwanger , dacht e e r .
    Da s Boo t began n z u schaukel n . Toma s sa h schlanke Schenkel , di e sic h u m de n Lei b de s Manne s spannte n . Er vernah m ei n Stöhnen , un d dann : »Diego , Wini k - 'u j .« Wi e in Welle n brandet e nu n di e Leidenschaf t durc h di e Leiber , un d für jed e Well e hatt e de r Wiedergekehrt e eine n Namen , ei n törichtes Wort . »Ixkuku l . Silbern e Fra u .« E r stammelt e un d stöhnte .
    »Mein e Liebe . Fra u Welle . Hohepriesteri n de s Mondes . Fliegend e Fra u ...«
    »Da s genügt« , sagt e Batist o fas t unhörbar . Inzwische n war de r Himmel beinahe schwar z . Draußen über dem See regnete es scho n . Er machte Tomas ein Zeiche n . Das Boot war an Bug und Hec k vertäut . Si e beid e beugte n sic h noc h tiefe r hina b und zoge n de n Ein baum an den Seilen hinau f . Eh e da s buhlend e Paar sic h versah , wa r da s Boo t übe r di e Maue r getaumel t un d stand au f feste m Lan d .
    »Aussteigen , sofort« , sagt e Batisto . Düstere n Blick s sa h e r zu, wi e di e beide n unte r Netze n un d Lumpe n hervorkroche n . Ihre Gesichte r noc h geröte t vo n de r Liebe , di e Leibe r glänzen d vor Schwei ß . »Bedeckt euch«, befahl er.
    Di e Fra u sprac h anscheinen d kei n Kastilisc h . Ein e hübsche Person , ehe r rundlic h al s schlank , mi t strahlende m Blic k auch si e . Eine silberne Mondsichel schmückte ihr Haa r . Der Wiedergekehrt e macht e ih r ei n Zeiche n . Si e hüllte n si c h i n die Lumpen aus dem Kah n .
    Batist o zo g ein e weiter e Seidenschnu r au s de r Tasch e . Sorgsa m ban d e r de m Wiedergekehrte n di e Handgelenk e auf de m Rücke n . »Versuche nicht noch einmal zu entfliehe n . Beim nächste n Ma l leg e ic h dic h i n Kette n .« E r reicht e Toma s das Ende der Seidenschnur.
    Ei n gewaltige r Donnerschla g zerri ß di e Luft . De r Gefangene öffnet e un d schlo ß di e Lippen , z u verstehe n wa r nichts . Im selbe n Momen t began n e s z u regne n . Di e Tropfe n trommelten ihnen auf Kopf und Schulter n . Brüllend stürzten die Wassermasse n hernieder . Stur m heulte . Wiede r ein Donnerschla g . Blitz e zuckte n durc h di e Dunkelheit . E s war , als versuch e de r Sata n ihne n wahrhafti g sein e Mach t z u zeigen, dacht e Tomas . Da rannte er bereits über den weiten Platz, vom Stur m geschoben , umtos t vo n Regen , au f de n Durchgan g i n dem maisgelbe n Riesenhau s z u .
    Di e Seidenschnu r hatt e e r sic h mehrfac h u m di e Hand gewickelt . Schmerzhaf t schnit t si e i n sei n Fleisc h . E s wa r ihm gleic h . Diesmal würde er nicht versage n . Hinte r ih m stolperte de r Gefangen e du r c h da s Tor , gefolg t vo n Batisto .
    Vo n de r Fra u wa r wei t un d brei t nicht s z u sehe n . Draußen tost e de r Regen , grollt e de r Donne r . Pate r Toma s schlo ß die Auge n . Ixk u k ul , dacht e er . Urzúa s Männe r würde n kein e Gnade kenne n . Verworrene Gefühle stiegen in ihm au f . Mitleid, Begehren , we r wei ß . Rasc h ho b e r di e Lider .
    Ungeachte t de s Wolkenbruch s rannte n si e di e steil e Straße wiede r hinau f . Al s si e obe n de n heilige n Plat z erreichten , waren si e durchnäß t b is auf die Knoche n . De r Plat z wa r menschenleer . Die Männer Ur z úa s hatte n sic h vo r de m Unwette r verborge n .
    Die meisten waren die monumentale Treppe hinauf in den Sonnengot t - Tempe l gerann t . Ander e hatte n ih r Hei l i n der Bücherpyramid e gesucht . Wie sich später herausstellte, waren si e dor t übe r di e Amphore n hergefallen , i
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