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Die Maya-Midgard-Mission

Die Maya-Midgard-Mission

Titel: Die Maya-Midgard-Mission
Autoren: Bernd Sieberichs
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bejahend.
    "Gut! Dann will ich dir noch mehr erzählen. Die Mayas waren Nachfahren der in alle Winde verstreuten Bewohner von Atlantis. Diese überlebenden Flüchtlinge hatten ein größeres Verständnis vom Wesen alles Seins, als alle vor ihnen und die meisten nach ihnen – uns selbst miteingeschlossen. Wir Menschen des beginnenden dritten Jahrtausends haben einen Entwicklungsstand erreicht, der jenem der letzten Atlanter ziemlich nahe kommt. Wie sie, so stehen auch wir am Scheideweg. Wir müssen uns entscheiden, ob wir materielle und spirituelle Erkenntnisse zum Nutzen des Ganzen vereinen können, oder ob wir die zusammengehörigen Teile des Einen gewaltsam auseinanderbrechen und damit auch unsere Lebensform dem Untergang weihen wollen. Anscheinend haben wir in der jüngeren Vergangenheit die falsche Entscheidung getroffen, jedenfalls ein Großteil der Menschheit. Es scheint, als seien wir hier auf Aurora die letzten, die die Chance erhalten, die Fehler der Atlanter und unsere eigenen noch zurechtzubiegen. Das jedenfalls behaupten die Bücher der Sechsten Sonne. Und da es keine Zukunft, Gegenwart, noch eine Vergangenheit im linearen Sinne des Zeitablaufs gibt, war es den Mayas möglich, sich einen Überblick über alle »Zeiten« zu verschaffen. Sie haben nicht nur die Katastrophe gesehen, deren Überlebende wir sind, sie haben auch unser Überleben auf den Auroren – die nebenbei bemerkt übrigens die Berggipfel der atlantischen Hauptinsel Poseidia sind – gesehen und die Tatsache, dass einer dieser Überlebenden ein Halunke und ein Dieb sein wird. Vor allem, da er es selber war... Nun, kurzum: Die Verfasser der Bücher haben mich, die Übersetzerin vor dem Diebstahl gewarnt und mir genaue Instruktionen gegeben, wie ich die Bücher schützen und verstecken kann. Das habe ich gemacht. Außerdem weiß ich jetzt, warum sich die Spuren der Maya-Hochkultur im 9. Jahrhundert nach Christus verlieren. Es war weder Unfruchtbarkeit, noch Misswirtschaft, noch Krieg, noch Umweltkatastrophe. Sie haben sich entschieden, dass ihre Hohe Zeit zuende ging. Ihre Aufgabe war erfüllt, ihr Zenit erreicht. Sie hatten ihren Boden bestellt, die Saat für Kommendes bereitet, wie die australischen Aborigines und wie die nordamerikanischen Brüder konnten sie ihre Lebensweise aufgeben, weil sie nicht mehr klammern mussten. Das ist das ganze Geheimnis!"
    " Oh, Daria", sagte Domnall seufzend und lockerte den Druck seiner Schenkel, "du bist einfach wundervoll."
    " Ich weiß", sagte Daria und spürte, wie ihr Halt unter dem sanften Auf und Ab ihrer Finger wuchs, "wir Menschen sind einfach aber voller Wunder. Ich möchte dich meinen Kindern vorstellen, Dom. Ich habe Virginia einen Brief mitgegeben und glaube, wir bauen uns auch ein Boot. Was denkst du?"
     
     
    ***

46 SANTA AURORA im Hier und Jetzt
     
    "Liebe Kinder, die Ihr keine Kinder mehr seid, aber meine!
     
    Ich weiß nicht, wie es Euch geht. Ich weiß nicht, ob Ihr am Leben seid. Ich weiß nicht, ob ich Euch und meine Enkelkinder jemals wieder sehen werde. Ja, ich weiß nicht einmal, ob Euch dieser Brief jemals erreichen wird. Alles, was ich wusste, war von Gelächter umwehte Ignoranz. Aber ich habe mir mein Leben tatsächlich genommen – und viele dafür erhalten.
    Nun weiß ich, dass ich Euch liebe: Dich, Georgia und Deine stolze Unabhängi gkeit und Dich, Dylan, Dich und Dein stilles aber stetes Dasein, wenn wir Dich brauchen. Ich liebe Euch beide sehr, und ich vermisse Euch noch mehr.
    Ich weiß, dass Ihr mir die Schuld am Scheitern der Beziehung zu E urem Vater gabt. Ich weiß, dass Ihr meine Karrierepläne ebenso missbilligt habt wie mein Streben nach Selbständigkeit und Selbstverwirklichung. Vielleicht müssen Kinder ihre Eltern so kritisch sehen, um in der Abgrenzung ihr eigenes Leben zu gestalten. Ich bitte Euch nur, nicht zu vergessen, dass Ihr trotz all meiner Fehler und Schwächen, meine geliebten Kinder bleibt.
    Wir haben uns seit Monaten nicht gesehen, glaubt mir, für mich waren es Jahre der Trennung. Ich möchte Euch die manchmal schöne und manchmal schmerzhafte Geschichte erzählen, die ich seitdem erlebt habe, vielleicht bringt sie uns einander näher – mich hat sie durch jede Pore mit Liebe, Licht und Leidenschaft durchtränkt; mir hat sie die Augen g eöffnet für das wahre Wesen des Seins; und deshalb muss ich Euch davon berichten: 'Die Geschichte beginnt auf der Halbinsel Yukatan, in einem Grabhügel, in der Gruft eines Wikingers...
     
    ... und so könnt
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