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Die Maske des Meisters

Die Maske des Meisters

Titel: Die Maske des Meisters
Autoren: Henke Sandra
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im Hals stecken geblieben. Mit vor Schmerz verzerrter Miene fiel er auf die Knie.
    Todd richtete sich auf und fasste sich an die Kehle. Gierig füllte er seine Lungen mit Luft.
    Doch Howard war noch nicht am Ende. Er fing sich erschreckend schnell und zog sich bereits an der Werkbank hoch, um wieder aufzustehen.
    Das konnte Claire nicht zulassen. Sie zog ihm ein zweites Mal die Radkappe über den Schädel. Er ging zu Boden und blieb liegen. Schützend legte er die Hände über seinen Kopf und stöhnte vor Qual.
    Todd kam wieder zu Kräften. „Ich hole die Handschellen aus dem Polizeiwagen.“ Kaum hatte er das ausgesprochen, war er auch schon auf dem Weg zum Garagentor. Er schob es ein Stück hoch, damit er gebückt darunter hindurchgehen konnte, und war im nächsten Moment auch schon verschwunden.
    Claire war gar nicht wohl dabei, mit Howard in der Werkstatt zurückzubleiben. Er war nicht bewusstlos, sondern jammerte leise vor sich hin.
    „Nun komm schon zurück“, murmelte sie und stellte die Radkappe zu den anderen. Unruhig spähte sie in die Garage, aber ihr Bruder war noch nicht zu sehen.
    Ein Geräusch ließ sie herumfahren. Sie konnte kaum glauben, was sie sah. Howard stand schon wieder auf den Beinen.
    Er sah mitgenommen aus, schwankte ein wenig und hielt eine Hand an die Stirn, aber er funkelte sie zornig an. „Jetzt sind wir beide allein, und du wirst für deine Starrköpfigkeit büßen.“
    Er streckte seinen Arm nach ihr aus, doch sie duckte sich blitzschnell darunter hinweg und floh ins Haus. Es gab nur eine Möglichkeit, ihn zu stoppen. Sie erinnerte sich daran, dass die beiden Pistolenholster auf dem Sofarücken im Wohnzimmer lagen.
    Doch er holte sie im Korridor ein und schubste sie, sodass sie die Balance verlor und einknickte. Glücklicherweise war sie nicht der Länge nach hingefallen, sondern kniete nur. Sie stand rasch wieder auf, aber bevor sie weiterlaufen konnte, packte er sie und schleuderte sie gegen das Treppengeländer.
    Claire ächzte. Ein stechender Schmerz breitete sich in ihrer Seite aus. Sie tastete nach ihren Rippen, aber sie schienen nicht gebrochen zu sein.
    Im nächsten Moment legte Howie den Arm um ihre Hüften, riss sie zurück und stieß sie mit dem Rücken gegen die gegenüberliegende Wand.
    Sie schrie auf und schloss die Augen so lange, bis der Schmerz schwächer wurde, dann riss Claire sie wieder auf, konnte jedoch Howards Hände nicht rechtzeitig abwehren, die sich nun um ihren Hals legten und zudrückten. Dass er erbarmungslos sein würde, erkannte sie an seinem Blick, der einen Hauch von Wahnsinn enthielt. Als sie wie eine Furie wild auf ihn einschlug und ihm verzweifelt das Gesicht zerkratzte, wuchs die Ahnung in ihr, dass er Noah die zwei Leichen unterschieben würde. Ihre und Todds.
    Ihre Kräfte schwanden. Die Luftnot fühlte sich an, als würde sich ihr Brustkorb zusammenziehen, um bald zu implodieren.
    Howard zeigte sich von ihrer lächerlichen Gegenwehr wenig beeindruckt. Er drückte nicht einmal so fest zu, wie er hätte zudrücken können, sondern genoss die Macht, die er über sie besaß, und ließ ihr hilfloses Gerangel ungerührt über sich ergehen.
    Als sie kaum noch Luft bekam und sich an seinen Schultern festhielt, weil sie befürchtete, jeden Moment in Ohnmacht zu fallen, fiel ihr ein Artikel ein, den sie mal in der Oakwood Tribune gelesen hatte.
    Also ist das Käseblatt doch zu etwas gut, feixte sie in Gedanken.
    Es kostete sie trotz der Gefahr, in der sie schwebte, Überwindung, ihre Finger in Howards Augen zu drücken. Sie tat es dennoch, wenn auch halbherzig, weil sie nicht wollte, dass er blind wurde. Das rächte sich, denn er brüllte zwar auf, schlug aber ihre Arme weg und trat einen Schritt zurück. Seine Augen tränten, und er blinzelte, doch er erholte sich viel zu schnell. Aufgebracht schlug er ihr mit der flachen Hand ins Gesicht.
    Claires Kopf flog zur Seite. Ihre Wange brannte wie Feuer. Sie war keins dieser spindeldürren Weibchen, die schon der leiseste Windhauch umhaute, sondern eine Kämpfernatur, sie konnte viel einstecken, aber das wurde selbst ihr zu viel. Ihr ganzer Körper tat weh.
    Sie fühlte sich geschwächt und schockiert von Howards Brutalität.
    Endlich kam Todd aus der Garage zurück und eilte ihr zu Hilfe. Doch dann tat Howie etwas, das Claire nicht erwartet hatte: Er flüchtete. Anstatt sich Todd in den Weg zu stellen und ihn niederzuringen, lief er den Gang entlang in Richtung Diele, von der der Hauseingang, die Küche
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