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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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hechelte leise.
    Skallon legte den dicken Anzug aus Metall und Keramik ab. Sie versteckten ihn im Gehölz, zusammen mit einem Richtmikrophon, damit sie ihn später wiederfänden. Skallon schien froh zu sein, aus dem Anzug herauszukommen. Er lief emsig umher und verstaute Gerätschaften unter seinen alveanischen Gewändern. Die schweren Tuchfalten schlotterten um seine Knöchel.
    Dann spähte er konzentriert auf den Monitor, den Fain in der Hand hielt, und lauschte aufmerksam, während Fain die Route für jeden von ihnen darlegte. Die Raster von Mutter veränderten sich, während sie sie betrachteten; es wurde allmählich Nachmittag auf Alvea. Skallon konnte rasch und leicht Informationen aufnehmen, stellte Fain fest. Das war beruhigend.
    Mit Hilfe von Mutters detaillierten Bildern des Dschungels, der sie umgab, machten sie die besten Wege ausfindig. Ein blauer Punkt beschrieb geduldig diejenige Route, die nach Mutters Kalkulation am ungefährlichsten war.
    Skallon hielt am Ende seiner eigenen Strecke inne. „Na dann … sehen wir uns also in Kalic“, schloß er lahm.
    „Richtig.“ Fain winkte zu Scorpio hinüber. „Bleib mit der Nase im Wind.“
    „Das. Mein. Job“, sagte der Hund mit eintöniger Stimme.
    Fain nickte befriedigt. Er fühlte sich ausgeruht. Der Hund war in Ordnung. Bei Skallon war er da nicht so sicher, aber im Augenblick konnte man nichts tun. Mit Scorpio kam er zurecht, weil es ein Band zwischen ihnen gab. Die Vergangenheit, ja, und noch etwas mehr. Nicht gerade wirkliches Verstehen, eher die Befriedigung, Jobs gemeinsam und gut ausgeführt zu haben. Man konnte nicht sagen, daß Fain Neohunde verstand. Sie waren sonderbare Geschöpfe, das erste Produkt der genetischen Manipulationen. Sie hatten Neurosen und Probleme und eine Menge von dem Ballast, den auch Menschen in ihren Köpfen mit sich herumtrugen. Aber er hatte großen Respekt vor ihnen. Gewöhnliche Tiere waren etwas völlig anderes, etwas, so argwöhnte er, was der Mensch niemals gänzlich würde verstehen können. Deshalb weigerte er sich immer, die hohen Beamten des Konsortiums zu begleiten, die wußten, woraus seine Arbeit bestand, und ihn zur Jagd in den Privatrevieren der Gesellschaft einluden. Fain wußte nicht, wie Tiere dachten, und so tötete er sie auch nicht. Menschen allerdings, die verstand er.

 
4
     
    Es fallt in einem taumelnden Metallkasten. Die Lichter ringsumher blinken und sprudeln Muster hervor – Konstellationen des Tanzes. Die bernsteingelben Kristalle bewegen sich plappernd und klammern sich an Ziffern und Linien. Sie stoßen ihre Wahrheiten hervor, und indem sie sie erschaffen, gebären sie Lügen. Die Flüssigkristalle verschmelzen, und während sie Fakten fixieren, sterben sie und werden falsch, und der Tanz geht weiter.
    Ziele oberhalb, sagen die sterbenden Lügen. Es ist so, war so und wird daher nie wieder so sein. Der Änderung setzt sich in Bewegung, um die Kristalle des Tanzes zu umschwärmen, um sie in ihrem opfernden Rhythmus zu verstehen. Sie reden von dem heißen Lichtpunkt am Himmel. Fain kommt, ja.
    Endlich kommt der Augenblick, der Augenblick steigt auf und ist verzehrt. Wie Fain verzehrt werden wird, verzehrt worden ist, verzehrt wurde, wie alles durcheinanderwirbelt.
    Es drängt sich gegen die pulsierenden Kristalle. Bedeutung sickert durch die Kluft zwischen dem Metallkasten und dem Ding-des-Tanzes im Innern des Kastens. Das Ding sieht, versteht. Hier drücken, dort schalten. Der Kasten soll seine Arbeit tun. Da.
    Die hohlen Lichter sprechen, sie reden von dem Strahl, der die Luft durchschneidet, in der freudigen Gewißheit zu treffen. Das Ding weiß, daß dies nur ein vorübergehender Augenblick ist, ein Punkt, den es durchqueren muß. Der Strahl ist nicht das Ende. Es muß der Anfang sein.
    Der Raum reißt auf, wie zur Erwiderung.
    Ein Feuerball flammt in der Nähe auf, ein Sonnenzwilling des lodernden Purpursterns dort oben. Die Luft wogt vom knatternden Hitzetod, kleine Strahlen spritzen aus dem Feuer, fliehen vor ihrem Vater, um sich in den Änderung zu graben. Aber nicht genug, nein. Nein. Er wird dies überleben. Er liebkost den Kasten von innen und sucht nach seinem wahren Mittelpunkt. Der Kasten muß ihn zu der flachen Ebene dort unten tragen, zum nächsten Akt der Jagd.
    Die Eingeweide dieses vorüberziehenden Kastens sind einfach. Eingeweide wissen nichts, tun alles, sie haben kein Gefühl für Vergangenheit und Zukunft, und so besitzen sie auch nichts von der korrupten
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