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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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wohl tot.“
    Fain halte auf der Erde gesessen. Mühsam stand er auf. „Soweit ist der Änderung also schon gekommen. Wir sollten uns auf den Weg machen.“
    Skallon wirkte überrascht. „Wohin?“
    „Nach Kalic. Aber vorher sollten wir diese Basis überprüfen. Berichtigung: Ich sollte diese Basis überprüfen.“
    „Wieso nur du?“
    „Aller Wahrscheinlichkeit nach ist dort niemand. Ein Änderung bewegt sich immer sehr rasch – das hat irgend etwas mit deren Philosophie zu tun. Es ist also jetzt wahrscheinlich auf dem Weg nach Kalic. Du bist der Experte für Alvea – du solltest also nach Kalic gehen und dich um unsere Kontaktstelle kümmern.“
    Skallon stapfte nervös auf und ab. Seine schweren Stiefel schnitten in den weichen Boden. Die gleitenden Keramikplatten an seinen Armen und Beinen scharrten und klickten in der drückenden Stille der undurchdringlichen grünen Welt, die sie umgab.
    „Das klingt wohl vernünftig. Aber du bist immer noch benommen. Ich …“
    „Wir werden Material brauchen. Du gehst zum Modul zurück und holst das Zeug. Vergiß meine Ausrüstung nicht. Und bring Scorpio mit.“
    „Er wird uns nichts nützen, wenn wir offen operieren müssen. Ich habe dir gesagt, es gibt keine Hunde hier. Die Alveaner werden Scorpio sofort entdecken und genau wissen, was los ist. Du kannst nicht …“
    „Richtig, das weiß ich alles. Deshalb nimmst du ihn mit. Nach Kalic. Wir werden ihn später brauchen.“
    „Ich? Na hör mal, er ist dein …“
    „Nein, unser. Unser Hund, zumindest theoretisch. Er gehört zum Team.“
    Skallon knurrte hinter dem Horizont seines Helms. „Okay, okay. Aber dann muß ich mir einen Weg ausdenken, wie ich ihn nach Kalic hineinschmuggeln kann. Diesen Anzug werde ich loswerden, sobald wir uns einer Stadt nähern. Wir müssen in Deckung bleiben. Das heißt, wir brauchen deine Verkleidung, Fain.“
    Fain seufzte. „Ja. Sicher.“
    „Kommst du zurecht, solange ich weg bin?“
    „Setz mich irgendwo ein paar Kilometer weiter ab. Laß mir einen Hitzestrahler da. Und ruf Mutter. Sie soll das Gebiet überwachen. Wenn sie Flugzeuge sieht – verbrennen. Nicht erst fragen. Gleich drauf.“
    „Das kannst du nicht machen. Wir haben nicht den Befehl, einfach …“
    „Das ist Selbstverteidigung. Da sind doch mehr als zwei Hubschrauber in dieser Basis.“
    „Das gefallt mir nicht.“
    „Ich habe nicht gesagt, daß es dir gefallen soll. Und auf dem Weg zum Modul bleibst du unten. Geh durch den Dschungel, nicht darüber hinweg.“
    Klappernd schritt Skallon auf und ab. „Ich weiß nicht … Es gibt so vieles, was ein Änderung tun könnte. Ich meine …“
    „Ich weiß, wie sie denken“, sagte Fain grob. „Überlaß das mir.“
    „Aber ist es nicht genau das? Sie haben kein vernünftiges Schema. Intelligent, ja. Aber sie sind keine Planer, keine …“
    „Machen wir, daß wir fortkommen“, sagte Fain verärgert.
     
    Fain lag stundenlang in einer kühlen Lichtung und wartete, bis Skallon vom Modul zurückkäme. Er ließ den dumpfen Schmerz in sich hineinsickern und entspannte seine Muskeln mit Bioreg-Techniken, die er schon vor Jahrzehnten gelernt hatte. Seine Gedanken huschten umher, und nervös zerpflückten und überflogen sie noch einmal, was geschehen war. Er mußte ihnen Zeit geben, diese hektische Energie abzubauen.
    Er spürte die knotig verspannten Muskeln, dort, wo sich die unvermeidlichen Auswirkungen des Schocks zeigten, und er erkannte, daß dieser Treffer ihn nachhaltiger erschüttert hatte, als er es hätte tun dürfen. Auf irgendeine Weise war der Mittelpunkt seiner Gefühle mit dieser Mission eng verknüpft, und als er so im Dschungel lag, durchströmten ihn abgründige und beunruhigende Bilder, und die dunkle, unbestimmbare Ahnung von unbekannten Dingen stieg wirbelnd in ihm auf.
    Dieser Änderung bedeutete mehr. Fain hatte ihn schon einmal gefangen, auf Revolium. Dann hatten die verdammten Ingenieure es jahrelang studiert und mit ihm herumexperimentiert, und dann hatten sie davon geredet, eine Methode zu suchen, wie man das genetische Material der Änderlinge umformen könnte. Das war die Langzeitstrategie des Konsortiums: die Trennung von rechter und linker Hirnhälfte, deren Fehlen die Form der Änderlinge ermöglichte, wiederherzustellen und die komplexe Biomechanik zu entfernen, die die Änderlinge befähigte, sich nach Belieben umzugestalten. Sie also wieder humanoid zu machen. Oder besser gesagt: die nächste Generation von Änderungen wieder
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