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Die Maske des Alien

Die Maske des Alien

Titel: Die Maske des Alien
Autoren: Gordon Eklund Gregory Benford
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noch ein einziger roter Fleck. Das hieß zwar nicht, daß sie den Änderung aufgespürt hatten, aber die geschätzte Wahrscheinlichkeit lag bei dreiundachtzig Prozent. Gut. Gut genug jedenfalls.
    Fain forderte einen Schuß von Mutter an. Er halte gerade genug Zeit, um sich aufzusetzen und den Gesichtsschild zurückzuklappen. Der schmale Elektronenstrahl schnitt durch den wolkenverhangenen Himmel wie ein blau-weißer Kratzer. Er hinterließ ein leuchtendes Bild auf der Netzhaut und war nach einer Mikrosekunde schon wieder verschwunden. Erst eine ganze Sekunde später registrierten seine Infrarotsensoren den sich ausbreitenden, erhitzten Bereich. Das akustische Rumpeln folgte sieben Sekunden danach, als Fain schon über den Felsengrat hinwegglitt und mit höchster Geschwindigkeit auf das Zielgebiet zuraste.
    Skallon erschien als pfeifendes Fünkchen auf seiner Sichtscheibe. Der Granatwerfer feuerte: Tschilp. Tschugg. Tschugg. Auf dem Scheitelpunkt seines fünften Sprunges bedeckte Fain das Zielgebiet mit einem Lähmungsstrahl. Die Sichtweite betrug sieben Kilometer. Nichts wies auf einen Energie- oder UV-Überschuß hin. Im Infrarotbereich …
    Da war es. Hitzestrahlung.
    „Ich habe es bei null fünf acht auf zwo sieben sieben“, bellte Fain. „Abstrahlung in Infrarot. Keine elektromagnetische Registrierung.“ Skallon bestätigte kurz. „Geben wir ihm Zunder.“
    Die Hochexplosivgeschosse aus den beiden Granatwerfern rissen große Breschen in den Wald rings um das Ziel. Fain überblickte das Gebiet, das er beschossen hatte, aber er entdeckte nichts Auffälliges. Er stieß sich ab und sprang über einen Hügel, um maximale Deckung zu finden. Der e-Strahl sollte eigentlich das gesamte Bordverteidigungssystem ausgeschaltet haben, aber das war Theorie. Seinen Kopf würde er jedenfalls nicht darauf verwetten.
    Fain sicherte seine Flanken. Skallon war fünf Sekunden hinter ihm zu seiner Rechten. Im Vorwärtssprung durchschnitt er Bäume, Schlingpflanzen und Gestrüpp, das ihm den Weg versperrte. Vor ihnen flog ein großer Klumpen Erde mit einem Knall auseinander – das letzte der HEs.
    Die Luft war schwer vom Staub. Als Deckung leistete das gute Dienste. Fain schwenkte nach links. Plötzlich teilte sich die Vegetation. Mit mehr als hundert Kilometern pro Stunde jagte er auf die Kapsel zu. Reflexartig badete er sie in Flammen. Dann raste er dagegen – ein Versuch auszuweichen, wäre sinnlos gewesen. Seine Panzerung dröhnte, und ein Schott zersplitterte. Fain stolperte in das verwüstete Cockpit. Das ehemals glänzende Metall und Plastaform war schwarz und braun von Kabelbränden. Der e-Strahl hatte alles verschmoren lassen.
    Fain schwenkte zum Pilotensitz, die Hand zum Angriff erhoben.
    Der Sitz war leer.
    Als er sich rückwärts ins Freie schob, landete Skallon knirschend auf der verbrannten Lichtung. Mit einer Handbewegung gebot Fain ihm zu schweigen. Er wies auf den Pilotensitz. „Die Frage ist: Wie lange ist er schon weg?“
    „Eine halbe Stunde vielleicht, aber höchstens.“ Skallon schnaufte.
    „Wir werden ihn suchen müssen.“
    „Hat er einen Anzug?“
    Fain durchsuchte die qualmende Kapsel. „Nein. Da ist keine Halterung für einen Anzug.“
    „Das würde mit der Inventarliste für sein Schiff übereinstimmen.“
    „Ja. Aber hier ist Platz für einen Gleiter. Vielleicht halte er einen an Bord.“
    „In dem Fall ist er längst weg.“
    „Ja. Scheiße.“
    „Aber vielleicht hatte er ja auch keinen“, sagte Skallon strahlend. „Gehen wir suchen.“
    Fain wußte, daß Skallon im Prinzip recht hatte, aber er glaubte nicht, daß ihre Chancen groß waren. Der Änderung war wahrscheinlich schon dreißig Flugminuten weit entfernt. Das hieß, daß es keinen leichten Job und keine schnelle Rückreise geben würde. Und die ganze Zeil über hatte er überhaupt nicht gegen den Änderung gekämpft. Fain hatte wertvolle Minuten damit vergeudet, gegen ein Computer-Verteidigungsprogramm zu arbeiten. Gegen ein gutes, zugegeben – aber nichts, was ein gewöhnlicher Agent nicht austricksen konnte. Ein scheußlicher Gedanke.
    „Okay“, sagte er.
     
    Sie kämmten die Gegend jetzt seit vierzig Minuten durch. Fain hatte allmählich genug davon. Der verfluchte Änderung konnte überall in diesem undurchdringlichen Wald stecken. Es war unwahrscheinlich, daß sie ihn hier finden würden. Er war im Begriff, Skallon zu rufen, als er plötzlich einen akustischen Warnton hörte.
    Es war ein knatterndes Geräusch. Es wurde
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