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Die Makler-Mafia

Die Makler-Mafia

Titel: Die Makler-Mafia
Autoren: Stefan Wolf
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so
etwas unglaubwürdig und albern. Wir sind modern. Bei uns steckt der Teufel in
einem anderen Gewand. In unmoralischen Verträgen, Lügen und findigen
Tricksereien. Aber wir wissen natürlich auch, dass so ein klassischer Spuk
immer noch zieht. Wie bei deiner Oma und ihren Freundinnen!« Er grinste
Klößchen schadenfroh an. »Wir werden euch jetzt eurem Schicksal überlassen«,
erklärte er mit gespieltem Pathos. »Hier unten kann euch keiner hören und ihr
seid gefangen wie die Ratten im Loch! Es ist nur eine Frage der Zeit, wann sich
unser Problem sozusagen von selbst löst.« Von Magog lachte schallend. »Kommt!«,
forderte er seine Untergebenen auf. »Unsere kleinen Spürnasen wollen unter sich
sein.«
    Der Immobilienmakler und die
anderen verließen die Gruft. Die Tür fiel schwer ins Schloss und wurde von
außen mehrmals verriegelt.
    »Und was jetzt? Ich kann mich
hier keinen Millimeter bewegen. Die Seile sitzen bombenfest. Wir sind
verloren«, jammerte Klößchen.
    Tim spannte seine Brust und
Armmuskeln an und drückte mit aller Kraft gegen die Seile. Dadurch lockerten
sie sich noch etwas mehr und er bekam den nötigen Bewegungsspielraum, um sich
nach oben gegen die Fesseln zu stemmen. Der Druck zeigte Wirkung, denn das Seil
riss. Hektisch befreite sich Tim von den Fesseln, sprang vom Sarkophag und band
seine Freunde los.
    Gaby fiel Tim um den Hals.
    Klößchen rieb seinen Bauch, der
schmerzte, weil die Seile so eng darum gespannt waren. »Jetzt haben wir ein
Problem weniger, aber wie kommen wir hier raus? Die Tür kriegen wir niemals auf
und den Geheimgang werden sie auf dem Friedhof von außen verschlossen haben«,
vermutete er.
    Tim schaute sich um und suchte
nach einem Ausweg. Er entdeckte den Lichtschlitz an der Decke der Gruft.
»Dort!«
    »Wie willst du da durchkommen?
Das ist doch viel zu schmal. Da passt höchstens ein kleines Kind durch«, bezweifelte
Gaby sein Vorhaben.
    »Wir müssen es versuchen.
Vielleicht lassen sich Steine lockern, weil das alte Gemäuer brüchig ist«,
meinte Tim optimistisch. Die anderen schauten skeptisch. Tim hob den Dolch vom
Boden auf, den von Magog vergessen hatte. »Damit versuch ich es.«
    »Das ist total gefährlich. Wie
willst du da hochkommen?«, sorgte sich Gaby.
    »Schon mal was von Klettern an
der Steilwand gehört?«, erklärte Tim sein Vorhaben.
    »Aber es gibt keinerlei
Sicherung«, wand Gaby ein.
    »Wir haben keine andere Chance.«
Tim schnappte sich eines der Seile, mit denen die Verbrecher sie gefesselt
hatten, und lief los. Die anderen beobachteten mit offenen Mündern und innerer
Anspannung, wie Tim Stein für Stein nach oben kletterte. Es dauerte eine ganze
Weile, weil er immer wieder Lücken zwischen dem Gemäuer suchen musste, in denen
seine Hände Halt fanden, bevor er sich ein Stück weiter hinaufbewegen konnte.
Ein paar Mal sah es so aus, als würde er abrutschen, aber er fing sich immer
wieder und schließlich erreichte er die kleine Öffnung in der Decke. Mit dem
Dolch schlug er hart gegen das Gemäuer. Es gelang ihm, einige Steine zu lösen
und den Durchgang zu verbreitern, sodass er durchschlüpfen konnte. Er zog sich
hinaus und fand sich direkt neben der Kirche am Rande des Friedhofes wieder.
Oben wickelte er das Seil um einen größeren Stein, machte es fest und warf es
nach unten in die Krypta. Zuerst hangelten sich Gaby und dann Karl hoch.
Klößchen hatte größte Mühe. Noch nie war es ihm im Sportunterricht gelungen,
beim Seilklettern ganz nach oben zu kommen. Und auch jetzt machte er schlapp.
So mussten seine drei Freunde ihn schließlich mit vereinter Kraft hochziehen.
    »Mann, wie viel wiegst du
eigentlich?«, stöhnte Karl, als Klößchen mit beiden Beinen wieder sicher auf
der Erde stand. »Dafür hätten wir eigentlich ein paar Ochsen gebraucht.«
    »Ein bisschen körperliche
Betätigung tut dir auch mal gut, Superhirn. Jetzt weißt du wenigstens, wie das
ist, wenn sich Tim und ich aus dem Internat nachts abseilen. Das ist auch ganz
schön anstrengend.«
    »Wahrscheinlich lässt du dich
einfach runterplumpsen.«
    »Haha!«, sagte Klößchen und
rollte die Augen. »Und was jetzt?«, fragte er. Er entdeckte, dass im Büro vom
Immobilienmakler noch Licht brannte. »Wir müssen die Gangster noch zur Strecke
bringen! Gehen wir rein, und Tim legt sie alle auf die Matte, während Gaby
ihren Vater anruft?«, scherzte er.
    Gaby schüttelte den Kopf und
lächelte verschwörerisch. »Ich habe eine andere Idee. Hört zu!« TKKG steckten
die
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