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Die Makler-Mafia

Die Makler-Mafia

Titel: Die Makler-Mafia
Autoren: Stefan Wolf
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einmal auf den
Plan und dann wieder zum Grab. Er lief los und blieb an der Steinplatte, die es
bedeckte, stehen. Die anderen kamen neugierig herbeigelaufen. »Wenn mich nicht
alles täuscht, ist das der Zugang zum Tunnel! Wir müssen nur die Steinplatte
wegschieben!«
    Klößchen war mulmig zumute.
»Wir sollten nicht die Ruhe der Toten stören«, warnte er.
    Doch Karl packte die
Abenteuerlust. Er machte sich an der Platte zu schaffen und versuchte, sie nach
oben zu hieven. »Los, kommt! Packt mit an!«, feuerte er die anderen an.
    Gaby, Tim und Klößchen halfen
mit. Erst bewegte sich gar nichts, doch dann schafften sie es, die Platte mit
vereinten Kräften beiseitezurücken. Sie beugten ihre Köpfe über das dunkle Loch
und schauten hinunter. Karl hatte recht gehabt.
    »Der Tunnel!«, frohlockte Karl.
    Sofort stiegen sie hinunter.
Der Geheimgang war feucht und modrig. An den Decken hingen Spinnweben. Gaby
erschrak, als ihr eine Ratte über die Füße huschte.
    »Ich hoffe, das ist hier alles
stabil«, sorgte sich Klößchen, als sich Erde von der Decke löste und auf ihn
niederprasselte.
    Karl prüfte die
Holzkonstruktion, die wie bei einer alten Mine zur Absicherung vor einem
Einsturz des Stollens diente. »Passt«, sagte er kurz und knapp. Durch den
Tunnel liefen sie bis ans Ende, wo sie erneut eine Steinplatte beiseiteschieben
mussten, bevor sie hinausklettern konnten. Hier fanden sie sich in einem
Gewölbe unter der Kirche wieder. Es war die Gruft!

    »Vom Regen in die Traufe! Mann,
ist das schaurig hier«, gruselte sich Klößchen beim Anblick der
Steinsarkophage.
    »Wir sind gerade aus einem der
Kindersärge hier hereingestiegen«, fügte Gaby hinzu, die Gänsehaut bekam.
    »Das muss die Gruft von Graf
Claus von Freudberg und seiner Familie sein«, sagte Karl aufgeregt und
inspizierte die beeindruckenden Steinsärge.
    »D... d... das heißt, dass da
in den Särgen die Skelette liegen?«, stotterte Klößchen und riss entsetzt die
Augen auf.
    »Exakt«, antwortete Karl. »Die
Skelette.«
    »Jetzt mach dir nicht ins
Hemd!«, ermunterte Gaby Klößchen und grinste.
    »Das da sind nicht irgendwelche
sterblichen Überreste. Es sind die des Hexenmeisters und seiner teuflischen
Familie«, erregte sich Klößchen.
    »Erst einmal sind das nur
Legenden und keine historischen Fakten«, sagte Karl »Und außerdem heißt es,
dass der Graf seine Familie umgebracht haben soll. Somit stand nur er mit dem
Teufel im Bunde.« Er stockte kurz, bevor er trocken hinzufügte: »Wenn man an so
einen unwissenschaftlichen Humbug überhaupt glaubt.«
    »Das wird ja immer besser! Ein
Mörder! Da fühl ich mich doch gleich viel besser«, spottete Klößchen.
    Tim, der sich in der Gruft
umgeschaut hatte, meldete sich zu Wort: »Wenn wir an Unterlagen kommen wollen,
die beweisen, dass von Magog Dreck am Stecken hat, dann müssen wir hoch in sein
Büro. Wie mir scheint, ist der einzige Ausgang da vorne!« Er deutete zur
großen, schweren Metalltür.
    »Ich schwöre euch, die ist
abgeschlossen«, vermutete Klößchen.
    Tim drückte gegen die Tür, die
sich mit einem quietschenden Geräusch wie von Geisterhand öffnete.
    »Ich finde das merkwürdig, dass
die Tür nur angelehnt ist«, stellte Gaby misstrauisch fest.
    »Wer weiß, wie lange hier schon
keiner mehr war«, ent-gegnete Tim.
    »Gerade deshalb ist es komisch.
Mir kommt das so vor, als ob irgendwer die Tür absichtlich offen stehen lassen
hat«, mutmaßte sie weiter.
    »Und wieso?« Tim schaute
fragend.
    »Vielleicht ist es eine
Falle!«, befürchtete Gaby.
    »Wer sollte davon wissen, dass
wir hier unten sind? Uns hat doch niemand gesehen, wie wir hier eingestiegen
sind, oder?«, fragte Tim. Die anderen schüttelten den Kopf.
    »Dann lasst uns gehen! Wir
haben nicht allzu viel Zeit«, drängte der Häuptling.
    Sie verließen die Totenstätte
und gingen über steile Steintreppen nach oben. Plötzlich hörten sie hinter sich
aus der Gruft ein ächzendes Geräusch. Klößchen blieb auf der Stelle stehen und
drehte wie in Zeitlupe seinen Kopf herum. »Habt ihr das gehört?«, fragte er mit
zitternder Stimme.
    Gaby, die hinter ihm lief,
zuckte zusammen. »D as hat sich so angehört, als ob sich ein Sarkophag geöffnet
hätte.«
    »So ein Quatsch. Wir sind hier
nicht in einem Gruselfilm, bei dem Dracula aus seinem Sarg steigt«, versuchte
Karl abzuwiegeln.
    »Und was war das dann, du
Schlaumeier?«, bohrte Klößchen etwas patzig weiter.
    Karl zuckte mit den Schultern.
    »Lasst uns weiter
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