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Die magische Höhle - Die verschwundenen Mumien

Die magische Höhle - Die verschwundenen Mumien

Titel: Die magische Höhle - Die verschwundenen Mumien
Autoren: Mathias Metzger
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immer noch viel zu klein, um eine Mumie darin zu verstecken. Meni graste noch einmal alle Orte ab, die sie schon dreimal überprüft hatten. Das war nur noch die pure Verzweiflung.
    Mit dem Einbruch der Dunkelheit gaben sie auf. Jetzt, wo man nichts mehr sehen konnte, hatte es ohnehin keinen Sinn mehr.
    Imhotep zeigte ihnen eine kleine Kammer in seinem Haus, wo sie schlafen konnten.
    Darin standen zwei Liegen, ganz so wie die, auf denen sie die letzte Nacht verbracht hatten. Und darauf lagen Leinentücher zum Zudecken sowie zwei merkwürdig aussehende Gewänder. Sie zogen sich schnell um und legten sich sofort schlafen.
    Julia schoss ein Gedanke durch den Kopf. Sie musste an die Leinentücher denken, unter denen sie gestern geschlafen hatten, und dass darin vorher die Mumien eingewickelt waren. Sie schauderte und wälzte sich noch stundenlang schlaflos hin und her.
    Mitten in der Nacht hörte sie plötzlich ein merkwürdiges Geräusch. Es war, als ob jemand an die Tür klopfen würde. Darauf folgte ein dumpfes Scheppern. Eine Katze fauchte und schrie, woraufhin auch Niklas erwachte. Sie schreckten beide hoch und rannten los.

Rätselhafte Botschaften
    Niklas und Julia waren als Erste an der Tür. Sie war fest verschlossen. Wenn es sich um Einbrecher handelte, waren sie noch rechtzeitig gestört worden und geflüchtet. Sie rissen die Tür auf und sahen sich um.
    „Wer ist da?“, rief Niklas in die finstere Nacht hinein. Er bekam keine Antwort. Sie konnten gerade noch erkennen, wie ein Schatten hinter dem Gebüsch aus Papyrusstauden verschwand, das ein paar Meter vor dem Haus lag. War das wirklich ein Einbrecher? Ganz sicher waren sie sich nicht. Das konnte genauso gut ein Tier oder einfach nur der Wind gewesen sein.
    Inzwischen war auch Meni eingetroffen und als Letzter kam Imhotep gähnend und mit einem Öllämpchen in der Hand an, das mehr Ruß als Helligkeit verbreitete.
    „Macht, dass ihr wieder ins Bett kommt!“, schimpfte er. „Hier ist nichts. Machen die Katzen in Assyrien nachts keinen Krach?“
    Julia überlegte noch, ob sie ihm etwas von dem Schatten erzählen sollte, den sie und Niklas gesehen hatten, da stieß sie mit dem Fuß an etwas. Durch ein lautes Klirren und den plötzlichen Schmerz in ihrem großen Zeh ziemlich erschrocken, stieß Julia einen unterdrückten Schrei aus.
    Imhotep tröstete sie mit väterlich beruhigendem Ton: „Das ist nur eine Scherbe, mein Mädchen. Kein Grund, zu erschrecken.“
    Daraufhin wandte er sich wesentlich weniger freundlich an Meni: „Wer hat den Wasserkrug zerbrochen?“, fragte er drohend. „Warst du das schon wieder?“
    „Nein“, entgegnete Meni mit ehrlicher Entrüstung.
    Julia bückte sich und hob die Scherbe auf, die etwas kleiner als eine Spielkarte war. Offenbar war sie wirklich aus einem Krug herausgebrochen. Denn sie war dreieckig und ein bisschen gewölbt. Trotz des fahlen Lichts von Imhoteps Öllampe konnte sie kleine Zeichen erkennen, die darauf eingeritzt waren.
    „Da steht was!“, rief sie aufgeregt. „Das müssen Schriftzeichen sein!“
    „Lies vor!“, befahl Meister Imhotep.
    Ohne weiter nachzudenken, wollte Julia schon anfangen, die Botschaft vorzulesen. Doch dazu kam es nicht.
    Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie merkwürdigerweise überhaupt kein Problem hatte, mit Meni oder Imhotep zu sprechen. Aber Hieroglyphen lesen, das ging nicht. Die Zeichen wirkten genauso fremd und geheimnisvoll wie in den Büchern über Ägypten, die sie schon gesehen hatte.
    „Äää h … also, da ist eine Schlange und da ein Messer“, stotterte Julia hilflos. „Und danach kommt so eine geringelte Linie und ein Kreis, und das dahinter soll wohl ein sitzender Mensch sei n …“
    „Natürlich, du kannst ja nicht lesen, woher auch?“, meinte Imhotep müde. Er war wirklich sehr mitgenommen, wie hätte er sonst annehmen können, dahergelaufene Handwerksburschen aus Assyrien könnten lesen? Ungeduldig riss er Julia die Tonscherbe aus der Hand. Leise vor sich hin brabbelnd las er den Text auf der Scherbe durch und sein Gesicht verfärbte sich. Erst wechselte es zu einer Zornesröte. Bald aber schien Imhotep alles Blut aus dem Kopf zu weichen und er wurde leichenblass. Seine Hände zitterten.
    „Welch unerhörter Frevel“, rief er. „Ein Verbrechen ohne Beispiel! Unerhört!“ Er rang nach Luft und sank in sich zusammen. Auf dem Boden kauernd atmete er ein paarmal tief durch und jammerte dann mit versagender Stimme: „Ich bin erledigt.“
    Meni machte
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