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Die magische Höhle - Die verschwundenen Mumien

Die magische Höhle - Die verschwundenen Mumien

Titel: Die magische Höhle - Die verschwundenen Mumien
Autoren: Mathias Metzger
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ein besorgtes Gesicht. „Meister Imhotep, was steht denn dort geschrieben?“, fragte er.
    Imhotep blickte ihn müde an. Er hielt die Tonscherbe immer noch fest umklammert. Langsam setzte er sich auf und las mit tonloser Stimme vor:
    „Wenn du die Mumien wiederhaben willst, so bringe morgen kurz vor Sonnenaufgang ein Talent Gold ins Schilfdickicht, zu jener Stelle, wo der Bach Tefenet einen sichelförmigen Bogen nach Osten macht. Dort wirst du erfahren, wo sich der Pharao und seine Gemahlin befinden. Komm allein, sonst siehst du deine Mumien nicht wieder.“
    Imhotep blickte wie betäubt in die Dunkelheit und atmete schwer. Die Tränen standen ihm in den Augen.
    Julia tat der Mann leid. Er hätte ihr Großvater sein können, und jetzt saß er wie ein Häufchen Elend vor ihr und wusste nicht mehr weiter. Sie versuchte alles, um ihn zu beruhigen.
    „Versuch doch einfach, das Ganze mal positiv zu sehen. Jetzt wissen wir wenigstens ein paar Dinge: Die Mumien sind noch da. Sie sind zwar irgendwo versteckt, aber es gibt sie noch.“
    Imhotep blickte teilnahmslos auf. Das schien ihn nicht besonders zu beruhigen.
    „Außer uns und dem Dieb kann auch niemand wissen, dass sie verschwunden sind“, ließ Julia nicht locker. „Also ist es mehr als wahrscheinlich, dass der Verfasser des Erpresserbriefs auch der Dieb ist und die Mumien in seiner Gewalt hat. Anscheinend geht es ihm auch nur um Gold. Also gibt es eine große Chance, sie wiederzubekommen!“
    Sie wusste selbst nicht so recht, ob sie überzeugend klang. Denn sie selbst war alles andere als überzeugt. Die Mumien konnten wieder auftauchen, wenn alle Bedingungen des Erpressers erfüllt wurden. Aber sicher war das nicht. Immerhin schien Imhotep neue Hoffnung zu schöpfen. Seine Miene hellte sich ein klein wenig auf.
    „Ich kenne die Stelle, die der Erpresser genannt hat“, sprang ihr Meni unterstützend zur Seite. „Das ist nur gut tausend Schritte von hier in Richtung Fluss.“
    Imhotep nickte bedächtig, doch dann verbarg er wieder das Gesicht in den Händen und jammerte: „Ja, aber was nützt mir das? Du sagst, es geht nur um Gold, Mädchen. Aber das ist gerade das Problem: So viel Gold kann ich unmöglich aufbringen.“
    „Aber ihr seid doch ein wohlhabender Mann, Meister“, meinte Meni.
    Imhotep schüttelte traurig den Kopf. „Selbst wenn ich alles zusammentrage und verkaufe, was ich besitze, wenn ich mein Haus und meine Werkstatt versetze und noch den Schmuck meiner Frau dazu gebe, ergibt das gerade mal die Hälfte von dem, was dieser ruchlose Frevler verlangt. Egal, was ich tue, ich bin so oder so ruiniert. Wenn ich alles gebe, was ich habe, bin ich mittellos. Ich werde mein Geschäft schließen und betteln gehen müssen. Und wenn ich die Mumien bis zur Begräbniszeremonie nicht zurückbekomme, werde ich womöglich den Krokodilen zum Fraß vorgeworfen.“
    Julia schwieg betreten. In diesem Fall halfen Sprüche wie ‚wird schon nicht so schlimm sein’ nicht mehr weiter.
    Niklas kratzte sich nachdenklich am Kopf. „Wie viel ist das überhaupt, ein Talent Gold?“
    Meni erklärte: „Ein Talent, das ist ungefähr so viel, wie du wiegst.“ Dabei zeigte er auf Niklas.
    Julia schätzte Niklas auf ungefähr 2 5 Kilo. Sie erschrak. Mit einem Schlag wurde ihr das ganze Ausmaß des Schlamassels bewusst. 2 5 Kilo Gold, das war nun wirklich keine Menge, die man einfach so zu Hause im Schrank liegen hatte.
    „Es ist ungefähr so viel, wie ich gerade noch über eine so weite Strecke tragen kann“, ergänzte Imhotep düster. „Ich bin schließlich nicht mehr der Jüngste.“
    „Kannst du dir nichts leihen?“, fragte Niklas unbekümmert nach.
    Imhotep dachte angestrengt nach. Erleichtert konnten sie feststellen, wie sich sein Gesicht wenigstens ein bisschen aufhellte.
    „Vielleicht“, hauchte Imhotep schwach. „Zweitausend Schritte von hier lebt Snofru, ein Kollege von mir. Er ist auch Mumifizierer. Den könnte ich danach fragen. Vielleicht kann er mir helfen.“
    Niklas und Julia bemerkten, wie Meni seinen Meister fragend anblickte. Über Imhoteps Gesicht huschte ein Lächeln. Er streichelte Meni über den Kopf.
    „Selbst wenn er kein Gold herausrückt, weiß er vielleicht einen Rat“, sagte er zu Meni.
    „Ihr müsst wissen, Snofru ist für seinen Geiz bekannt“, flüsterte Meni ihnen zu. „Wenn er erfährt, dass er etwas von seinem Gold hergeben soll, wird er nicht gerade begeistert sein.“
    „Jetzt tust du ihm aber Unrecht, mein Junge“, meinte
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