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Die magische Höhle - Die verschwundenen Mumien

Die magische Höhle - Die verschwundenen Mumien

Titel: Die magische Höhle - Die verschwundenen Mumien
Autoren: Mathias Metzger
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Imhotep, der alles gehört hatte.
    „Es stimmt schon, Snofru ist nicht gerade freigebig. Aber er ist der Einzige, der mir jetzt helfen kann, auch wenn er ein Geizkragen ist. Er ist auch Mumifizierer, daher kann er am besten einschätzen, worum es bei der Angelegenheit geht und was für mich auf dem Spiel steht.“
    „Ihr wollt euch doch nicht mit Snofru vergleichen?“, protestierte Meni. „Natürlich ist er auch Einbalsamierer, aber er macht doch nur Massenarbeit. Die wirklich wichtigen Mumien landen nämlich immer in unserer Werkstatt und das ärgert Snofru gewaltig“, fügte er an Niklas und Julia gewandt stolz hinzu.
    Mit einer unwilligen Handbewegung brachte Imhotep seinen Lehrling zum Schweigen. „Wenn du eine bessere Idee hast, dann sag es mir“, sagte er unwirsch. „Was nützen uns die wichtigen Mumien in unserer Werkstatt, wenn sie von dort spurlos verschwinden? Snofru mag ein mittelmäßiger Einbalsamierer sein, aber ihm ist jedenfalls noch nie eine Mumie abhanden gekommen. Morgen werden wir ihn aufsuchen und in die Geschichte einweihen. Heute können wir nichts mehr tun.“
    Er stand seufzend auf, nahm das Öllämpchen mit sich und verzog sich grummelnd in seine Schlafkammer. Julia zuckte mit den Schultern. Es war wohl das Beste, sich wieder schlafen zu legen. Sie ging zurück nach drinnen, machte aber noch einmal kehrt. Die Scherbe lag auf dem Boden vor der Tür. Imhotep hatte sie vergessen. Sie steckte sie kurz entschlossen ein und folgte Niklas in ihre Kammer.

Eine kleine Erfrischung
    Die Wanderung zu Snofrus Anwesen dauerte nicht lange. Das flache Haus stand einzeln zwischen ein paar Dattelpalmen am Fluss. Ein schläfriger Hofhund döste vor dem Eingang zum Innenhof vor sich hin. Niklas und Julia hatten aber genug Zeit, um sich auszumalen, was für ein Mensch Imhoteps Kollege sein musste. Sie waren sich einig: Nach allem, was Imhotep und Meni über ihn erzählt hatten, konnte es sich nur um einen ganz unangenehmen Zeitgenossen handeln. Umso überraschter waren sie, als sie ihn wirklich kennenlernten.
    Snofru schien ungefähr so alt zu sein wie der Vater der beiden, und er war einen Kopf größer als Imhotep. Als er sie begrüßte und sie in den Innenhof seines Hauses bat, lächelte er sie mit großen, freundlichen Augen an. Imhotep erzählte ihm in aller Kürze, was vorgefallen war. Snofru war erschüttert. Er schien sich über die Angelegenheit fast noch mehr aufzuregen als Imhotep selbst. So gut es ging, versuchte er seinen alten Kollegen zu trösten und zu beruhigen.
    Imhotep gab den Inhalt des Erpresserbriefs wieder. Snofru hörte aufmerksam zu und nickte dabei immer wieder.
    „Offensichtlich haben wir es mit Profis zu tun“, sagte er nachdenklich. „Kein Zweifel, mit denen ist nicht zu spaßen.“
    Imhotep hing an seinen Lippen und wartete besorgt, was Snofru ihm raten würde.
    Der blickte mit ernster Miene in die Runde und machte dabei ein sehr nachdenkliches Gesicht. „Ich fürchte, ich muss dir den Rat geben, alles zu tun, was sie verlangen“, sagte er mit gedämpfter Stimme.
    „Aber gerade das kann ich nicht“, entgegnete Imhotep verzweifelt.
    „Warum nicht?“, fragte Snofru verblüfft.
    „Ein ganzes Talent Gold! So viel habe ich nicht“, jammerte der Alte. „Ich habe allenfalls ein Viertel der geforderten Summe.“
    „Aber du hast mir doch erzählt, du hättest die letzten fünf Jahre immer etwas Gold zurückgelegt“, wandte Snofru ein.
    Meister Imhotep blickte betrübt zu Boden und musste schlucken. „Das habe ich doch für die Hochzeit meiner Tochter gespart.“
    „Ach so“, meinte Snofru und zog ein verdrießliches Gesicht. Er legte die Stirn in Falten und schien angestrengt nachzudenken.
    „Das ist nicht der richtige Augenblick für solche Gefühlsduseleien“, entschied er plötzlich. „Du musst daran denken, was wichtiger ist. Wenn es sich herumspricht, dass bei dir die königlichen Mumien verschwunden sind, dann wird sowieso niemand hier mehr deine Tochter heiraten wollen.“
    Imhotep seufzte und gab sich geschlagen. Es half ja nichts, Snofru hatte Recht.
    „Trotzdem reicht der Betrag nicht“, meinte er kleinlaut. „Könntest du nicht einspringen und mir die restliche Summe leihen?“
    „Iiiiiich?“, entgegnete Snofru entgeistert und ein bisschen lauter als nötig und zog ein erschrockenes Gesicht.
    Niklas und Julia tauschten einen verstohlenen Blick. Nach all den warmen Worten und guten Ratschlägen passte das schon wieder besser zu dem Geizkragen, als
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