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Die magische Höhle - Die verschwundenen Mumien

Die magische Höhle - Die verschwundenen Mumien

Titel: Die magische Höhle - Die verschwundenen Mumien
Autoren: Mathias Metzger
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brauche unbedingt was, um diesen grässlichen Geschmack aus dem Mund zu bekommen“, sagte Niklas. „Und ich weiß auch schon, was.“ Er kramte in seiner Hosentasche herum und brachte die berüchtigte knallrote Packung zum Vorschein. Julia schlug die Hände über dem Kopf zusammen.
    „Fragt sich nur, welcher Geschmack grässlicher ist“, seufzte sie.
    Niklas und sein widerlicher Kaugummi mit dem künstlichen Kirschgeschmack, das war etwas, worüber sich die Geschwister nie einig werden konnten.
    Während sich Julia angeekelt abwandte, beobachtete Meni fasziniert, wie Niklas den Kaugummi aus dem knallroten Papier wickelte und genüsslich in den Mund schob.
    „Ist das ein Konfekt aus Assyrien?“, fragte er neugierig.
    „So etwas Ähnliches“, antwortete Niklas grinsend. Gönnerhaft drückte er Meni einen in die Hand. Der beäugte das kleine Paket interessiert von allen Seiten, schnupperte daran und begann, es umständlich auszuwickeln. Zögernd steckte er sich den Kaugummi in den Mund und seine Miene hellte sich sofort auf. Das Konfekt des Assyrers schmeckte süß und nach unbekannten Früchten. Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Er kaute mit Genuss darauf herum. Und kaute und kaute. Aber das Konfekt schien verzaubert zu sein. So sehr er auch darauf herumkaute, es ließ sich einfach nicht wegkauen. Verunsichert blickte er zu Niklas, der ihm aufmunternd zugrinste. Meni bekam langsam Angst, etwas falsch zu machen. Schließlich biss er noch dreimal besonders kräftig auf die Süßigkeit und schluckte sie dann beherzt hinunter. Es war ein merkwürdiges Gefühl, als der kleine, zähe Kloß langsam in Richtung seines Magens rutschte.
    Niklas starrte ihn entgeistert an.
    „Hast du das Ding jetzt etwa runtergeschluckt?“, fragte er ungläubig.
    „Gewiss“, entgegnete Meni. „Wa r … war das verkehrt?“
    Niklas schüttelte den Kopf.
    „So macht man das“, erklärte er Meni. Er streckte die Zunge heraus, auf der der hellrote Kaugummi lag. Ganz langsam zog er sie wieder ein, kaute das Ding mit ein paar Bissen in die richtige Form und machte eine große Blase. Als sie fast auf doppelte Tennisballgröße aufgepumpt war, brachte er sie mit einem dumpfen Knall zum Platzen.
    Meni war entsetzt.
    „Was ist das für ein grässlicher Zauber?“, rief er erschüttert. „Das Zeug hält den härtesten Zähnen stand. Dann sorgt es dafür, dass das Innerste des Leibes nach außen gestülpt wird, wo es einfach zerplatzt! Und ich habe es gegessen!“
    Unter seiner sonnenverbrannten Haut schien er ganz blass zu werden.
    Aus traurigen Augen blickte er Niklas an und fragte mit schwacher, kaum hörbarer Stimme: „Muss ich jetzt sterben?“
    Statt zu antworten brach Niklas in brüllendes Gelächter aus. Meni konnte wieder einmal nicht begreifen, was diese Assyrer so witzig fanden. Aber anscheinend schwebte er nicht in akuter Lebensgefahr, so viel verstand er zumindest.
    Niklas klopfte ihm immer noch lachend auf die Schulter und kramte aus der Hostentasche seinen letzten Kaugummi heraus.
    „Willst du vielleicht noch einen?“, fragte er grinsend.
    Meni kreuzte die Hände über der Brust und schüttelte heftig den Kopf.
    „Nein, danke“, sagte er entschieden. „Ich mache mich wieder auf die Suche.“ Der tödlichen Gefahr gerade noch einmal entronnen, machte er sich mit noch etwas unsicheren Schritten auf den Weg.
    Julia warf Niklas einen strafenden Blick zu.
    „Das habe ich doch nicht gewollt“, verteidigte sich Niklas.
    „Hättest du dir aber denken können“, beharrte Julia. „Das war schon das zweite Mal nach unserer Ankunft, dass wir dem armen Meni einen Riesenschrecken eingejagt haben.“
    Niklas zuckte ungerührt mit den Schultern und schob sich seinen letzten Kaugummi in den Mund. „Na und wenn schon, dann war das eben die Rache für den grässlichen Fraß.“
    Julia verdrehte die Augen.
    Die Sucherei ging noch stundenlang weiter. Sie suchten am Bach, vor dem Haus, hinter dem Haus, durchkämmten das Schilf und drehten jeden Stein um. Im Umkreis von mindestens zweihundert Metern um das Haus Imhoteps gab es keine Stelle mehr, die sie nicht durchsucht hatten.
    Es war hoffnungslos. Sie würden die Mumien heute nicht mehr finden. Das wurde Julia kurz vor Einsetzen der Abenddämmerung klar. Denn Imhotep und Meni begannen jetzt, auch an den unmöglichsten Stellen zu suchen. Stellen, an denen die Mumien einfach nicht versteckt sein konnten. Imhotep drehte zum fünften Mal einen großen Korb um. Der war allerdings
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