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Die magische Höhle - Die verschwundenen Mumien

Die magische Höhle - Die verschwundenen Mumien

Titel: Die magische Höhle - Die verschwundenen Mumien
Autoren: Mathias Metzger
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den Jungen glücklich machte, dann kamen sie eben aus Assyrien.
    „Ja, genau“, antwortete er kurz entschlossen.
    „Das habe ich mir gleich gedacht“, sagte der Junge mit zufriedenem Grinsen. Doch so ganz überzeugt war er noch nicht. „Ich habe schon mal Leute aus Assyrien gesehen, ihr seid aber noch viel heller als die“, meinte er und kratzte sich nachdenklich am Kopf.
    Dazu fiel Niklas so schnell nichts ein. Aber Julia sprang ihm zur Seite.
    „Wir sind aus dem hohen Norden von Assyrien“, erklärte sie ihm und ihrem verdutzten Bruder. „Da sehen alle so aus wie wir. Die Leute, die du gesehen hast, waren bestimmt Süd-Assyrer.“
    Damit gab sich Meni endlich zufrieden. Er war sogar heilfroh und erleichtert, endlich eine Erklärung für all das Unfassbare zu haben.
    „Ich habe schon mal Assyrer getroffen, die nach Ägypten gekommen sind, um das Schiffbauer-Handwerk zu erlernen“, erzählte er.
    Schiffbauer? Warum eigentlich nicht?
    „Ja, ja, deswegen sind wir auch hier“, log Julia.
    „Ich werde dem Meister die Sache erklären“, verkündete Meni, sichtlich stolz darauf, seinem Meister auch endlich einmal etwas beibringen zu können.
    Der Junge ging aus dem Schuppen und rief laut nach seinem Meister.
    Niklas und Julia setzten sich auf die Liegen und warteten. Es dauerte eine ganze Weile, bis Meni zurückkam. Anscheinend ließ sich Meister Imhotep nicht so leicht von ihrer Harmlosigkeit überzeugen.
    Als er sie dort sitzen sah, blieb er im Türrahmen stehen und steckte zunächst nur vorsichtig den Kopf hinein. Meni ging tapfer voran, fasste Niklas und Julia an den Händen und zog sie vor Imhotep.
    „Seht ihr, es sind Menschen wie wir. Sie sind Ausländer aus dem Norden Assyriens, deswegen sehen sie so blass aus“, erklärte er voller Stolz über sein gerade frischerworbenes Wissen. „Scheintote oder Geister sind es jedenfalls nicht.“
    Imhotep starrte sie eine Weile an ohne ein Wort zu sagen, dann nickte er nur kurz, atmete tief durch und kam zögernd näher. Er sah alles andere als erleichtert aus.
    Meni sah ihn unsicher an. „Das ist doch eine gute Nachricht, Meister, oder?“, fragte er besorgt.
    „Von wegen“, entgegnete Imhotep betrübt. „Das ist die schlimmste Nachricht meines Lebens. Schlimmer hätte es nicht kommen können. Jetzt ist alles aus.“
    Meni verstand die Welt nicht mehr und Niklas und Julia ging es genauso.
    „Begreifst du nicht, was das bedeutet?“, jammerte Imhotep. „Das bedeutet, sie sind weg! Die königlichen Mumien sind verschwunden!“

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    Meni ließ den Kopf hängen. Vor lauter Aufregung über die merkwürdigen Besucher aus dem Norden, hatte er die zwei Mumien völlig vergessen. Dabei waren die Verschwundenen nicht irgendwer. Es handelte sich um den Pharao und seine Gemahlin und sie waren Imhotep anvertraut worden. Und damit irgendwie auch ihm selbst.
    „Vielleicht waren sie ja doch nur scheintot?“, versuchte er seinen Meister zu beruhigen. Der schüttelte traurig den Kopf.
    „Auf gar keinen Fall. Ich habe schon Hunderte von Mumien einbalsamiert und kenne mich da genau aus.“
    Imhotep schien völlig verzweifelt zu sein. Niklas wollte etwas Tröstendes sagen und wandte sich an ihn: „Ist wirklich schade, wenn sie verschwunden sind“, sagte er. „Aber ist es wirklich so schlimm? Ich meine, die sind doch sowieso schon tot, oder?“
    Imhotep starrte ihn verdutzt an. Wie konnte man nur so dumme Fragen stellen? Aber die Kinder waren eben nicht von hier, da musste man nachsichtig sein.
    „Wenn die Mumien nicht ordnungsgemäß einbalsamiert werden, können ihre Seelen keinen Frieden finden“, erklärte er geduldig. „Aber das ist nur das eine. Das andere ist, dass ich gewaltige Schwierigkeiten mit der königlichen Familie bekommen werde, wenn sie nicht mehr auftauchen.“
    „Musst du dann Strafe bezahlen?“, fragte Niklas nach. Obwohl ihm zum Weinen zumute war, musste Imhotep kurz auflachen.
    „Strafe bezahlen? Ich schätze eher, ich kann mich dann gleich selbst den Krokodilen zum Fraß vorwerfen. Wir müssen sie unbedingt finden! Die Zeit drängt, man kann Mumien nämlich nicht lange aufbewahren. Außer sie befinden sich in der Obhut von Experten wie mir. Aber Diebe und Verbrecher verfügen wohl kaum über das nötige Fachwissen, um sorgfältig mit Mumien umzugehen.“
    Meni nickte. „Es kann auch nicht mehr allzu lange dauern, bis der Verlust bemerkt wird“, sagte er nachdenklich. „Nächste Woche wollte der
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