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Die magische Höhle - Aufregung im Circus Maximus

Die magische Höhle - Aufregung im Circus Maximus

Titel: Die magische Höhle - Aufregung im Circus Maximus
Autoren: Mathias Metzger
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er das Gefühl, keine Minute geschlafen zu haben. Er fühlte sich wie gerädert. Heute war nun also das große Rennen. Juba, der die Nacht im Tempel der Fortuna verbracht hatte, sahen sie nur von Weitem. Sogar aus der großen Entfernung sah er etwas übernächtigt aus, er winkte ihnen aber voller Zuversicht zu.
    Übernächtigt, aber zuversichtlich, das waren sie alle. Am zuversichtlichsten war allerdings Flavius. Er stieg vor dem Rennen noch einmal von der Tribüne zu den Startboxen hinab und begrüßte Juba mit einem überschwänglichen Schulterklopfen. Juba, der nicht ahnen konnte, mit wem er es in Wirklichkeit zu tun hatte, freute sich offensichtlich, ihn zu sehen und unterhielt sich angeregt mit ihm. Als Flavius auf die Tribüne zurückkam, hätte Julia ihm am liebsten eine gescheuert.
    Statt sich mit schlechtem Gewissen möglichst unauffällig zwischen die anderen Zuschauer zu setzen, kletterte Flavius auf einen Sitz und begann, mit lauter Stimme eine Ansprache an die versammelten Mitarbeiter von Jubas Rennstall zu halten. „Heute ist ein großer Tag, das habe ich im Gefühl“, erklärte er feierlich. „Aber wenn wir heute nicht gewinnen, übernehme ich die Verantwortung. Ich werde dann von meinem Posten zurücktreten. Das habe ich soeben auch Juba mitgeteilt.“
    Julia kochte vor Wut. Von wegen Verantwortung übernehmen. Flavius hatte seine Schäfchen ins Trockene gebracht und kassierte noch einmal gewaltig ab. Die Verluste mussten andere ausbaden. Aber dumm war Flavius nicht, das musste sie zugeben. Nach einem weiteren verlorenen Rennen gab es bei Juba sowieso nichts mehr zu holen. Im Wettbüro ließ sich wahrscheinlich auch nichts mehr verdienen. Er konnte heute noch ein letztes Mal groß absahnen, dann hatte er für immer ausgesorgt. Andererseits würden wohl noch mehr Leute misstrauisch werden, ob bei Jubas Niederlagen wirklich alles mit rechten Dingen zuging. Nein, der rührselige Auftritt, den Flavius hingelegt hatte, war einfach ein geschickter Einfall, um sich nach dem Rennen unauffällig aus der Affäre ziehen zu können.
    „Aber jetzt wollen wir uns gemeinsam das große Rennen ansehen“, beschloss er seine verlogene Ansprache. „Unser aller Zukunft hängt von seinem Ausgang ab.“
    Da hatte Flavius natürlich Recht, der alte Heuchler. Julia und Niklas schluckten ihre Wut hinunter. Es würde sich schon zeigen, wer zuletzt lacht.
    Langsam verstummte das Geplapper auf den Rängen. Gespannte Ruhe machte sich breit. Es waren nur noch Sekunden bis zum Start des Rennens. Julia konnte sehen, wie sich der Imperator von seinem Sessel erhob und das Tuch, mit dem er das Startsignal gab, emporhob. Sobald er es fallen ließ, konnte das große Rennen beginnen.
    Jetzt! Die fünf Rennwagen schossen aus den Startboxen und alle nahmen den Kampf um die beste Position vor der ersten Kurve auf. Schon nach wenigen Hundert Metern zeichnete sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Juba und Pompilius ab. Zunächst lag Pompilius knapp vorn.
    Wie ihnen Marcus erklärte, war das noch kein besonderer Grund zur Besorgnis. In der Vergangenheit hatte häufig Pompilius die Führung übernommen, aber weil er so dick war, machten seine Pferde in der Regel schneller schlapp als die von Juba. So konnte er seine Führung nie verteidigen. Außer jemand half nac h …
    Die beiden setzten sich schnell vom Rest des Feldes ab und legten mit minimalem Abstand die ersten beiden Runden zurück. Dann plötzlich, am Ausgang einer Kurve, lenkte Juba seinen Wagen leicht nach rechts und zog auf der Geraden langsam, aber sicher an Pompilius vorbei. Die nächste Kurve konnte er schon als Erster nehmen, aber Pompilius blieb ihm dicht auf den Fersen. Auf den Geraden konnte er sogar immer wieder aufschließen. Dafür musste er zwar mit jeder Runde, die verstrich, immer heftiger auf seine Pferde einprügeln, aber immerhin, er blieb ein gefährlicher Gegner. Ein winzig kleiner Fahrfehler von Juba und Pompilius würde zweifellos wieder vorbeiziehen. Die anderen Fahrer lagen längst hoffnungslos zurück, aber in der vorletzten Runde hatte Juba seinen Rivalen immer noch nicht entscheidend abschütteln können.
    So langsam machten sich Julia und Niklas große Sorgen. Julia stieß Marcus von der Seite an, der wie hypnotisiert auf die Rennbahn starrte: „Sag mal, Marcu s … Musstest du das Rad unbedingt wieder so sorgfältig zusammenbauen? Am Ende hält deine Konstruktion noch bis zum Schluss durch!“
    Marcus drehte wie in Zeitlupe seinen Kopf zu ihr. Er war
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