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Die magische Höhle - Aufregung im Circus Maximus

Die magische Höhle - Aufregung im Circus Maximus

Titel: Die magische Höhle - Aufregung im Circus Maximus
Autoren: Mathias Metzger
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hingeht, und dann gebe ich euch Bescheid.“
    Niklas und Julia legten sich hin und warteten. Inzwischen war es schon mitten in der Nacht. Außer dem Schnarchen von ein paar Stallknechten und einem vereinzelten Wiehern herrschte Totenstille.
    Niklas wusste genau, dass er kein Auge zumachen konnte. Zum Schlafen war er viel zu aufgeregt. Er wälzte sich hin und her, aber Marcus ließ sich nicht blicken. Was hatten sie falsch gemacht? Hatten sie etwas nicht bedacht? Lagen sie vielleicht völlig falsch mit ihren Verdächtigungen? So verging die Nacht und nichts passierte. Als es hell wurde, war immer noch nichts Besonderes geschehen. Die Sache konnte nur schiefgehen. Deswegen hatte er am Vormittag eigentlich gar keine Lust, überhaupt zum Rennen zu gehen. Aber plötzlich, er wusste nicht einmal genau wie, saß er doch wieder auf der Zuschauertribüne und musste ohnmächtig mit ansehen, wie das Unheil seinen Lauf nahm. Der Imperator gab das Startsignal und alle Gespanne schossen los. Am schnellsten starteten Jubas Pferde. Aber das nützte nichts, denn der Wagen mit dem verdutzten Juba blieb einfach in der Startbox stehen und seine Pferde galoppierten allein über die Bahn. Niklas hörte das schadenfrohe Gelächter von Tausenden und Abertausenden von Zuschauern in seinen Ohren dröhnen. Alle auf den Bänken neben ihnen zeigten mit den Fingern auf sie und lachten sie aus. Kurz darauf erschien Juba auf der Tribüne und sagte todtraurig: „Es tut mir leid, ich bin erledigt. Mir bleibt nichts anderes übrig, als euch als Sklaven in die Bleibergwerke von Mauretanien zu verkaufen. Und zwar schnell. Ganz schnell!“
    Niklas lief es eiskalt den Rücken hinunter. War das der Ort, an dem ihre Reise enden sollte? Die Bleibergwerke von Mauretanien? Verkauft in lebenslange Sklaverei?
    „Schnell!“, kam das drohende Echo der Stimme zurück. Eine Hand packte ihn unsanft am Unterarm.
    „Nein“, würgte Niklas hervor und versuchte sich loszureißen.
    „Schnell jetzt, du Esel! Schnell!“, hörte er plötzlich auch die Stimme seiner Schwester rufen. Er rieb sich die Augen und blickte verwundert zu Marcus und Julia auf. Mit einem Schlag war er hellwach. „Du hast geträumt“, zischte Julia ihm zu. „Beeil dich, sonst hängt Flavius uns ab!“
    „Er ist den Hauptgang entlang und am Ende rechts abgebogen“, flüsterte Marcus ihnen zu und lief los. Sie mussten Flavius unbedingt einholen, konnten aber nur auf Zehenspitzen gehen, um ihn nicht zu warnen. Marcus ging voraus und spähte um die Ecke am Ende des Gangs.
    „Pssst! Dort hinten muss er sein!“, flüsterte er und zeigte in die Dunkelheit. Als sich ihre Augen an das fehlende Licht gewöhnt hatten, konnten sie es auch erkennen. Tatsächlich, dort bewegte sich etwas. Ein schwarzer Schatten schob langsam die Tür zu dem Raum auf, in dem die Wagen für das morgige Rennen geparkt waren, und huschte hinein. Fest an die Mauern gepresst schoben sie sich langsam näher. Sie konnten die vermummte Gestalt, die sich an dem Wagen zu schaffen machte, zwar nicht erkennen. Aber das machte nichts, denn der Geruch war unverkennbar. Das war der schöne Flavius höchstpersönlich und niemand anders. Aber was machte er dort? Sehen konnte man kaum etwas und zu hören war auch nicht viel. Ein leises Hämmern, ein unterdrückter Fluch. Dann wieder eine Weile Totenstille. Was immer er dort auch zu schaffen hatte, es schien endlos lange zu dauern. Doch dann schien Flavius mit seiner Arbeit zufrieden zu sein. Er blickte sich noch einmal verstohlen um und verließ auf Zehenspitzen den Raum. Ganz langsam und vorsichtig zog er die Tür wieder zu und schlich davon.
    „Hast du erkennen können, was er gemacht hat?“, flüsterte Julia Marcus zu. Der schüttelte den Kopf.
    „Das Licht war viel zu schwach. Aber ich finde es raus.“
    Marcus inspizierte den Wagen genau. Anscheinend schaute er sich jeden Quadratzentimeter an, denn Niklas und Julia wurden langsam ungeduldig. Flavius hatte nicht halb so viel Zeit an dem Wagen verbracht, wie Marcus schon daran herumsuchte. Endlich schüttelte er verzweifelt den Kopf. „Ich kann einfach nichts entdecken. Aber irgendwas muss er doch gemacht haben! Er hat sich am linken Rad zu schaffen gemacht, das haben wir alle gesehen.“
    Marcus nahm sich noch einmal das linke Rad vor. Er rüttelte daran, er strich über sämtliche Speichen, begutachtete die Nabe, er hob sogar den Wagen leicht an, stieß das Rad an und ließ es ein paar Umdrehungen machen. Nichts. Dann klopfte er
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