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Die magische Höhle - Aufregung im Circus Maximus

Die magische Höhle - Aufregung im Circus Maximus

Titel: Die magische Höhle - Aufregung im Circus Maximus
Autoren: Mathias Metzger
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kurz so getan hatte, als würde er angestrengt nachdenken, fügte er gut gelaunt hinzu: „Ich hatte aber auch noch nie Kunden, die nicht einmal die Namen der Fahrer kannten. Wahrscheinlich seid ihr die einzigen Menschen in ganz Rom, die sie nicht kennen.“
    Niklas beschloss, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen war, um zum entscheidenden Schlag auszuholen. „Also, wenn Sie uns nichts verraten dürfen, dann wetten wir eben einfach auf den gleichen Fahrer, auf den der schöne Jüngling gewettet hat, der vor uns hier war“, sagte er und versuchte dabei, so treudoof wie nur möglich zu klingen. „Der hat nämlich so ausgesehen, als ob er sich richtig gut auskennt.“
    Der Buchmacher pfiff anerkennend durch die Zähne. „Da habt ihr den Nagel auf den Kopf getroffen!“, kicherte er. „Eine wirklich gute Wahl. Der junge Mann liegt tatsächlich meistens richtig mit seinen Einsätzen. Da könnt ihr nichts falsch machen.“
    „Auf wen hat er denn nun gesetzt“, mischte sich Julia ungeduldig ein.
    „Na, auf Pompilius natürlich“, sagte der Buchmacher. „Zwanzig Goldstücke auf Pompilius. Da bekommt er dreißig zurück, falls Pompilius gewinnt. Ja, ja, die Quoten sind im Keller, seit fast niemand mehr auf Juba wetten will. Mein Glück, dass es immer noch ein paar Idioten gibt, die an ihn glauben, aber das werden immer weniger. Der junge Mann von eben gehört jedenfalls längst nicht mehr dazu.“
    „Hat er denn früher auf Juba gewettet?“, fragte Niklas nach.
    „Ja, so ein-, zweimal. Aber dann kam er eines Tages an und hat plötzlich seinen kompletten Gewinn auf Pompilius gesetzt. Damit hat er seinen Einsatz auf einen Schlag vervierfachen können. Er hätte fast alles verloren, wenn damals nicht in der letzten Runde Jubas Pferde plötzlich gelahmt hätten. So ein Glückspilz! Seitdem setzt er immer auf Pompilius. Eigentlich dürfte ich euch das gar nicht erzählen, aber die zwei Asse, die ihr bei mir gewinnen könnt, machen mich nicht arm.“
    „Und wenn wir nun auf Juba setzen?“, meinte Niklas.
    „Wenn der wirklich gewinnen sollte, würdet ihr für eure vier Asse vier Sesterzen bekommen“, sagte der Buchmacher. „Das wäre der vierfache Einsatz. Aber glaubt mir, bevor ihr auf diesen Juba wettet, könnt ihr eure Münzen auch gleich in den Tiber werfen. Der Mann ist erledigt. In der nächsten Saison fährt er wieder in irgendeiner Provinzarena in Trier oder Numidien.“
    „Wenn Ihr meint, Meister“, sagte Niklas respektvoll. „Dann machen wir es so. Vier Asse auf Pompilius!“
    „Vier Asse auf Pompilius“, wiederholte der Buchhalter grinsend und trug den Betrag fein säuberlich auf einer Wachstafel ein. „Dann sehen wir uns morgen wieder, junger Mann. Euer Gewinn liegt ab Mittag für euch bereit.“
    „Gewiss, Meister, bis dann“, flötete Niklas und zog Julia aus dem Laden. Die beiden wussten jetzt genug. Was sie erfahren hatten, war zwar keine große Überraschung mehr für sie, aber jetzt hatten sie Gewissheit. Und jetzt war auch sonnenklar, wo der schöne Flavius sein Geld herhatte.

Eine schlaflose Nacht
    Langsam setzte die Dämmerung ein und die Geschwister hatten es eilig, das triste Viertel wieder zu verlassen. Fix und fertig und mit Blasen an den Füßen, aber zufrieden über ihre Entdeckungen, machten sie sich auf den langen Rückweg. Als sie zur Villa des Wagenlenkers zurückkehrten, war die Sonne bereits fast untergegangen und es wurde langsam dunkel. Sie konnten sich jetzt zwar zusammenreimen, was hinter den Vorkommnissen auf der Rennbahn steckte, aber was sollten sie mit diesem Wissen anfangen?
    „Wir müssen Juba warnen“, sagte Julia entschlossen. „Dann kann er vielleicht noch etwas unternehmen.“ Niklas schüttelte energisch den Kopf.
    „Juba glaubt uns bestimmt kein Wort“, meinte er. „Der ist doch völlig überzeugt, dass alles nur seine Schuld ist oder die Schuld von dieser Fortuna oder so.“ Julia nickte nachdenklich. „Du hast Recht“, sagte sie. „Außerdem wissen wir zwar, dass Flavius sich ganz sicher ist, dass Juba das Rennen morgen verlieren wird. Aber wir wissen noch nicht, wie er das anstellen will. Trotzdem, wir müssen wenigstens versuchen, Juba zu sagen, was wir herausgefunden haben.“
    In der Küche stießen sie auf einen alten Diener, den sie fragten, wo Juba war.
    „Der Herr hat sich in den Tempel der Fortuna auf dem Quirinal zurückgezogen“, teilte der Alte mit. „Er will dort die Nacht über wachen und fasten und unter keinen Umständen
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