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Die magische Höhle - Aufregung im Circus Maximus

Die magische Höhle - Aufregung im Circus Maximus

Titel: Die magische Höhle - Aufregung im Circus Maximus
Autoren: Mathias Metzger
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mit dem Fingerknöchel noch einmal alle Einzelteile ab. Wieder nichts. Alles war fest verankert, alles war an seinem Platz. Aber plötzlich schien er stutzig zu werden.
    „Was ist?“, rief Julia ungeduldig.
    „Ich weiß nicht“, grummelte Marcus. „Irgendetwas war anders als sonst, aber ich komme nicht drauf, was es ist.“
    „Wann ist dir das aufgefallen?“, fragte Julia ihn aufgeregt.
    „Gerade jetzt“, sagte Marcus und kapierte, worauf sie hinauswollte. Er wiederholte noch einmal seine letzte Überprüfung und klopfte mit dem Finger das ganze Rad ab. Da war es! Das Holz der Speichen hörte sich ganz normal an, das Metall des Radreifens ebenfalls, aber hier an der Nabe passte etwas nicht zusammen.
    „Ich hab’s!“, verkündete Marcus aufgeregt.
    „Ich sehe nichts“, meinte Niklas.
    „Ja, eben, das ist auch fast nichts zu sehen“, entgegnete Marcus. „Das Rad wird mit einem kleinen Keil aus Eisen hier an der Nabe festgeklemmt. Der muss ganz genau und fest sitzen, sonst eiert das Rad und im schlimmsten Fall kann man es sogar verlieren.“
    Niklas rüttelte an dem Rad. Es bewegte sich keinen Millimeter aus seiner Lage. „Ist doch alles bestens“, meinte er.
    „Jetzt schon noch“, sagte Marcus. „Aber seht mal genau hin, oder besser, fühlt mal! Dieser Verbrecher hat das Metallteil gegen ein Teil aus Pinienholz ausgetauscht. Du hast gesehen, was für scharfe Kurven hier gefahren werden und mit welcher Geschwindigkeit. Auf dem Rad, das zur Innenbahn hin liegt, lastet ein enormer Druck, den hält dieses Holzstück vielleicht zwei, drei, vier Runden aus. Wenn man Glück hat. Aber früher oder später wird es brechen und dann auf Wiedersehen Wagenrad!“
    „Das heißt, Juba wird morgen sein linkes Rad verlieren?“, fragte Julia.
    „Genau“, bestätigte Marcus düster. „Und bei so einem Unfall ist es hinterher praktisch unmöglich nachzuweisen, dass jemand dabei nachgeholfen hat.“
    „Und was sollen wir tun?“, meinte Julia.
    „Gute Frage“, antwortete Marcus ratlos. „Wir haben kein Ersatzteil hier. Und wo sollen wir um diese Uhrzeit eins herbekommen?“
    Julia und Niklas blickten sich fassungslos an. War Marcus ein bisschen langsam im Denken oder war er einfach zu gutmütig für diese Welt? Vermutlich beides.
    „Ah, jetzt verstehe ich“, sagte Marcus. „Wir lassen morgen Vormittag schnell ein Ersatzteil schmieden. Aber Flavius und Pompilius werden doch sicher Verdacht schöpfen, wenn wir drei morgen noch schnell den Wagen von Juba reparieren!“
    „Marcus, das nötige Teil ist doch schon da“, sagte Julia. Und als sie sah, wie Marcus sie völlig verständnislos anstarrte, erklärte sie es ihm: „Nebenan steht der Wagen von Pompilius. Ich nehme mal an, bei dem ist das Rad mit dem gleichen Teil befestigt. Das bauen wir jetzt einfach aus und bauen es in Jubas Wagen ein und fertig!“
    Marcus war immer noch ein bisschen schwer von Begriff. „Aber wenn wir das Teil rausziehen, bemerkt Pompilius noch bevor er die Pferde einspannen lässt, dass da etwas nicht stimmt. Womit sollen wir sein Rad wieder befestigen?“ Niklas und Julia sahen sich kopfschüttelnd an.
    „Na, mit dem hier natürlich“, sagte Niklas und klopfte mit dem Zeigefinger auf das Holzteil, das Flavius vorhin eingebaut hatte. „Wir tauschen die Teile einfach aus, ist das so schwer zu kapieren?“
    Marcus strahlte. Jetzt hatte auch er es endlich begriffen. Er machte sich sofort an die Arbeit. Dabei zeigte sich zum Glück, dass er mit den Händen geschickter und schneller war als beim Denken. In wenigen Minuten war alles erledigt und das Ergebnis sah perfekt aus. Mindestens so perfekt wie das, was Flavius vor ihm fabriziert hatte. Selbst bei genauerem Hinsehen wäre niemand auf die Idee gekommen, hier könnte irgendetwas nicht stimmen.
    Bis zum Sonnenaufgang waren es nur noch wenige Stunden, also beeilten sie sich, wieder ins Bett zu kommen. Bevor er einschlief, schossen Niklas noch die merkwürdigsten Gedanken durch den Kopf. Was sollte dieser Traum bedeuten, den er vorhin gehabt hatte? Wenn die ganze Sache trotz allem schiefging, waren sie vielleicht wirklich in Gefahr, als Sklaven verkauft zu werden. Wer konnte das schon so genau wisse n … Und auch wenn nicht, wie lange mussten sie noch hierbleiben? Gab es überhaupt einen Rückweg? Er wälzte sich noch lange auf seinem Lager hin und her, bis er endlich einschlief.

Auf Biegen und Brechen
    Als Niklas am nächsten Morgen, dem Tag des großen Rennens, aufwachte, hatte
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