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Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Titel: Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2
Autoren: Aufbau
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werden Sechs und Sam unsichtbar.
    »Das ist unser Stichwort, BK. Nur noch wir beide.«
    Er trottet mir fröhlich hinterher und lässt dabei seine hechelnde Zunge sehen. Abgesehen von kurzen Gassi-Ausflügen auf dem kleinen Rasen vor dem Motel war Bernie Kosar die ganze Zeit mit uns zusammen eingesperrt.
    Die abendliche Luft ist kühl und frisch, mit einem Duft von Pinien. Der Wind auf dem Gesicht weckt meine Lebensgeister. Beim Gehen halte ich die Augen geschlossen und versuche Sechs zu erspüren, indem ich die Luft mit meinen Sinnen erforsche, mich vortaste und die Landschaft durch meine geistigen Fähigkeiten in mir aufnehme. Genauso konnte ich die heransausende Kugel in Athens aufhalten, auch damals konnte ich alles um mich herum erfühlen. Jetzt spüre ich sie ein paar Meter vor mir auf der rechten Seite. Ich gebe Sechs einen kleinen Schubs. Sie erschrickt und schnappt nach Luft. Drei Sekunden später stößt sie gegen mich und bringt mich fast zum Stolpern. Ich lache. Sie auch.
    »Was treibt ihr da?«, fragt Sam. Unser kleines Spielchen geht ihm auf die Nerven. »Wir sollten doch möglichst ruhig sein, schon vergessen?«
    Wir schaffen es zum Wagen, der hinter einer baufälligen Scheune geparkt ist. Sie sieht aus, als könne sie jeden Momenteinstürzen. Sechs lässt Sams Hand los und er krabbelt in die Mitte der Fahrerkabine. Sechs setzt sich hinter das Steuer, ich quetsche mich mit BK zu meinen Füßen neben Sam.
    »Heilige Scheiße! Was ist mit deinen Haaren passiert?«, ärgere ich Sam.
    »Halt’s Maul.«
    Sechs startet den Wagen. Ich muss lachen, als sie ihn auf die Straße lenkt und die Scheinwerfer einschaltet.
    »Was ist denn?«, fragt Sam.
    »Ich dachte nur gerade, dass von uns Vieren drei Aliens sind, zwei sind Flüchtige mit Verbindungen zum Terrorismus und keiner von uns hat einen gültigen Führerschein. Irgendetwas sagt mir, dass das interessant werden könnte.«
    Sogar Sechs kann jetzt ein Grinsen nicht unterdrücken.

4
    »Ich war dreizehn, als sie uns entdeckt haben«, sagt Sechs, während wir nach fünfzehn Minuten Fahrt die Grenze zu Tennessee überschreiten. Ich hatte sie gebeten uns zu erzählen, wie sie und Katarina geschnappt worden waren. »Wir waren in West Texas, nachdem wir aufgrund eines dummen Missverständnisses Mexiko verlassen hatten. Wir waren beide völlig gebannt wegen dieses blöden Interneteintrags, den Nummer Zwei gepostet hatte. Allerdings hatten wir zu diesem Zeitpunkt gar keine Ahnung, dass der Eintrag von Zwei stammte, und haben darauf geantwortet. In Mexiko waren wir einsam und lebten in einer verstaubten Stadt irgendwo in der Einöde. Wir mussten einfach wissen, ob der Eintrag wirklich von einem der Garden stammte.«
    Ich nicke. Ich weiß genau, wovon sie spricht. Henri hatte während unseres Aufenthalts in Colorado diesen Blogeintrag ebenfalls entdeckt. Ich hatte in der Schule an einem Buchstabierwettbewerb teilgenommen und stand gerade auf der Bühne, als die Narbe auftauchte. Ich wurde sofort ins Krankenhaus gebracht, wo der Arzt die erste Narbe untersuchte und sich die frische zweite Wunde ansah, die bis auf den Knochen ging. Als Henri kam, warfen sie ihm Kindesmisshandlung vor, was den Ausschlag gab, den Bundesstaat zu verlassen und neue Identitäten anzunehmen. Ein weiterer Neubeginn.
    »›Neun, jetzt acht. Ist der Rest von euch da draußen?‹«, frage ich.
    »Ja, genau das war’s.«
    »Ihr habt also geantwortet«, sage ich. Henri hatte mir einen Screen Shot des Eintrags gezeigt. Verzweifelt hatte er versucht, den Computer von Zwei zu hacken, um den Eintrag zu löschen, bevor etwas Schlimmes passierte. Aber er war nicht schnell genug. Zwei wurde getötet. Irgendwer hatte den Eintrag gleich danach gelöscht. Wir vermuteten, dass es die Mogadori waren.
    »Wir haben einfach nur geschrieben ›Wir sind hier‹. Nach nicht mal einer Minute erschien die Narbe.« Sechs schüttelt den Kopf. »Es war wirklich dumm von Zwei, diese Nachricht ins Netz zu stellen. Sie wusste doch, dass sie die Nächste sein würde. Ich kann noch immer nicht begreifen, wieso sie es riskiert hat.«
    »Wisst ihr, wo sie gewesen ist?«, fragt Sam.
    Ich sehe Sechs an. »Wusstet ihr es? Henri dachte, sie sei wahrscheinlich in England, war sich aber nicht sicher.«
    »Keine Ahnung. Wir wussten nur, dass die Mogadori uns dicht auf den Fersen waren, da sie Zwei so schnell aufgespürt hatten.«
    »Aber woher weißt du denn, dass sie den Eintrag überhaupt gepostet hat?«, fragt Sam.
    Sechs sieht ihn
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