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Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Titel: Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2
Autoren: Aufbau
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kommt, desto mehr bin ich davon überzeugt, dass es ein Mensch ist.
    Mit einem großen blauen Amulett um den Hals landet ein Mädchen am Ufer und wirbelt dabei den Sand auf. Es hat rabenschwarzes Haar und ist auffallend schön. In der Sekunde, in der ich das Mädchen sehe, weiß ich, dass sie diejenige ist, von der ich geträumt habe und deren Gesicht ich auf die Höhlenwand gemalt habe.
    »Sie ist eine von uns!«
    Das Mädchen blickt sich um und wir sehen uns an. Einen Augenblick später ist es wieder verschwunden. Ich bin total aufgewühlt und verzweifelt. Habe ich mir sie etwa nur eingebildet?
    »Wo ist sie hingegangen?«, fragt Ella.
    In dem Augenblick, als mir klar wird, dass Ella sie ebenfalls gesehen hat und sie somit keine Einbildung war, werden plötzlich zwei Krauls rückwärts aus dem Wasser gerissen. Sie schweben in der Luft und kreischen und schnappen nach irgendetwas hinter ihnen. Kurz darauf knallen sie gegeneinander. Sie sind sofort tot. Der eine segelt zwei Soldaten vor die Füße, der andere wirbelt durch die Luft und landet beim Herunterfallen auf ein paar anderen Krauls und Soldaten.
    »Unsichtbarkeit. Sie hat das Erbe der Unsichtbarkeit«, stößt Crayton atemlos hervor.
    Ist sie tatsächlich unsichtbar? Ich bin gleichermaßen erstaunt und neidisch, doch in erster Linie dankbar. Jeder einzelne Kraul, der in den See vordringt, wird von einer unsichtbaren Hand zurückgerissen und in den Sand oder auf einen Mogadori geschleudert. Dann erhebt sich plötzlich eine Mogadoriwaffevom Boden und feuert in alle Richtungen. Ein Kraul nach dem anderen wird erledigt. Dutzende Mogadori explodieren in einer Aschewolke.
    Von der anderen Seite des Sees ertönen weitere Schüsse. Ich drehe mich um und sehe mindestens zwanzig Mogs, die bis zu den Hüften ins Wasser gestiegen sind. Überall um uns herum treffen Lichtblitze auf das Wasser und verursachen so viel Dunst, dass ich Héctor, der direkt vor mir ist, kaum noch erkennen kann.
    »Ella?«, brülle ich.
    »Hier!«, ruft sie irgendwo links von mir.
    »Kümmere dich um Héctor.«
    Sie kommt herübergeschwommen und legt ihren Arm um Héctors Oberkörper. »Wieso?«
    »Weil ich hier nicht tatenlos zusehen werde, wie dieses Mädchen ganz allein kämpft. Das hier ist schließlich auch mein Krieg.«
    Bevor mich irgendjemand aufhalten kann, lasse ich mich hinuntersinken.
    Das Wasser kitzelt in meinen Lungen. Ich tauche noch tiefer, bis das grünblaue Wasser des Sees schließlich grau wird. Unter mir entdecke ich den Körper von Olivia. Sie liegt leblos auf dem Grund des Sees. Aus zahllosen kleinen Bisswunden quillt Blut hervor.
    Dann schwimme ich auf das gegenüberliegende Ufer zu und kann nach einer Minute die Beine der Mogadori sehen. Ich taste mich an den Soldaten ganz links heran, stoße mich vom schlammigen Boden ab und schieße aus dem Wasser. Der Mogadori kann nicht einmal reagieren, als ich ihn mit der Kraft meiner Gedanken in die Mitte des Sees katapultiere. Dann schnappe ich mir seine Waffe, erschieße ihn und feuere auf die anderen. Die Mogadori zerfallen reihenweise zu Asche. Nachdem ich alle getötethabe, ziele ich auf die Hunderte von Soldaten, die sich bei den Fahrzeugen befinden.
    Hinter mir bewegt sich plötzlich etwas im Wasser. Ich kann nicht schnell genug reagieren. Ein Kraul springt auf mich und rammt mir seine Zähne in die Seite. Der Schmerz ist so schrecklich, als hielte mir jemand ein Brenneisen an die Rippen. Das Biest wirft mich kopfüber ins Wasser, dann schleudert es mich zurück in den Sand am Ufer. Ich schnappe nach Luft und fange an zu schreien, als es mich wieder ins Wasser zurückstoßen will. Gerade, als ich glaube, dass mein Ende gekommen ist, lässt mich die Kreatur unverhofft los. Ich krache am Ufer auf den Bauch. Von dort beobachte ich, wie sich das Maul des Krauls immer weiter öffnet, bis ich seine Knochen brechen höre.
    Das schwarzhaarige Mädchen materialisiert vor meinen Augen. Noch immer hält es die zitternden Kiefer des Krauls zwischen den Händen. Es wirft mir einen Blick zu, dann reißt es den Kiefer vollständig auf und tötet das Biest.
    »Bist du in Ordnung?«, fragt mich das Mädchen.
    Ich ziehe mein T-Shirt hoch und lege die Hand auf meine Verletzung. »In einer Sekunde.«
    Sie duckt sich, als ein Schuss aus einer Mogadori-Kanone abgegeben wird. »Gut. Welche Nummer bist du?«
    »Sieben.«
    »Ich bin Sechs«, sagt das Mädchen und verschwindet wieder.
    Die kitzelnde Eiseskälte breitet sich von meinen Fingern über
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