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Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2

Titel: Die Macht der Sechs - das Erbe von Lorien ; Bd. 2
Autoren: Aufbau
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Vögel zusammen.
    Noch ein paar weitere Piken drängen sich brüllend in den Tunnel.
    Ich fasse nach Neuns Arm und versuche ihn aufzuhalten. »Es kommen nur immer mehr. Wir müssen Sam finden und dann nichts wie raus hier. Nummer Sechs erwartet uns.«
    Er nickt und wir rennen los. Bei der nächsten Abzweigung biegen wir nach links, wissen aber nicht, ob wir hier auf dem richtigen Weg sind oder uns nur noch weiter verlaufen. Immer mehr Feinde tauchen hinter uns auf. Neun macht sämtliche Tunnel, die wir passieren, unbenutzbar: Er lässt mithilfe derTelekinese sowie perfekt geschleuderter Felsbrocken Wände und Decken einstürzen.
    Schließlich kommen wir zu einer langen, flach gewölbten Felsbrücke, ähnlich der, die Sam und ich vorher überquert haben. Darunter befindet sich ein Becken dampfender, grüner Lava. Von der anderen Seite der Brücke kommt ein Haufen Mogs auf uns zugestürzt und aus dem Tunnel hinter uns nähern sich mehrere Piken.
    »Was machen wir jetzt?«, rufe ich, als wir die Brücke betreten.
    »Wir tauchen unter«, antwortet Neun.
    Als wir die Mitte der Brücke erreichen, fasst Neun nach meiner Hand. Eine Sekunde später steht die Welt buchstäblich auf dem Kopf und wir gehen an der Unterseite der Brücke entlang. Ohne Vorwarnung lässt Neun mich plötzlich los, aber erstaunlicherweise bleiben meine Schuhsohlen irgendwie an der Unterseite hängen. Ich strecke die Hände über den Kopf und sammle eine ordentliche Portion der grünen Lava ein.
    Als wir die gegenüberliegende Seite des Raums erreicht haben, halte ich einen perfekten grünen Feuerball in der Hand. Ich schleudere ihn auf die Mogs, wo er sich verteilt.
    Während wir uns in einen anderen Tunnel flüchten, höre ich die zischenden Geräusche von versengendem Fleisch.
    ***
    Als sich der Tunnel schließlich steil nach unten neigt, bin ich bereits völlig außer Atem. Ich versuche, den Winkel des Gefälles abzuschätzen – und werde im selben Moment durch die Wucht einer Explosion hinter mir von den Füßen gerissen. Plötzlich rolle ich mit irrsinniger Geschwindigkeit das Gefälle hinunter.
    Als der Boden wieder flach wird, treffe ich mit meiner erstvor Kurzem schon einmal ausgerenkten Schulter auf. Es tut unvorstellbar weh. Ich rolle mich auf den Bauch, denn der Druck der Explosion hat mich von hinten erwischt und meine Rückenmuskeln haben sich total verkrampft. Ich kann kaum atmen, geschweige denn in meinem Kasten nach dem Heilungsstein suchen. Ich kann lediglich auf das Mondlicht starren, das am Ende des Tunnels unregelmäßig aufflackert. Das Tarnnetz! Es bewegt sich im Wind hin und her. Ich bin wieder da, wo ich begonnen habe.
    Hinter mir höre ich das Geräusch herabfallender Felsbrocken. Ich habe jetzt die stärksten Schmerzen meines bisherigen Lebens und will einfach nur aus diesem Berg hinaus. »Da vorn. Der Ausgang. Dort können wir uns neu organisieren«, schaffe ich gerade noch zu murmeln.
    Wenn wir es nach draußen schaffen, kann ich mich selbst heilen und wir können die Kästen im Wald verstecken. Und da die Gastanks jetzt zerstört sind, kann Bernie Kosar mit uns kommen, wenn wir wieder hineingehen.
    Die vier Mogs am Eingang der Höhle sind verschwunden. Neun rennt am Tarnnetz vorbei in den Wald hinein. Ich folge ihm. Der Gestank der verwesenden Tierkadaver bringt uns zum Würgen. Neun läuft auf eine kleine Baumgruppe zu und ich sinke neben einem Baumstamm erschöpft zusammen. Ich schätze, ich brauche fünf Minuten. Dann gehen wir wieder rein und holen Sam. Mit allem, was nötig ist.
    Neun kramt in seinem Kasten herum. Ich schließe die Augen. Tränen laufen mir über die Wangen. Plötzlich werde ich von etwas Rauem aufgeschreckt, das meine linke Hand berührt. Ich öffne die Augen und sehe Bernie Kosar in Beagleform, der mir die Finger leckt.
    »Das verdiene ich gar nicht«, sage ich zu ihm. »Ich bin ein Feigling. Ich bin verflucht.«
    Er bemerkt meine Verletzungen und Tränen, schnüffelt kurz an Neuns Gesicht und verwandelt sich dann in ein Pferd.
    »Wow!« Neun weicht erschrocken zurück. »Was zum Teufel bist du denn?«
    »Ein Schimäre«, flüstere ich. »Einer von den Guten. Er ist lorienisch.«
    Neun streichelt BKs Schnauze und legt dann einen Heilungsstein auf meinen Rücken. Während sich seine Wirkung über meinen Körper verbreitet, sehe ich, wie sich über den Bergen ein Sturm zusammenbraut.
    Der Himmel ist von zuckenden Blitzen und grollenden Donnern erfüllt. Ich bin so dankbar, dass Sechs zurückgekommen
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