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Die Macht der ewigen Liebe

Die Macht der ewigen Liebe

Titel: Die Macht der ewigen Liebe
Autoren: Corrine Jackson
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blockierte mich damit. Dann rutschte er ein Stück ans Fenster und zog seinen Schutzwall hoch. Sein körperlicher und mentaler Rückzug traf mich ins Mark. Nach all diesen Monaten hätte ich an die Ablehnung gewöhnt sein müssen,doch jedes Mal, wenn er zurückwich, gab es mir wieder einen Stich ins Herz. Ich reagierte darauf, wie ich es immer tat – indem ich vorgab, es würde mir nichts ausmachen –, und Asher spielte mit. Ich hatte Angst, was geschehen würde, wenn wir uns die Kluft, die zwischen uns immer größer wurde, eingestehen würden.
    Nun, da mich die Verletzung nicht mehr ganz und gar beanspruchte, setzte ich mich so, dass ich Lucys besorgtem Blick begegnete. Ohne Einleitung sagte ich: »Dad lebt. Franc hat gesagt, alles ist okay mit ihm, und ich glaube, er hat die Wahrheit gesagt.«
    Lucy stockte der Atem und sie umklammerte das Lenkrad. Sie schien sich davor zu fürchten, Hoffnung zuzulassen, was ich ihr nicht verdenken konnte. Aber ich hasste es, meine Schwester so verändert und traurig zu erleben.
    »Wir holen ihn da raus, Luce.«
    Sie spreizte ihre Finger auf dem Lenkrad, sodass ich meine dazwischen legte und unsere Finger sich miteinander verschlingen konnte. »Versprochen?«, fragte sie.
    »Versprochen.«
    Koste es, was es wolle, dachte ich. Das war ich ihr schuldig.

   Wir fuhren etliche Stunden, bevor wir schließlich haltmachten und Hilfe für Francs Männer anforderten. Asher hätte noch länger warten wollen, doch ich hatte darauf bestanden. Ich war nicht direkt in der Stimmung, mich für diese Männer einzusetzen, aber ich wollte sie auch nicht verbluten lassen. Dann wären wir wie sie, und das wollte ich nicht.
    Nachdem wir aus einer weiteren antiquierten Telefonzelle bei der Polizei angerufen hatten (und ich mein blutiges T-Shirt gegen ein frisches eingetauscht hatte), übernahm Asher das Steuer. Lucy und ich schliefen, aneinandergelehnt und je nach den Bewegungen des Pick-ups mal in die eine, mal in die andere Richtung gelehnt. Als der Motor abgestellt wurde und das vertraute Dröhnen zu einer ohrenbetäubenden Stille erstarb, wachte ich auf. Ich rieb mir den Schlaf aus den Augen und sah mich um. Wir hatten den Highway verlassen und parkten vor einer Fernfahrerkneipe. Das schonungslose graue Licht der Abenddämmerung war nicht dazu geeignet, das Aussehen des ziemlich heruntergekommenen Cafés vor uns zu verbessern. Das gedrungeneGebäude hatte auffallend schmutzige Fenster, und auf dem Parkplatz blies der Wind Abfall umher.
    Im Sitzen zu schlafen war beschwerlich, aber inzwischen beherrschte ich diese Kunst perfekt. Auch Lucy hatte trotz der unbequemen Position fest geschlafen. Nun wachte sie ebenfalls auf und riss den Kopf hoch. Ich streckte mich und ließ dabei der Reihe nach die Knochen knacken. Mit gesenkten Lidern warf ich einen verstohlenen Blick zu Asher. Wer würde er heute sein? Der auf Abstand bedachte Fremde oder der liebende Freund?
    »Wo sind wir?«, fragte ich.
    Wir waren die ganze Nacht und einen Großteil des Morgens unterwegs gewesen, da wir so viel Abstand wie möglich zu den Männern meines Großvaters hatten herstellen wollen.
    »Irgendwo in Arkansas«, antwortete Asher.
    Er war so erschöpft, dass alle Farbe aus seinem Gesicht gewichen war und seine attraktiven Gesichtszüge fast stumpf wirkten. Ich konnte nicht anders: Ich fuhr mit dem Finger zärtlich über seinen Dreitagebart, und er brachte ein müdes Lächeln zustande. Er bewegte sich, und meine Hand rutschte ab. Es mochte ein Zufall sein, doch eigentlich lief es die ganze Zeit so: Er mied mich, wann immer es ging, und ich war machtlos dagegen.
    Ich verknotete die Finger und starrte auf sie, bis sie vor meinen Augen verschwammen. »Wir sollten Lottie anrufen, damit wir hören, wie’s Laura geht, und uns dann einen Schlafplatz suchen«, sagte ich.
    Die Männer meines Großvaters hatten meine Stiefmutter mit ihrem Wagen angefahren, bevor sie mit meinem Vater in ihrer Gewalt geflüchtet waren. Sie lag seitdem im Koma. Mit Kopfwunden hatte ich mich schon immer schwergetan, und ich hatte es auch nicht geschafft, Lauras Verletzungen zuheilen. Wir waren gezwungen gewesen, sie in einem Krankenhaus in Chicago unter falschem Namen zu verstecken, und Lottie, Ashers mächtige Beschützerschwester, hatte sich bereit erklärt, sie zu bewachen.
    »Gute Idee. Bin gestern gar nicht dazu gekommen, anzurufen«, meinte Lucy.
    Sie gab sich ruhig, aber ich konnte den Schmerz in ihrer Stimme hören. Ehe mein Vater mich zu
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