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Die Macht der ewigen Liebe

Die Macht der ewigen Liebe

Titel: Die Macht der ewigen Liebe
Autoren: Corrine Jackson
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aufgeschossene, dürre Gestalt. »Der Anruf bei deinem Großvater war nicht gerade besonders clever. Der lässt schon seit Monaten jeden Anruf zurückverfolgen.«
    Ich drehte mich um. »Weiß ich doch!«
    Ich ließ meine Hände sinken, sodass sich mein Mantel öffnete. Ihre Blicke fielen auf meine Taille. Blut färbte mein marineblaues T-Shirt dunkelviolett. Der Blonde riss die Augen auf. Schlangentattoo machte einen riesigen Schritt zurück, und Ziegenbart erstarrte. Zu spät! Meine Energie wirbelte in Form roter Funken durch die Luft und traf alle drei. Wunden öffneten sich an ihren Taillen, identisch mit denen, die ich mir zwanzig Minuten zuvor in der Gasse mit einem Messer selbst beigebracht hatte. Die Verletzungen würde das Trio zwar kurzfristig außer Gefecht setzen, aber nicht ewig aufhalten.
    Ich wollte Ziegenbart die Pistole aus der Hand treten, doch mein Körper rebellierte mit wackeligen Knien und einem schwachen Puls gegen den Einsatz meiner Gaben. Lucy erschien neben mir und hängte sich mit der Schulter unter mir ein. Trotz ihres zierlichen Körperbaus – immerhin überragte ich sie um fünfzehn Zentimeter – schaffte sie es, mir Halt zu geben.
    »Hab dich«, meinte sie.
    »Lucy, die Pistole!«, warnte ich.
    Ziegenbart hob die Waffe. Schnell stellte ich mich zwischen meine Schwester und ihn. Hinter uns ertönte ein Grunzen, und ich drehte mich um. Asher hatte den Männern ihre Waffen abgenommen und sie zu Boden geschlagen, sodass sie nun mit ausgestreckten Armen und Beinen auf ihrenBäuchen lagen. Nach den Monaten, in denen Franc ihn als Geisel gehalten hatte, hatte mein Freund sein altes Gewicht noch nicht zurückerlangt, besaß jedoch genügend Beschützerkraft und -geschwindigkeit, um ein paar machtlose Heiler zu überwältigen.
    Asher stieß Ziegenbart einen Fuß in den Rücken. »Okay?«, fragte er mich, wobei der englische Akzent in seiner Stimme deutlicher zu hören war als gewöhnlich.
    Seine Frage war unsere Kurzform für Alles in Ordnung mit dir? und Kannst du dich heilen? . Ich nickte und dachte » Alles bestens«, woraufhin sich seine Miene etwas entspannte.
    »Unglaublich, dass ihr darauf reingefallen seid«, meinte Lucy zu den Männern.
    Zusätzlich zu den Beschützern hatten sich auch die Männer meines Großvaters schon seit Wochen an unsere Fersen geheftet, waren uns von einer Stadt in die nächste gefolgt. Wir hatten uns in einer Reihe leer stehender Häuser versteckt gehalten und uns mit Dosennahrung und gelegentlichen Nickerchen begnügt. Dann hatte es vor zwei Tagen diesen Vorfall in Florida gegeben, woraufhin uns klar geworden war, dass es einfach nichts mehr brachte, ständig davonzulaufen und sich zu verstecken.
    Der Plan, die Männer mithilfe meines Großvaters in eine Falle zu locken, war Lucys Idee gewesen, und Asher hatte ihn zu meiner großen Überraschung für gut befunden. Normalerweise schmetterte er jede Idee ab, die uns in Gefahr bringen konnte, doch diesmal hatte er nicht gezögert. In den letzten Monaten hatten Verzweiflung und Angst unser Trio heimgesucht und uns Risiken eingehen lassen, die wir normalerweise nie eingegangen wären. Wir mussten wissen, ob Ben noch am Leben war, damit wir unsere nächsten Schritte überlegen konnten. Es schadete auch nicht, wenn wir dieses Wissendazu nutzen konnten, um zwischen uns und unsere Jäger ein wenig Abstand zu bringen.
    Mir war etwas schwindelig durch den Blutverlust, und ich war entsprechend unsicher auf den Beinen.
    Nicht zu fassen, dass ich wegen Franc schon die zweite Stichverletzung habe!
    Angesichts dieses bitteren Gedankens machte Asher ein finsteres Gesicht und bohrte seinen Absatz noch tiefer in den Rücken des Mannes in seiner Gewalt, bis dieser aufschrie. Ich riss meine mentale Mauer hoch, um Asher aus meiner Gedankenwelt zu verbannen und um seinen Hass nicht noch zusätzlich zu schüren.
    »Und nun?«, fragte Lucy.
    »Ich habe gesehen, wie sie aus dem Pick-up gesprungen sind.« Asher deutete die Straße hinunter auf ein Fahrzeug außerhalb meines Blickfelds. Als Beschützer hatte er eine wesentlich bessere Sehkraft als ich, und er konnte sogar im Dunkeln sehen, also glaubte ich ihm. Er reichte mir die Pistole. »Mit dem Wagen können wir sie woanders hinbringen. Wartet hier. Ich hole ihn.«
    »Ash…«, fing ich an, aber er war schon losgerannt und inzwischen kaum noch zu sehen. Ich seufzte. »Er hat die Schlüssel vergessen.«
    »Wenn du dich wegen eines Beschützers gegen uns wendest, verrätst du deine
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