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Die Macht der Angst (German Edition)

Die Macht der Angst (German Edition)

Titel: Die Macht der Angst (German Edition)
Autoren: Shannon McKenna
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    Dann stürzte er in das leere, weiße Nichts.
    Der Teufel sollte sie holen, diese begriffsstutzige, bescheuerte, nichtsnutzige
Kuh
.
    Ava Cheung konzentrierte sich wieder, bis jeder Gedanke laserscharf war. Unendlich viel Information strömte durch das menschliche Nervensystem, damit sich der Körper geschmeidig bewegen konnte. Das Meiste davon war reiner Automatismus. Wie viel, konnte man sich gar nicht vorstellen, bis man versuchte, die eigenen Impulse auf einen fremden Körper zu übertragen, während man gleichzeitig dessen freien Willen mithilfe des eigenen unterdrückte. Mandys Reaktionen waren erbärmlich. Ein unbeholfenes Schlurfen, mehr nicht. Ava bekam das Mädchen einfach nicht dazu, den Mund zu schließen und ihn geschlossen zu halten. Ihr Sabbern machte sie rasend, der Anblick war umso grotesker angesichts Mandys aufreizender Schönheit, wenngleich ihre dicht bewimperten blauen Augen leer wirkten hinter der Brille und ihre Pupillen infolge der für das X-Cog-Interface benötigten Drogen stark erweitert waren.
    Ava war froh, dass die Durchführung eines X-Cog-Interface ein Können voraussetzte, das vergleichbar mit dem perfekten Beherrschen eines Musikinstruments war. Es erforderte höchste Konzentration, die Person, die die Sklavenkrone trug, so zu steuern, dass sie sich natürlich bewegte und artikulierte. Man konnte zwar die Drogendosis erhöhen und damit den Widerstand der Testperson verringern, aber damit würde sich in weniger als einer Stunde ihr Hirn verflüssigen. Nein, man musste ein Virtuose sein wie Ava – und natürlich wie Dr. O.
    Allerdings machte das das X-Cog-Interface wirtschaftlich weniger rentabel. Wer war schon bereit, so viele Stunden aufzuwenden, um eine neue Fähigkeit zu erlernen? Die meisten Menschen waren faule, verachtungswürdige Blindgänger. Für sie mussten die Dinge einfach sein.
    Ava war fest entschlossen, das X-Cog jedem zugänglich zu machen, der über die entsprechenden finanziellen Mittel verfügte, und Mandy war der x-te Versuch, dieses Ziel zu erreichen. Aber ein Virtuose brauchte nun mal ein anständiges Instrument, um darauf zu spielen, und nicht ein abgenutztes, unempfängliches Stück
Dreck
.
    Ava riss sich die Masterkrone vom Kopf und schleuderte sie unsanfter, als im Hinblick auf ihre Entwicklungs- und Herstellungskosten ratsam war, auf den Tisch. Die stromlinienförmige Silberkappe unterschied sich drastisch von Dr. Os schwerem, klobigem Prototypen, von dem Ava Spannungskopfschmerzen bekommen hatte. Dr. O hatte keinen Sinn für ästhetische Gesichtspunkte gehabt. Er war ein Mann der Resultate gewesen.
    Die neue, elegante Optik war Avas eigenes Design. Alles Essenzielle war vorhanden, doch das Endergebnis bestach durch ein federleichtes Zusammenspiel flexibler Drähte und Sensoren auf einer fast gewichtslosen Netzkappe. Sowohl Master- als auch Sklavenkrone waren so gefertigt, dass sie problemlos unter einem Hut, einem Tuch oder einer Perücke versteckt werden konnten.
    Doch bei Mandy war Avas Brillanz vergeudet. Diese Versagerin würde auf direktem Weg in den Schredder wandern. Das Mädchen wimmerte, als Ava ihm Brille und Helm vom Kopf zerrte und dabei ganze Büschel langer blonder Haare ausriss. Wütend nahm Ava ihre eigene Schutzbrille ab. Dieses hirnlose, unfähige Schaf. Das X-Cog-Interface bei ihr zu versuchen, war, als sendete man Nervenimpulse durch einen Lehmklumpen.
    Ava strich sich das glänzende schwarze Haar nach hinten, dann musterte sie Mandy, die mit offen stehendem Mund auf puddingweichen Beinen schwankte. Das Mädchen trug den silbernen Elastan-Sport- BH und die Shorts, die Ava als uniformelle Bekleidung ihrer Probanden in Auftrag gegeben hatte. Sie wollte, dass die Mädchen gut und aufreizend aussahen. Aber der Speichel, der Mandy vom Kinn troff, war alles andere als sexy.
    Der Gesichtsausdruck des Mädchens widerte sie an. Ava verpasste Mandy eine schallende Ohrfeige. Mit verdatterter Miene taumelte sie gegen den Tisch.
    Ava schlug sie wieder, härter diesmal. Und noch einmal.
Klatsch. Klatsch
. Blut sickerte aus Mandys Nase und aus ihrer gespaltenen Lippe. Sie hob die Hände, versuchte, ihr Gesicht zu schützen. Ava drosch auf ihre Ohren und auf ihren Hinterkopf ein, bis das Mädchen nach vorn torkelte und auf die Knie stürzte.
    »Hör auf, Ava. Das sind Millionen von Dollar, die du da zusammendrischst.«
    Sie fuhr herum und bedachte den Mann, der gerade ins Zimmer gekommen war, mit giftigem Blick. »Kümmere dich um deine
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