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Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Titel: Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)
Autoren: Richard Paul Evans
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kannte, lächerlich geklungen hätte, da bin ich sicher. Ich meine, ich war fast der Kleinste an unserer Schule, die Mädchen inbegriffen, und ich hatte nie Probleme, außer damit, dass ich klein war und verletzlich wirkte.
    In der sechsten Klasse an der Churchill Junior High hatte mich ein Haufen Ringer in den Mülleimer gestopft und mich durch die Cafeteria gerollt. Es war Hühnchen-Tag, und ich war übersäht mit Reis, gelber Soße, Karotten und Erbsen. Es dauerte etwa fünf Minuten, bis ich es nicht mehr aushalten konnte und »explodierte«, wie meine Mom es nennt.
    Damals konnte ich es noch nicht so gut kontrollieren, und einer der Jungs musste ins Krankenhaus gebracht werden. Die Schulleitung ist völlig ausgeflippt. Die Lehrer befragten mich zu dem Vorfall und der Direktor sowie der Schulpolizist durchsuchten mich. Sie dachten, ich hätte einen Elektroschocker oder Taser oder so was gehabt. Sie durchwühlten meine Jacken- und die Hosentaschen und sogar den Mülleimer, aber natürlich konnten sie nichts finden. Sie beendeten ihre Ermittlungen mit der Vermutung, dass die Jungs ein Stromkabel angefasst haben mussten. Sie wurden für das, was sie mit mir getan hatten, nicht bestraft. Alles war vergessen. Ein paar Monate später zogen Mom und ich wieder um.

7
    Die Geschichte der Cheerleaderin
    W enn ihr jemals ein blaues Auge hattet, k önnt ihr in etwa nachvollziehen, wie mein Tag war. Jeder starrte mich an, als wäre ich ein Freak oder so. Gegen Ende des Tages lief ich nur noch mit gesenktem Kopf herum und verdeckte mein Auge so gut es ging mit einer Kopie der Schülerzeitung. Aber immerhin war der Tag nicht komplett bescheuert. Ich hatte Mr Dallstrom nicht ein einziges Mal gesehen, und auch von Jack oder seinen Freunden gab es keine Spur. Wahrscheinlich hatte ich ihnen einen so großen Schrecken eingejagt, dass sie mich erst mal in Ruhe ließen.
    Als ich den Biologieraum betrat – meine letzte Unterrichtsstunde an diesem Tag – , spürte ich, wie Taylor Ridley mich anstarrte. Ich ignorierte ihren Blick und setzte mich.
    »Hey«, sagte sie. »Bist du okay?«
    Ich konnte sie nicht ansehen. Wie immer begannen meine Tics.
    Sie beugte sich zu mir. »Michael.«
    Ich wusste nicht einmal, dass sie meinen Namen kannte.
    Das zweite Klingeln ertönte, und Mr Poulsen ging die Tischreihen entlang, um die Tests auszuteilen.
    »Herrschaften, der heutige Test umfasst ein Fünftel Ihrer Abschlussnote, also nehmen Sie sich Zeit und konzentrieren Sie sich. Ich will absolute Ruhe und kein einziges Wort hören. Sie kennen die Strafe fürs Schummeln, daher werde ich nicht weiter darauf eingehen, nur so viel, es gibt automatisch eine Sechs sowie einen unangenehmen Besuch bei Mr Dallstrom.« Gibt es noch eine andere Strafe? , dachte ich. Mr Poulsen stellte sich hinter sein Pult. »Wenn Sie fertig sind, bringen Sie Ihren Test zu mir, gehen zurück an Ihren Tisch und verhalten sich ruhig.«
    Ostin rutschte vor mir auf seinem Sitz hin und her, glücklich wie ein Schwein im Schlamm. Er liebte Tests. Manchmal lud er sich aus Spaß welche aus dem Internet herunter, um sich selbst zu testen. Völlig klar, dass irgendetwas mit ihm nicht stimmte. Ich nahm meinen Stift und begann.
    1. Wie lässt sich ein Chromatid am besten beschreiben?
    a.Ein Protein/ DNA -Komplex, aus dem ein Chromosom entsteht
    b. DNA -Moleküle mit spezifischen Proteinen, die in den Eukaryoten für die Speicherung und Übertragung der genetischen Information verantwortlich sind
    c.Fünf Arten von Proteinen, die Komplexe mit der eukaryotischen bilden
    d.Jedes Paar identischer DNA -Moleküle, das sich nach der DNA -Replikation am Zentromer verbindet
    D , dachte ich. D ? Oder war es A ? Ich grübelte gerade über meiner Antwort, da landete ein zusammengefaltetes Papier auf meinem Schreibtisch. Ich öffnete es.
    Wie hast du das gemacht?
    Ich sah mich um, um herauszufinden, von wem die Nachricht war. Taylor starrte mich an.
    Ich schrieb zurück.
    Was gemacht?
    Ich beobachtete Poulsen, der an seinem Schreibtisch ein Buch las, und warf den Zettel zurück. Innerhalb von Sekunden lag er wieder auf meinem Tisch.
    Du weißt schon. Ich hab gesehen, wie du irgendetwas mit den Jungs gemacht hast.
    Ich schrieb ihr noch mal zurück.
    Ich habe gar nichts gemacht.
    Taylor antwortete.
    Du kannst mir vertrauen.
    Ich war gerade dabei, einen weiteren Zettel zu schreiben, um nochmals alles zu leugnen, als ich hörte, wie Mr Poulsen sich räusperte. Ich sah auf. Und da stand er, genau am Anfang
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