Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle
Autoren: Christina Dodd
Vom Netzwerk:
Es wird die meistgefeierte Verlobung des Jahres.« Genau wie die Hochzeit – und wenn er den Bräutigam als Paket verschnürt würde übergeben müssen.
    »Da bist du ja Ellery, du ungezogener junge. Ich habe dich schon überall gesucht.«
    Beim Klang der süßen Frauenstimme fuhr Throckmorton erschrocken herum, sank aber gleich wieder erleichtert in sich zusammen, als er sah, wie die überschwängliche, ältere und ziemlich voluminöse Lady Featherstonebaugh auf sie zueilte. Und bei dieser Dame handelte es sich definitiv
nicht
um die zarte Schönheit vom Bahnhof.
    »Throckmorton. Lord Longshaw«, nickte Lady Featherstonebaugh ihnen zu, was die große blassblaue Feder ihres Kopfschmucks ins Wippen brachte. »Ellery, wo warst du denn? Wir haben über eine Stunde an dieser verfluchten Bahnstation gewartet.« Sie streckte ihrem Patensohn die Hand hin.
    Ellery beugte sich, ganz wie immer, über ihre Finger und lächelte spitzbübisch. »Ich hatte mich in der Zeit geirrt, Madame. Können Sie mir noch einmal vergeben?«
    Lady Featherstonebaugh war einst eine Schönheit gewesen, hoch gewachsen stand sie den meisten Männern Auge in Auge gegenüber. Nun beugte das Alter ihre Schultern, der Rheumatismus bremste ihren Schritt und die ständig zunehmende Körperfülle dehnte die Schnüre ihres Korsetts. Doch sie sprach noch immer mit jener Unverblümtheit, die sie zu einer guten Freundin hatte werden lassen. Lady Featherstonebaugh war der Inbegriff der lieben, alten Dame.
    »Heute ist der glücklichste Tag meines Lebens. Ich war schon nah am Verzweifeln, ob ich dich je verlobt sehen würde, Ellery.« Sie tätschelte ihm mit dem Fächer den Arm und wandte sich Lord Longshaw zu. »Ein wilder Bursche, Mylord. Unser Ellery war ein wilder Bursche, aber hübsch und allzeit freundlich. Immer, wenn wir ihn am wenigsten erwartet haben, kam er zu Besuch …«
    Immer dann, wenn er Geld herausleiern wollte,
dachte Throckmorton bei sich.
    »… und ständig musste er Lord Featherstonebaugh zu den Rennen mitschleppen und über Pferde reden, bis ich dachte, ich komme vor Langeweile um.«
    »Unsinn, Madame, Sie können, wenn es um Pferde geht, mit jedem Kenner mithalten.« Ellery hakte sie bei sich unter.
    Lady Featherstonebaugh drohte ihm mit dem Finger. »Plaudere ja meine Geheimnisse nicht aus, junger Mann. Damen sollten nicht über Pferderennen sprechen.«
    Ellery lachte ihr ins Gesicht. »Bei einer durchschnittlichen Dame mag es unattraktiv wirken, wenn sie derartige Interessen zeigt. Aber eine Lady, die so bezaubernd ist wie Sie, darf sich solche Unschicklichkeiten ruhig erlauben.«
    Lady Featherstonebaughs zerknitterte Wangen erröteten doch tatsächlich! »Komm mit mir, Ellery. Wir suchen Lord Featherstonebaugh und du erzählst ihm von dem Apfelschimmel-Gespann, das du kürzlich erworben hast. Er giert förmlich danach, über die beiden zu hören. Gentlemen.« Sie verabschiedete die Lords Longshaw und Throckmorton, zwei der mächtigsten Männer im Lande, mit einem entschiedenen Nicken und hinkte an Ellerys Arm davon.
    Throckmorton bemerkte, wie erleichtert sein Bruder war, den Klauen seines künftigen Schwiegervaters entkommen zu sein und hoffte, dass Ellery lange genug bei seiner Patentante bliebe, bis auch ihm die Flucht gelang. Denn sollte Ellery ohne Throckmorton an seiner Seite jene schöne Dame entdecken, ließe sich nur schwer voraussagen, welche Torheiten er begehen würde.
    Mit geschürzten Lippen starrte Lord Longshaw Ellery und Lady Featherstonebaugh hinterher. »Was für ein gut aussehender Bursche er doch ist. Bezaubert die jungen wie die alten Damen. Ein Nichtsnutz, selbstverständlich, aber Hyacinth -« Als ihm wieder bewusst wurde, zu wem er sprach, nahm er sich zusammen. »jedenfalls werden sie hübsche Kinder haben.«
    Throckmorton war nicht daran gelegen, auf Longshaws Ansichten einzugehen. »Ich gehe ihm lieber nach und sehe zu, dass ich ihn von seinen Paten und den anderen Gratulanten loseisen kann. Und Sie sollten Hyacinth von Ihrer Mutter und all den Damen fortholen, die ob des Verlobungsringes zu kreischen wünschen. Wir treffen uns in der Mitte und bringen die beiden zusammen.« Er marschierte davon und überhörte tunlichst, wie Longshaw ihm nachrief: »Wo denn?«
    Ellery unterhielt sich mit seinem Patenonkel, schenkte ihm aber nur wenig Aufmerksamkeit. Er betrachtete die feiernde Menschenmenge im größten der Salons, doch Lady Featherstonebaugh hielt ihn mit der Hand fest und Lord Featherstonebaugh redete
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher