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Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle
Autoren: Christina Dodd
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Grübeleien stand, sagte er: »Auf dem Rückweg nach England habe ich einige Monate lang in Paris Station gemacht. Ich habe es sehr genossen, aber sicher ist es um vieles unvergleichlicher, richtig dort zu leben.«
    Celestes Lächeln erblühte erneut und verwandelte sie von hübsch in atemberaubend. »Ich habe es geliebt!«
    »Und Sie beherrschten ja bereits die Sprache.«
    »Mein Mutter hat sie mir beigebracht«, bestätigte sie.
    Ellery fragte verwirrt: »Ihre Mutter war Französin?«
    »Eine ganz bezaubernde Frau«, sagte Throckmorton. »Es erstaunt mich, dass du dich nicht an sie erinnerst, Ellery.«
    Celeste erlaubte sich, Throckmorton zuzuzwinkern.
    Die Tochter hatte das Charisma der Mutter geerbt. Mrs. Milford hatte unter den Bediensteten ganze Scharen von Verehrern gehabt und gelegentlich auch unter den männlichen Gästen des Hauses. Obwohl sie Milford standhaft treu ergeben gewesen war, hatte es doch den einen oder anderen Vorfall gegeben …
    Ob Celeste wohl nach ihrer Mutter kam, unerschütterlich in ihrer Treue? Ob sie sich wie ihr Vater der Arbeit verschrieb? Oder war sie ein flatterhaftes Mädchen, das nur Vergnügen im Sinn hatte und ein Leben voller Müßiggang? »Die Pariser Kunstgalerien sind hinreißend und können es mit jeder anderen europäischen Stadt aufnehmen«, sagte er, um sie auf die Probe zu stellen.
    Sich zu ihm beugend rief sie aus: »Waren Sie im Louvre? Die meisten lieben die
Mona Lisa,
aber ich ziehe die ägyptischen Kunstschätze vor und die griechischen Marmorarbeiten! Haben Sie sich die Statuen angesehen?«
    Sie
hatte
also etwas im Kopf. Throckmorton wusste nicht, ob er erleichtert sein sollte, weil sie seinen Kindern eine fähige Lehrerin sein würde oder enttäuscht, weil sie dadurch für Ellery noch attraktiver wurde. »Die Statuen haben mir gut gefallen. Ich nehme an, Sie haben Ihre Schutzbefohlenen ins Museum begleitet.«
    »Aber sicher. Manchmal war ich auch alleine dort.«
    »Was für Schutzbefohlene?«, fragte Ellery.
    Throckmorton ignorierte ihn. »Die Arbeit dürfte Sie doch die meiste Zeit an das Unterrichtszimmer gefesselt haben.«
    Sie wandte sich um und schaute ihm voll ins Gesicht, hielt aber weiter Ellerys Finger umfasst. »Ganz und gar nicht. Die Gesellschaft dort ist um einiges offener und weniger hierarchisch – zweifelsohne eine Folge der Revolution.
Monsieur et Madame
Botschafter haben mich ermuntert, an ihren Gesellschaften teilzunehmen und ich habe viele interessante Menschen kennen gelernt – Eugene Delacroix, den Maler; Monsieur Rendor, den ungarischen Revolutionär; Monsieur Charcot, der Menschen zu hypnotisieren vermag und sie erstaunliche Dinge tun lässt.« Sie lächelte rätselhaft. »Und den lieben, lieben Comte de Rosselin.«
    Wie ein Hund, der nach einem baumelnden Knochen schnappt, fragte Ellery: »Wer ist Comte de Rosebud?«
    »Rosselin«, korrigierte Celeste geduldig. »Er ist ein Gentleman der alten Schule, freundlich, großzügig und hoch gebildet. Er hat mir vieles beigebracht – das Leben zu genießen, wie man sich kleidet, wie man kocht und wie man über sich selber lacht.«
    »Ich hasse ihn«, sagte Ellery.
    »Er ist sechsundachtzig Jahre alt«, brachte Celeste ihre Ausführungen zu Ende.
    Ellery starrte sie an. Dann warf er den Kopf zurück und lachte lauthals; ein enthusiastischer Freudenausbruch, der alle Anwesenden sich umdrehen ließ. »Sie sind ein kleines Luder!«
    Es war an der Zeit, Ellerys Überschwang eine kalte Dusche zu verpassen, bevor sie noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zogen. Im trockensten Tonfall, den er zu Wege brachte, sagte Throckmorton: »Trefflich gesprochen, Ellery. Ich habe mir genau das Gleiche gedacht. Unsere kleine Miss Milford hat sich zu einem kleinen Luder ausgewachsen.«
    Ellery kniff konzentriert die Augen zusammen. »Miss … Milford.«
    Celeste wartete seelenruhig ab, dass Ellery seine Schlüsse zog. Als er es
nicht
tat, hielt sie einen alten Lakaien an, um sich ein Glas Champagner und eine einzelne reife Erdbeere vom Tablett zu nehmen. »Herne, wie schön, Sie zu sehen.«
    Der Lakai errötete und warf den Brüdern einen nervösen Blick zu. »Freut mich ebenfalls, Sie zu sehen, Miss Celeste. Gut sehen Sie aus.« Doch dann ließ er seiner Freude freien Lauf und sagte grinsend: »Ganz entzückend sehen Sie aus!«
    »Heute Nachmittag war ich natürlich bei Vater.« Sie sah seitlich zu Ellery hinüber. »Aber morgen früh gehe ich als Erstes in die Küche hinunter, um all die anderen zu begrüßen
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