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Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle
Autoren: Christina Dodd
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gestikulierte umher und lenkte seine Aufmerksamkeit auf die üblicherweise unbemerkt bleibende Dienerschaft. »Vor allem Esther, die mich immer in ihrer Küche willkommen geheißen hat, egal wie beschäftigt sie war.«
    Also entsann sich Celeste durchaus ihrer Herkunft, auch wenn sie das Recht zu beanspruchen schien, sich zwischen den Klassen zu bewegen – schön, gescheit und bezaubernd wie sie war. Und gefährlich. Diese Frau war gefährlich.
    Einen Schritt zurücktretend begutachtete Throckmorton sie erneut. Die schlichte, geflochtene Haartracht legte, ohne jeglichen Firlefanz, die gleichmäßigen Konturen ihres Gesichts frei. Er hätte sie nicht als exquisit bezeichnet, wie Ellery es getan hatte, aber außergewöhnlich durfte man sie nennen. Ihr Kinn war breit, der Mund üppig, die Stirn hoch. Ihre Brauen schwangen sich über klaren Augen in wandelbarem Haselnussbraun, die ihn amüsiert ansahen und alles unter Kontrolle zu haben schienen.
    Dann wanderte ihr Blick weg und alle Beherrschtheit schwand. Mit einmal wurde sie lebhaft und glich in ihrer Aufregung einem Fohlen.
    Throckmorton drehte sich um und erblickte einen angespannten Ellery.
    »Da sind Sie ja!« Ellery streckte die Hand aus. »Ich habe Sie schon überall gesucht.«
    Mit einem freigebigen Lächeln, das ihr ganzes Gesicht erstrahlen ließ, ergriff sie seine Hand. »Ich habe auf Sie gewartet.«
    Allerdings etwas zu lang,
ergänzte Throckmorton im Geiste. Ihr Gesichtsausdruck sprach von lang unterdrückter, unerwiderter Liebe. Und von einem Gefühl des Triumphs – endlich gelang es ihr, Ellerys Aufmerksamkeit zu erregen.
    Was für ein Durcheinander! – Und es war an Throckmorton, es zu entwirren.

Kapitel 3
    »Habe ich es nicht gesagt, Garrick?« Ellery packte Throckmorton am Arm. »Ist sie nicht einfach exquisit?«
    »Exquisit und noch viel mehr.« Throckmorton warf einen Blick auf Ellerys Finger, die den feinen schwarzen Stoff seines Gehrocks zerknitterten, und ließ seinem Bruder die Vertraulichkeit durchgehen. Schließlich war Ellery der Schöne, während er, Throckmorton, als der Vernünftige galt. Und der permanente Aufruhr um Ellery hatte ihn schon vor langer Zeit zu der Überzeugung kommen lassen, dass es purer Luxus war, als der Vernünftige zu gelten.
    Dennoch konnte er nicht widerstehen, ein Spielchen mit seinem Bruder zu spielen. Ellery hatte seine exquisite Lady noch immer nicht als die erkannt, die sie war. »Celeste hat mir berichtet, dass sie in Paris bei der Familie eines Botschafters gearbeitet hat.«
    »Ah, ja.
Gearbeitet.
In Paris.« Ellery legte die Stirn in Falten, während er versuchte, die Vorstellung von »Arbeit« in Einklang mit der mysteriösen Lady zu bringen. »Celeste …«
    Throckmorton hatte das Spiel begonnen und Celeste gesellte sich dazu. »Stellen Sie sich nur vor, Ellery! Drei ganze Jahre in Paris! Die Boulevards, die Musik, das Essen, die Tanzveranstaltungen …«
    »Ich kann es mir kaum vorstellen.« Ellery starrte sie gebannt an, ein wenig näher daran, sie einzuordnen, aber immer noch nicht fähig, sich wirklich auszumalen, wer sie war.
    »Sie waren doch sicher schon einmal dort?«, fragte sie.
    »In Paris? Ganz kurz, während meiner Europareise.« Seine schmalen Lippen zogen sich nach unten. »Eine erhabene Stadt, um nicht zu sagen, eine geradezu parfümierte Stadt.«
    Paris konnte mit Kaschmir nicht mithalten, weder was die Erhabenheit noch was den Duft anging, aber Throckmorton pflegte über seine Zeit in Indien nicht zu sprechen. Niemand und schon gar nicht Ellery begriff die Faszination, die jene Bergregion und ihre rätselhaften Bewohner auf ihn ausübten. Und keiner wusste von der Zeit, die Throckmorton mit den Nomaden verbracht hatte; von den Kämpfen, die er an ihrer Seite ausgefochten hatte; von den Versuchen, einem Land Frieden zu bringen, das Frieden nur aus alten Sagen kannte.
    Stanhope wusste natürlich davon. Stanhope war die ganze Zeit über an seiner Seite gewesen. Was sie beide verband unterschied sich von den Blutsbanden, die zwei Brüder vereinten. Was Stanhope und ihn verband waren gemeinsam durchlebte Erfahrungen. Doch in letzter Zeit wirkte Stanhope rastlos und in einer Art und Weise gereizt, die Throckmorton nicht begriff. Vielleicht musste er seinen Sekretär innerhalb des Unternehmens umsetzen. Aber jetzt noch nicht. Throckmorton brauchte Stanhope zu sehr, als dass er ihm eine andere Position hätte zuweisen können.
    In einem Plauderton, der im krassen Gegensatz zu seinen düsteren
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