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Die Liebe des letzten Tycoon

Die Liebe des letzten Tycoon

Titel: Die Liebe des letzten Tycoon
Autoren: F. Scott Fitzgerald
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Wie auch immer – diese Überlegungen zeigen, dass Fitzgerald das technische Problem seines Romans genau kannte, sich aber noch nicht darüber im Klaren war, ob er sich weiter damit herumschlagen sollte. Es ist auch denkbar, dass er einfach darüber hinweggegangen wäre. Im Großen Gatsby ist der Erzähler Nick Carraway Anlageberater, aber seine Sprache und seine Beobachtungsgabe passen überhaupt nicht zu diesem Beruf. Das wusste Fitzgerald natürlich, aber er hat sich nicht darum geschert. Nick allerdings gibt für alles, was er nicht selbst miterlebt hat, eine Quelle an, außer für Gatsbys Ermordung. In der Liebe des letzten Tycoon aber erzählt Cecelia nur teilweise als Augenzeugin, andere Male als allwissende Erzählerin. Am Anfang macht sich Fitzgerald noch die Mühe zu erklären, wie sie an ihre Informationen kommt – »wie ein Augenzeuge berichtete« heißt es etwa, als der Kameramann Pete Zavras vom Balkon springt, oder auch »das Übrige ist reine Phantasie« –, doch diese Hinweise werden spärlicher. Er wolle sich, schreibt er 1939 in dem Brief an Littauer, in dem er das Handlungsgerüst darlegt, »dieselbe Freiheit nehmen wie Josef Conrad« und es ohne jede Beschönigung einfach Cecelias Vorstellungsvermögen überlassen, was in Szenen und an Orten geschieht, mit denen sie nichts zu tun hat und an denen sie nicht anwesend ist.
    [234] »Ich bin mir sicher«, schreibt Fitzgerald an seinen Lektor Max Perkins, während er an der Liebe des letzten Tycoon arbeitet, »ich habe einen Vorsprung, der groß genug ist, mir ein kleines Stück Unsterblichkeit zu geben, wenn ich gut dabeibleibe.« Schon mit allem, was unvollendet geblieben ist, hat er es sich verdient.
    Verena Lueken

Foto: Archiv Diogenes Verlag

    F. SCOTT FITZGERALD, 1896 in St. Paul (Minnesota) geboren, hatte nach den Studienjahren in Princeton mit 24 Jahren sein Ziel erreicht: Sein erster Roman Diesseits vom Paradies machte ihn auf einen Schlag berühmt und reich, mit seiner Frau Zelda stand Fitzgerald im Mittelpunkt von Glanz und Glimmer. Alles endete im schrecklichen Kater der Wirtschaftskrise. Alkohol, Zank und Geldprobleme zerstörten die Ehe mit Zelda. Um Geld zu verdienen, ging Fitzgerald 1937 als Drehbuchautor nach Hollywood, wo er 1940 starb.
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