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Die letzten Tage

Die letzten Tage

Titel: Die letzten Tage
Autoren: Daniel Isberner
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öffnete Zetoras die schiffweite Verbindung.
    „Wir sind im Anflug auf den Mond. Alles bereitmachen für Waffentests. Überprüft eure Systeme und wenn alles bereit ist, gebt eine kurze Statusmeldung.“
    Während der Anflugzeit trafen die Berichte der verschiedenen Teams ein, nur das Hauptwaffenteam hatte sich nicht gemeldet. Während James die
Hagner
in der Umlaufbahn des Mondes zum Stillstand brachte, musste Zetoras sich zurückhalten, nicht die Beherrschung zu verlieren.
    Als er zu Schichtbeginn an Bord gekommen war, hatte er das Hauptwaffensystem noch selbst überprüft. Wenn jetzt etwas nicht stimmte, musste irgendjemand daran herumgespielt haben.
    „Hauptwaffensystem, was ist euer Status?“
    Keine Antwort.
    Wütend schlug er auf die Kontrollkonsole des Holoprojektors und stand auf.
    „James, du hast die Brücke.“
    „Jawohl, Sir.“
    Da die Fahrstühle noch nicht funktionsfähig waren, rannte Zetoras zur Steuerkonsole des Hauptwaffensystems. Was auch immer los war, er hatte das Gefühl, dass es besser war, wenn er sich der Sache selbst annahm – und in seiner Zeit beim Militär hatte er gelernt, sich auf sein Gefühl zu verlassen. Am Ziel angekommen blieb er erschrocken stehen.
    Alle drei Mitglieder des Teams lagen tot am Boden, ihre Kehlen aufgeschlitzt, während sich unter ihnen drei Blutlachen bildeten, die dabei waren, sich zu einer einzigen zu vereinen.
    „Was zur Hölle…?“
    Weiter kam er nicht, bevor ihn etwas mit voller Wucht in den Nacken traf.
     
     
    Neu Berlin – Rateri II
     
    „Guten Morgen Polzer“
    „Ranai… wie
froh
ich bin, dich zu sehen.“, die Stimme des kleinen, Glatzköpfigen Mannes triefte vor Sarkasmus.
    „Oh ja, man sieht es dir förmlich an. Was haben wir über die Hintermänner der Unruhen?“
    „
Wir
? Du meinst, was habe
ich
. Das ist
meine
Operation und deine Einmischung…“
    „Erspar mir dein angekratztes Ego. Du bist seit Wochen an der Gruppe dran, ohne nennenswerte Ergebnisse. Andernfalls hätte ich etwas gehört. Freu dich lieber, dass Phlin dich nicht komplett vom Fall abgezogen, sondern mich nur zu deiner Unterstützung abgestellt hat.“
    „Und das war auch ganz bestimmt seine Idee… Was hast du ihm gegeben, damit er dich deine Finger in meine Operation stecken lässt? Wir wissen alle, dass da etwas zwischen euch läuft. Musstest du ihm seine Eier…?“
    Bevor er den Satz vollenden konnte, hatte Ranai ihm ihre Faust an die Schläfe gejagt. Benommen sackte Polzer zu Boden.
    „Hör mir ganz genau zu, du kleiner Wicht.“, das Feuer in ihrer Stimme konnte ganze Wälder zu Asche verbrennen, „Ich kriege meine Aufträge, weil ich die Beste bin. Niemand hat jemals oder wird jemals irgendwelche sexuellen Gefälligkeiten bekommen, um mich voranzubringen. Nur weil du deinen Job nicht auf die Reihe bekommst, heißt das nicht, dass alle anderen genauso inkompetent sind wie du.“
    Das Feuer wich aus ihrer Stimme.
    „Also, fangen wir nochmal von vorne an. Was haben
wir
über die Hintermänner?“
    Polzer rappelte sich vom Boden auf, wagte es aber nicht, Ranai anzusehen.
    „Es scheint sich um eine Gruppe reicher Personen zu handeln, die in der Krise Angst um ihren Reichtum haben. Sie haben große Teile ihres Vermögens mit den restlichen Kolonien verloren und wollen jetzt sichern, was auch immer sie können. Da Geld in ihren Augen eine unsichere Anlage ist, sind sie dazu übergegangen Lebensmittel und andere Verbrauchsgüter zu horten.“
    „Und weil die Verteilung durch die Krise streng überwacht wird, nutzen sie Unruhestifter und andre Verbrecher, um an die Sachen heranzukommen.“
    „Korrekt. Wenn du deinen Uplink einschaltest, kann ich dir die Dossiers überspielen.“
    Zur Ausnahme folgte Ranai seinen Anweisungen und Polzer überspielte ihr die Dokumente.
    Bei seinen Verdächtigen handelte es sich um fünf Familien, jedoch hatte er keine wirklichen Angaben, wer aus den Familien tatsächlich involviert war, oder ob überhaupt alle Familien etwas damit zu tun hatten. Er wusste nur, dass irgendjemand von ihnen seine Finger im Spiel hatte.
    „Das ist alles?“
    „Alles? Weißt du, wie schwer es ist, etwas über diese Leute zu erfahren? Sie haben sich komplett abgeschottet. Kaum einer verlässt noch sein Anwesen, niemand kommt sie besuchen und das Gelände ist von Störsendern umringt, die es unmöglich machen, einfach ins Gebäude zu springen. Wir haben nicht mehr die Möglichkeiten, die wir mit dem gesamten Geheimdienstapparat hatten.“
    „Das mag
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