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Die letzten Tage

Die letzten Tage

Titel: Die letzten Tage
Autoren: Daniel Isberner
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mitgeteilt, dass in zwanzig Minuten jemand durch das Tor kommen würde. Als der Countdown auf seiner Uhr bei 0 ankam, materialisierte sich eine Frau im Tor, die er auf Mitte 50 schätzte. Ihr pechschwarzes Haar war zu einem Knoten zusammengebunden und sie steckte in einem Anzug, der den strengen Look noch verschärfte.
    Sie salutierte. „Lieutenant Steiner. Erbitte Erlaubnis an Bord kommen zu dürfen, Sir.“
    „Erlaubnis erteilt, Lieutenant.“
    „Danke, Sir. Ich bin hier, um den Gefangenen zu verhören. Ich soll Ihnen ebenfalls mitteilen, dass die Admiralität es unter den gegebenen Umständen für angebracht hält, die Hagner unter militärisches Kommando zu stellen.“
    Zetoras verdrehte die Augen, er hatte so etwas erwartet, aber fand trotzdem, dass es unsinnig war.
    „Willkommen zurück beim Militär, Kapitän Kasrer.“
    Er starrte den Lieutenant aus großen Augen an, ohne ein Wort hervorzubringen.
     
     
    Neu Berlin – Rateri II
     
    Jahrhunderte der Raumfahrt, die Entdeckung einer Möglichkeit Lichtjahre in Nullzeit zurückzulegen und noch immer lassen Männer halbnackte Frauen aus einer Torte springen. Was haben wir uns doch entwickelt…
    In eben einer solchen Torte steckte Ranai und bereitete sich darauf vor, aus ihr herauszuspringen. Verhüllt, wenn man hier noch von verhüllen sprechen konnte, war sie lediglich mit einem silberfarbenen Bikini, der nicht aus mehr als dünnen Fäden bestand.
    Sie hatte kein Problem damit, wenn es ihrer Mission diente schlief sie auch mit ihrem Ziel, egal welchen Fetisch es hatte, aber trotzdem fragte sie sich immer wieder, ob Männer die letzten paar Tausend Jahre nicht die Evolution verschlafen hatten. Sie waren so einfach zu manipulieren.
    Sie spürte, wie der Wagen auf dem die Torte stand in Bewegung gesetzt wurde. Ein Stopp verriet ihr, dass sie sich vor dem Raum befand, in dem die Party stattfand. Die Tür wurde geöffnet und sie konnte eine Gruppe junger Männer „Happy Birthday“ singen hören, dann setzte sich der Wagen wieder in Bewegung. Als sie hörte, wie die Tür sich schloss, sprang sie aus der Torte.
    Sie war umringt von fünfzehn jungen Männern, die sie auf 16 bis 23 Jahre schätzte. Sie starrten sie begierig an. Unbeeindruckt fing sie an anzüglich zu tanzen, während sich unter ihr ein Podest hochschob und sie aus der Torte beförderte.
    Oben angekommen, hob sie ihre Arme über den Kopf, drehte sich langsam im Kreis und ließ unauffällig einen daumennagelgroßen Glasbehälter fallen. Um sie herum wurden die Jugendlichen immer betrunkener – sie tanzte unbeirrt weiter.
    Nach und nach fingen sie an einzuschlafen, bis alle auf ihren Stühlen, dem Boden oder aufeinander schliefen. Das Gas im Glasbehälter hatte seine Wirkung getan und die Gäste ausgeschaltet, während ihre Implantate sie vor dem Effekt schützten.
    Am nächsten Morgen würden sämtliche Partygäste einen massiven Kater haben und sich an nichts erinnern. Was sie sicher als eine großartige Party werten würden.
    Männer…
    Sie streifte den Bikini ab und griff in die Torte, um ihren Tarnanzug herauszuholen. Der Anzug machte sie nicht wirklich unsichtbar, aber wenn sie still vor einer Wand stand, war sie mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen. Elektronische Überwachungseinrichtungen, wie Lichtschranken oder andere Arten von Sensoren wurden komplett getäuscht. Und während das Gebäude von außen von Kameras förmlich umringt war, wusste sie von Aufzeichnungen der Polizei aus Hausdurchsuchungen wegen Insiderhandels, dass sich im Haus keine Kameras befanden – und auch keine andersartigen Überwachungseinrichtungen. Die Matursis wollten nicht, dass jemand in ihr System einbrechen und Aufnahmen ihrer geschäftlichen Tätigkeiten stehlen – oder dass die Polizei Beweise für ihren Insiderhandel finden - konnte.
    Sie aktivierte die Audioverbindung ihrer Implantate.
    „Polzer, ich bin drin.“
    Polzer saß in einem der Kontrollräume im Geheimdiensthauptquartier, aber seine Stimme in ihrem Kopf war glasklar.
    „Verstanden. Blaupausen, die die Polizei bei der Hausdurchsuchung erstellt hat sind… hochgeladen. Ich habe den Weg zum Büro eingezeichnet, du solltest es also ohne Probleme finden.“
    Sie verbiss sich einen sarkastischen Kommentar und setzte sich in Bewegung. Durch die Tür raus nach links, vorbei an einem Brunnen, der in der Mitte einer Halle vor sich hinplätscherte, und durch eine von Miniaturpalmen eingerahmte Tür. Unterwegs verteilte sie ein paar Wanzen und schickte
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