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Die letzten Tage

Die letzten Tage

Titel: Die letzten Tage
Autoren: Daniel Isberner
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Zetoras nicht los. Er konnte nicht glauben, dass jemand einen offenbar professionellen (wie sonst war er in der Lage den Verhörmethoden von Lieutenant Steiner zu widerstehen?) Attentäter anheuerte, nur um ein paar unwichtige Techniker umbringen zu lassen. Nein, etwas Anderes ging hier vor, aber was?
    Die Aufzeichnungen der Zugänge hatten aber zumindest gezeigt, wie der Angreifer ins Schiff gekommen war. Er hatte sich mithilfe eines Tarnanzugs langsam an den Eingang geschlichen und war dann während des Schichtwechsels durchgeschlüpft. Immerhin war weder das Sprungstörfeld durchbrochen worden, noch konnte er jemandem aus dem alten Sicherheitsteam Beihilfe vorwerfen – nur Inkompetenz.
    Auf der
Hagner
hatte er sich dann in einer unfertigen Wand versteckt, bis er losgeschlagen hatte.
    All das konnte Zetoras problemlos auf den Aufzeichnungen sehen, und wenn jemand die Kameras überwacht hätte, hätte derjenige das auch gesehen, aber Zetoras wusste aus Erfahrung, wie wenig Aufmerksamkeit derartigen Überwachungsbildern wirklich geschenkt wurde.
    Nachdem keine Sabotage am Schiff festgestellt werden konnte, hatten sie den Test erfolgreich fortgesetzt. Die Feuerkraft des Waffensystems war atemberaubend und erste Auswertungen zeigten, dass sie sogar sieben Prozent über den im Vorfeld berechneten Werten lag.
    Als er den Bericht fertig hatte, tippte er mit seinem Stift gegen seine Lippen und überlegte, ob er den frisch erhaltenen Rang zurückgeben sollte. Er wollte nicht wieder im Militärdienst stehen und hatte gute Gründe gehabt seinen Dienst vor fünf Jahren zu quittieren und die hatte er noch immer. Aber er bezweifelte, dass die Admiralität ihn so einfach gehen lassen würde. Nein, er war in seinem neuen Rang gefangen. Diesmal würde ihn niemand zurücktreten lassen, dessen war er sich sicher. Genauso, wie er sich sicher war, wem er diese Beförderung zu
verdanken
hatte.
    Widerwillig digitalisierte er den Bericht und schickte ihn in die Zentrale, bevor er das Büro verließ und sich auf den Weg in die Glückliche Ente machte. Er hatte keine Lust, etwas zu trinken, aber Sakera würde ihn auf andere Gedanken bringen.

Kapitel 3
    27. Februar 2270
     
    Neu Berlin – Rateri II
     
    Seit siebenundachtzig Minuten lag Ranai nun schon wach, aber mit geschlossenen Augen unter dem Arm des Jugendlichen. Und keiner der Partygäste schien aufwachen zu wollen. Es war zum Verzweifeln. Sie war geduldig, aber sie hatte Besseres zu tun als den ganzen Morgen unter dem Arm irgendeines verwöhnten Bengels zu verbringen und fing an sich Gedanken zu machen, wie sie das Problem lösen könnte, ohne aufzufallen, als sie etwas krachen und jemanden einen Schmerzensschrei ausstoßen hörte, gefolgt von heftigem Fluchen.
    Einer der Gäste, der auf einem Stuhl geschlafen hatte, musste aufgewacht und vom Stuhl gefallen sein.
    Aufgeschreckt durch das Schreien und Fluchen fingen auch die anderen Schläfer an sich zu regen. Der Arm über ihr bewegte sich und griff an eine ihrer Brüste. Ihrer Rolle treu bleibend fing sie langsam an sich zu bewegen und dreht sich zu dem Jugendlichen um. Sie lächelte ihn an und schmiegte sich an ihn.
    Mit verführerischer Stimme flüsterte sie ihm ins Ohr: „Wenn du noch eine Runde willst, weißt du ja, was es kostet.“
    Er riss die Augen auf, nur um sie gleich darauf wieder zuzudrücken und sein Gesicht vor Schmerzen zu verziehen. Das Gas leistete seine Arbeit, was bedeute, dass sie sich keine Gedanken machen musste, dass das Angebot angenommen wurde. Selbst wenn er wollte, wäre er wohl nicht dazu in der Lage.
    Langsam richtete sie sich auf, immer darauf achtend, dass sie zumindest annähernd so verkatert wirkte, wie die Partygäste um sie herum.
    Als ein paar der Jugendlichen standen, erhob sie sich auch auf ihre Beine und wankte zum Geburtstagskind.
    „Ich… brauche ein Taxi.“, sie griff sich an Kopf, „Mein Kopf fühlt sich an als wenn er explodiert.“
    Felix winkte ab. „Jaja... Lass dich von meinem Butler zum Sprungraum bringen.“
    „Oh nein…nicht nach der Nacht. Bitte. Ein Taxi.“, ein Sprung wäre schneller gegangen, aber wenn man getrunken hatte, war Springen wirklich keine gute Idee. Und sie musste schließlich in der Rolle bleiben.
    „Okay. Mein Butler bringt dich zur Garage und mein Fahrer setzt dich ab, wo auch immer du hin willst.“
    Er brüllte den Namen des Butlers und die restlichen Anwesenden zuckten zusammen. Zu laut.
     
    Zwanzig Minuten später hatte der Fahrer sie an der
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