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Die letzten Tage

Die letzten Tage

Titel: Die letzten Tage
Autoren: Daniel Isberner
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weitere mithilfe von Fingernagelgroßen Robotern aus, sich selbst einen Platz im Haus zu suchen.
    Das Büro war leer und sie trat ein. Die Einrichtung war Antik. Ein schwerer Holzschreibtisch stand nahe der hinteren Wand, die rechte Seite war von Regalen mit echten Büchern geziert und links konnte sie Gemälde und Fotos von Künstlern sehen, die von ihren Implantaten auf das siebzehnte bis zweiundzwanzigste Jahrhundert datiert wurden. Das Fenster war von einem schwarzen, lichtundurchlässigen Vorhang verdeckt.
    „Okay, ich bin im Büro.“
    „Gut, wenn er seit der Hausdurchsuchung nichts geändert hat, befindet sich der Computer innerhalb des Schreibtischs. Du musst die Rückwand entfernen.“
    „Verstanden.“
    Mit ihren Fingern klopfte sie die Rückwand des Schreibtischs ab, bis sie einen hohlen Ton vernahm. Sie sah sich nach einer Öffnung um, in die sie ihre Finger stecken konnte, um die Verkleidung herauszunehmen, aber ohne Erfolg. Auch Druck brachte kein Ergebnis.
    „Sagt der Bericht der Polizei irgendwas dazu, wie sie die Verkleidung entfernt haben?“
    Polzer brauchte einen Moment, bis er antwortete.
    Du hast bisher nicht einen Gedanken daran verschwendet den Polizeibericht auf die Information zu durchsuchen? Verdammt, wie dämlich bist du?
    Trotz dieser Gedanken, blieb sie ruhig und sagte nichts. Polzer anzuschnauzen würde ihr auch nicht weiterhelfen und sie hatte keine Zeit für einen Streit.
    „Nein, hier steht nichts. Gib deinen Videouplink frei, ich will mir das einmal ansehen.“
    Sie gab den Uplink frei und lief den Schreibtisch einmal komplett ringsherum ab, kroch unter ihn und achtete darauf wirklich jeden Winkel einmal genau anzusehen. Polzer würde sich aus den gesendeten Bildern ein 3D-Model basteln und sich das dann genauer und vergrößert ansehen, während ein Computer ebenfalls alles absuchte. Zumindest ging Ranai davon aus, dass er das tun würde, es war immerhin die Standard Vorgehensweise.
    Als er sich wieder meldete, war ihm deutlich anzuhören, wie stolz er auf sich war.
    „Unterhalb des Schreibtischs in der linken hinteren Ecke ist eine kleine Stelle, die du drücken können solltest. Das sollte die Verkleidung öffnen.“
    Zu viele „sollte“ für Ranais Geschmack, aber sie versuchte es trotzdem. Zu ihrer Überraschung hatte Polzer Recht. Sie hörte ein klacken und als sie wieder um den Schreibtisch herum war, war die Verkleidung offen.
    Sie zog den kleinen Computer heraus und öffnete ihn mithilfe des Werkzeugs, das sie für diese Aufgabe im Tarnanzug verstaut hatte. Die Daten zu kopieren würde ihr nicht helfen. Als die Polizei das versucht hatte, hatte eine Sicherheitsvorkehrung sämtliche Daten gelöscht. Stattdessen klemmte sie eine Wanze direkt an den Hauptprozessor, die auf die Art das Passwort mitschneiden und dann nach und nach sämtliche Daten auf dem Gerät an einen Server des Geheimdiensts schicken würde.
    Als sie alles wieder ordentlich verbaut hatte, ging sie zurück zur Party. Dort angekommen zog sie den Tarnanzug wieder aus und verstaute ihn in der Torte. Als nächstes mussten der Alkohol und die Drogen dran glauben. Es war noch viel zu viel übrig, um den Kater und die Gedächtnislücken zu erklären, unter denen die Jugendlichen am nächsten Morgen leiden würden. Sie kippte alles in die Toilette und spülte mehrmals nach, damit keine Rückstände übrigblieben. Dann legte sie ihren Bikini auf das Gesicht des Geburtstagskindes und sich selbst unter den Arm eines der Gäste. Sollten sie sich am nächsten Morgen doch um sie streiten. Auf dem Weg zurück zum Partyraum hatte sie ihren Videouplink wieder deaktiviert. Sie hatte kein Problem damit, wenn sie jemand anderes nackt sah, aber sie gönnte Polzer diesen Anblick nicht.
    Zufrieden mit ihrer Arbeit schlief sie ein.
     
     
    Kriegsschiff
Hagner
– Im Orbit von Rateri I
     
    Zetoras saß in seinem Büro und verfasste den Bericht über den vergangenen Tag.
    Kurz nach Lieutenant Steiner war ein militärisches Sicherheitsteam eingetroffen und hatte das zivile Personal ersetzt. Sie hatten ebenfalls ein Team mitgebracht, das das gesamte Schiff nach Sabotage oder anderen Veränderungen abgesucht, jedoch nichts gefunden hatte.
    Entweder war der Angreifer, der bislang weder seinen Namen noch sonst eine Auskunft gegeben hatte, noch nicht dazu gekommen, das Waffensystem zu sabotieren als Zetoras eingetroffen war oder Sabotage war nicht das Ziel gewesen.
    Aber wenn nicht Sabotage, was war es dann?
    Die Frage ließ
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