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Die letzten Tage

Die letzten Tage

Titel: Die letzten Tage
Autoren: Daniel Isberner
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Uniformierte unternahm keine weiteren Anstalten sie aufzuhalten, sondern drehte sich von ihr weg. Aber nicht schnell genug, als dass ihr die Wut auf seinem Gesicht entgangen wäre.
    Draußen angekommen, sendete sie einen Löschbefehl über die Implantate an die Kameras im Geschäft und schaltete nach erfolgreicher Löschung die Implantate ab. Mit einem Seufzen steckte sie den gefälschten Dienstausweis weg.
    Ein weiteres verbranntes Alias. Seit dem Ausbruch des Schattens hatte der Geheimdienst alle Hände voll zu tun, neue Identitäten für sie und die restlichen Agenten zu erschaffen. Mit nicht mal einem halben Dutzend Agenten auf Rateri I und II, war das keine allzu große Schwierigkeit. Aber wenn man bedachte, dass das Bisschen logistisches Personal, das ihnen geblieben war, die Aufgaben sämtlicher Abteilungen eines vollausgestatten Geheimdienstes erledigen musste, hatten sie trotzdem weitaus mehr zu tun als normal war.
    Aber die Umstände waren nicht normal. Und würden es vermutlich auch nie wieder werden.
    Der Zusammenbruch der Kommunikation mit der Erde hatte den Geheimdienst ins Chaos gestürzt. Sämtliche Versuche wieder Ordnung herzustellen, waren gescheitert als der Schatten anfing sich über die umliegenden Systeme auszubreiten und die Terranische Republik in ihre Einzelteile zerbrach.
    Was oder wer auch immer für den Schatten verantwortlich war, konnte von den einzelnen Reichen nicht aufgehalten werden. Der Geheimdienst hatte versucht weiterhin als geschlossene Gruppe zu agieren, aber die Versuche waren gescheitert. Die Verordnung zur Rettung der Menschheit war der finale Sargnagel gewesen.
    Aus unerfindlichen Gründen war die neugegründete Regierung des Rateri Protektorats der Meinung ein Gesetz, das die Kommunikation mit Systemen nahe am Schatten verbietet, wäre die Lösung. Stattdessen hatte es nur dafür gesorgt, dass die Informationen, die die anderen Reiche gesammelt hatten, nur schwer ihren Weg nach Rateri fanden. Wenn es irgendeinen Durchbruch gegeben hatte, der ihnen vielleicht allen das Leben gerettet hätte, dann war er unweigerlich verloren.
    Rateri war die letzte Bastion der Menschheit und ihr Ende schien unaufhaltsam.
     
    Im Geheimdiensthauptquartier knallte Ranai ihren gefälschten Militärausweis auf den Tisch ihres Chefs.
    „Kapitän Tasos ist verbrannt. Oder wird es bald sein.“
    „Ranai, schön dich zu sehen.“ Phlin Dormin hatte einen zuckersüßen Tonfall aufgelegt. „Ich dachte, du hättest heute frei gehabt?“
    „Ja. Mein erster freier Tag seit Monaten und natürlich wird das Geschäft überfallen, als ich mir etwas zu essen und zu trinken für meinen Filmabend hole.
An meinem einen freien Tag
.“
    „Und was denkst du, das ich für dich tun kann?“
    „Ich weiß, du hast Polzer auf die Köpfe hinter den Überfällen angesetzt. Er ist seit Wochen an ihnen dran und hat nichts. Lass mich ihm helfen oder zieh ihn ab und lass mich allein ran, wenn du nicht zwei Leute an der gleichen Sache arbeiten lassen willst. Aber lass mich der Organisation auf den Grund gehen.“
    „Ich überlege es mir und rede dann mit Polzer.“
    „Danke.“
    „Das war kein Ja.“
    „Ach komm, wir wissen es beide besser.“
    Mit einem Zwinkern verließ sie das Büro und setzte sich an einen der Computer. Ihr freier Abend war eh ruiniert, da konnte sie sich auch um Papierkram kümmern.

Kapitel 2
    26. Februar 2270
     
    Kriegsschiff
Hagner
– Im Orbit von Rateri I
     
    Die Brücke der Hagner war für Zetoras immer wieder faszinierend. Sie war im Kern des Schiffs untergebracht, um sie bei Beschuss zu schützen. Sie war oval geformt und die Wände wurden von Computermonitoren geziert, auf denen die Daten der verschiedenen Systeme des Schiffs zu lesen waren. Die Mitte des Raumes wurde von einem Holoprojektor eingenommen, der den Bereich um das Schiff in einer detaillierten 3D Darstellung zeigte und die fehlenden Fenster in der Schiffsmitte mehr als ausglich.
    Heute war die Hälfte der Monitore schwarz, weil die Geräte, die von ihnen gesteuert wurden noch nicht an das Schiffssystem angeschlossen waren. Aber der Holoprojektor strahlte in all seinem Glanz.
    Zetoras saß im Kapitänssessel davor und studierte die Projektion. Das Schiff war von einem Gerüst eingerahmt und er konnte sehen, dass dort gearbeitet wurde. Ein Dröhnen ging durch das Schiff und die Verbindungen zwischen Gerüst und Schiff zogen sich zurück.
    Er öffnete eine Sprechverbindung.
    „Sehr verehrte Passagiere, ich begrüße Sie
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