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Die letzte Schoepfung

Die letzte Schoepfung

Titel: Die letzte Schoepfung
Autoren: Patricia Lewin
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weggewischt.
    »Diese beiden brauchen deine Hilfe.«
    ***
    »Wir sind hier, um Ihnen zu helfen, Dr. Turner.« Cox sprach mit besorgter Stimme. »Diese Kinder sind das Herzstück des Projekts und müssen so schnell und sicher wie möglich nach Hause gebracht werden.«
    Paul ließ sich nicht für dumm verkaufen. Cox waren die Kinder gleichgültig. Ihn interessierten nur das Projekt und dessen Ergebnis. Aber nun hatte Paul einen Ausweg gefunden, einen Sündenbock.
    »Wollen Sie damit andeuten, dass diese Frau«, er legte eine Spur Entrüstung in seine Stimme, »dass diese Berufskillerin zwei meiner Kinder entführt hat?«
    »Ihre Kinder?«, spottete Morrow.
    Paul wurde wütend. »Ich betrachte alle Kinder hier als die meinen.«
    »Ja«, sagte Cox. »Das glaube ich Ihnen gern. Und wir glauben tatsächlich, dass Anna die Kinder entführt hat. Die eigentliche Frage lautet: Warum hat sie das getan? Genauer gesagt, für wen?« Er nickte Morrow zu, der sich wieder dem Computer zuwandte und die Finger über die Tastatur huschen ließ, bis das Foto von Anna durch ein anderes ersetzt wurde. Diesmal war es ein großer Mann mit dunkelblondem Haar, markanten Zügen und blauen Augen, deren Intensität selbst auf einem Foto zu sehen war. »Kennen Sie diesen Mann?«
    »Nein.«
    »Sind Sie sicher?«, wollte Morrow wissen.
    »Ganz sicher.« Paul warf Morrow einen ärgerlichen Blick zu. »Wer ist es?«
    Statt einer Antwort tippte Morrow auf die Tasten, und ein weiteres Bild erschien. »Was ist mit dem?«
    Der Mann hatte typische Latino-Züge: dunkles Haar, dunkle Augen, dunkle Hautfarbe. Selbst das körnige Computerbild konnte die Drohung und Düsternis in seinem Blick nicht verbergen. Paul dankte den himmlischen Mächten, dass es bloß ein Foto war.
    »Ich habe keinen der beiden Männer je gesehen. Wer sind sie?«
    »Der erste ist Ethan Decker«, erklärte Cox. »Der Latino heißt Marco Ramirez.« Er hielt inne, als wollte er Pauls Reaktion beobachten. »Wir vermuten, dass Miss Kelsey mit einem oder beiden zusammenarbeitet.«
    »Und zu welchem Zweck?«
    »Ach, kommen Sie schon, Dr. Turner«, sagte Cox. »Diese Kinder sind einzigartige Kostbarkeiten. Sie wissen sehr genau, dass es gewisse Leute, sogar Regierungen gibt, die Unsummen dafür bezahlen würden, um sie in ihre Gewalt zu bekommen.«
    O ja, das wusste Paul, aber hier ging es um seinen Kopf, und er musste um jeden Preis die Rolle des besorgten Vaters spielen. »Und Sie glauben, dass diese Männer«, er wies auf den Monitor, »dass die Männer vorhaben, Danny und Callie zu verkaufen? Also, das ist ja … unmenschlich.«
    Cox warf ihm einen belustigten Blick zu. »Könnte man so sagen.«
    »Haben diese Männer denn die nötigen Verbindungen, um solch einen Verkauf einzufädeln?«, fragte Paul und ignorierte Cox' offenkundigen Sarkasmus.
    »Decker war Offizier bei der Firma und verfügte über internationale Kontakte«, antwortete Morrow. »Sein Spezialgebiet waren Suche und Rückführung. Er kann sehr gut … nun, Dinge finden.«
    Menschen.
    Obwohl Morrow es nicht ausgesprochen hatte, wusste Paul genau, was er meinte. Ethan Decker war Menschenjäger.
    »Decker und sein Team«, fuhr Morrow fort, »hatten Zugang zu Orten, an die normale Armeeangehörige niemals gelangen konnten.«
    Und dort haben sie Schreckenstaten verübt, die ein normaler Soldat niemals begehen könnte, dachte Paul, wagte aber nicht, es auszusprechen. »Das hört sich so an, als würden Sie den Mann bewundern.«
    Morrow zuckte die Achseln. »Er hat seine Arbeit gut gemacht.«
    »Er war ein außergewöhnlicher Offizier«, fügte Cox hinzu. »Die meisten seiner Missionen verliefen erfolgreich. Und er hatte die nötigen Verbindungen, um einen Verkauf zu arrangieren.«
    Plötzlich fiel Paul auf, dass sie von Decker in der Vergangenheitsform sprachen. »Ich verstehe das doch richtig, dass Decker inzwischen nicht mehr im Dienst der Regierung steht…?«
    »Er ist vor einigen Jahren aus dem Geheimdienst ausgeschieden«, erklärte Cox. »Nach einer besonders scheußlichen Geschichte, die eine katastrophal fehlgeschlagene Mission und den Tod eines Unbeteiligten zur Folge hatte, den Tod eines Kindes.«
    »Mein Gott.«
    »Ich bezweifle, dass Gott etwas damit zu tun hatte.« Cox faltete bedächtig die Hände auf dem Tisch. »Wahrscheinlicher ist, dass Decker übereifrig war … zu versessen darauf, seine Mission zu Ende zu führen.«
    Paul schauderte bei dem Gedanken, dass zwei seiner wertvollsten Kinder in der Hand eines
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