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Die letzte Rune 10 - Der Runenbrecher

Titel: Die letzte Rune 10 - Der Runenbrecher
Autoren: Anthony Mark
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verbracht, mit Hilfe ihrer Echelon-7-Zugangsberechtigung die Datenbanken der Sucher immer wieder zu durchforschen, aber sie hatte nichts mehr über den Fall Thomas Atwater gefunden. Sie hob ein Glas an die Lippen, aber es war leer, genau wie die Flasche Scotch in der Nähe.
    Deirdre stellte das Glas ab, dann lehnte sie sich zurück und rieb sich den schmerzenden Nacken. In der Mitte des Bildschirms leuchtete ein Bild: der Schlussstein aus dem Gebäude, das die Schenke beherbergt hatte, die Thomas Atwater trotz des Verbots der Sucher wieder besucht hatte. Derselbe Ort, der Jahrhunderte später das Surrender Dorothy beherbergen sollte, zusammen mit Glinda und den anderen Gästen, die zur Hälfte Elfen gewesen waren. Aber was hatte das zu bedeuten? Wer war Atwater in Wirklichkeit gewesen? Und was war der wahre Zweck des Schlusssteins?
    Vielleicht spielte das keine Rolle mehr. Sie schob den Computer zur Seite und nahm die Ausgabe der heutigen Londoner Times, die auf dem Tisch lag. Anders hatte sie mit ins Büro gebracht, und sie hatte sie stibitzt, bevor sie nach Hause gegangen war. Untersuchungen gegen Duratek gehen weiter, verkündete die Schlagzeile. Neue Gräueltaten aufgedeckt. Eine andere Schlagzeile stach Deirdre ins Auge, in kleinerer Schrift fast am unteren Rand der Seite: Weitere Duratek-Manager tot aufgefunden. Die ersten Sätze des Artikels beschrieben das Geheimnis ihres Todes. Anscheinend hatte allen Managern das Herz gefehlt, als man sie aufgefunden hatte.
    Ein scharfes Lächeln umspielte Deirdres Lippen. »Ich hoffe, Sie lesen das, Hadrian, wo auch immer Sie sind.«
    Sie fragte sich, wo er sich im Augenblick aufhielt. Falls er sich noch überhaupt auf dieser Welt befand. Würde sie ihn jemals wieder sehen? Sie wusste es nicht, aber sie hoffte es. So wie sie hoffte, dass sie eines Tages Travis Wilder und Grace Beckett wieder sehen würde. Sie griff nach der vergilbten Bärenkralle an ihrem Hals. Das war das Verrückte an der Hoffnung. Sie ließ einen weitermachen, selbst wenn es aussichtslos erschien.
    Ihr Computer ließ ein Piepen ertönen, und sie sah zurück zum Bildschirm. Das Bild des Schlusssteins war verschwunden, dafür pulsierten dort blutrote Wörter.
    Öffnen Sie die Tür.
    Deirdre sprang auf, ging zur Tür und riss sie auf. Der Korridor vor ihrem Apartment war leer. Auf der Türmatte lag ein kleines, in braunes Papier eingewickeltes Päckchen. Sie sah in beide Richtungen, dann nahm sie das Päckchen, schloss die Tür und setzte sich an den Tisch. Mit zitternden Fingern wickelte sie es aus.
    Es war ein schlankes Handy. Sie zögerte, dann klappte sie es auf und hielt es sich ans Ohr.
    »Ich bin froh zu sehen, dass Sie eine Pause machen«, sagte eine Männerstimme. »Gefällt Ihnen, was in der Zeitung steht?«
    Sie holte zischend Luft und stand auf, dann ging sie zum Fenster. Die Straße war dunkel und leer, aber er war irgendwo dort draußen und beobachtete sie.
    »Was wollen Sie?«, fragte sie und riss die Vorhänge zu.
    Aus dem Telefon drang leises Gelächter. »Keine Sorge, Miss Falling Hawk. Das ist nur ein Höflichkeitsanruf. Ich wollte nur sehen, wie es Ihnen nach Ihrer Reise in die Vereinigten Staaten geht. Verraten Sie mir, gefällt Ihnen die heutige Schlagzeile?«
    Sie warf der Zeitung einen Blick zu. »Unser Plan hat funktioniert«, sagte sie, und ihre Stimme klang vor Staunen ganz leise. »Es ist vorbei.«
    »Da irren Sie sich, Miss Falling Hawk. Eine große Dunkelheit ist abgewendet worden, aber andere Schatten sind noch da. Duratek ist erledigt. Sie werden die Welt namens Eldh niemals erreichen. Aber es gibt andere, die dort hinwollen. Und einige aus jener Welt, die auf diese kommen würden.«
    Sie ließ sich wieder auf den Stuhl am Küchentisch sinken. »Aber das ist unmöglich. Travis Wilder hat das Tor zerstört. Es gibt keine Möglichkeit mehr, zwischen den Welten zu reisen.«
    »Ich hasse es, ungehobelt zu erscheinen, aber Sie irren sich erneut. Sie müssen wissen, jeden Tag kommen sich Eldh und die Erde näher. Eines Tages, früher als Sie denken, wird das Perihel eintreffen. Und zusammen mit ihm wird eine große Gefahr kommen.«
    Ihr dröhnte der Schädel, und in ihrem Magen brannte der Scotch. »Wovon sprechen Sie? Was für eine Gefahr?«
    Der Computer piepte erneut. Auf dem Schirm erschien ein Bild. Das Bild war dunkel und grobkörnig. Es zeigte zwei Gestalten in Schwarz in einer schmalen Großstadtstraße, die sich auf die Kamera zubewegten.
    »Dieses Foto wurde vor drei
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