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Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter

Titel: Die letzte Rune 07 - Die schwarzen Ritter
Autoren: Anthony Mark
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auf Grace. »Allein sie ist wichtig. Der Meister hat uns allen klar gemacht, dass er sie für sich will. Ich habe die Botschaften empfangen, die des Meisters Raben brachten und die allen seinen Dienern befahlen, nach einer Frau mit blondem Haar und einer Halskette mit Runen Ausschau zu halten. Als ich sie aus den Schatten der Galerie erblickte, konnte ich unser Glück kaum fassen. Schon so lange suchte ich nach einer Möglichkeit, dass mein Sohn hoch in der Gunst des Meisters aufsteigt. Und da kommt sie in unsere Burg, sie, nach der der Meister verlangt.«
    »Ihr sprecht von Berash«, stieß Falken hervor. »Dem Fahlen König.«
    Die dicke Farbschicht auf dem Gesicht der Gräfin bekam Sprünge. »Du bist es nicht wert, seinen Namen auszusprechen! Du wirst heute Nacht sterben, so wie alle, die es wagen, sich gegen ihn zu stellen, bald sterben werden. Die Heere des Raben werden durch die Domänen marschieren, und sie werden seine Feinde wie eine schwarze Feuersbrunst aus dem Land tilgen!« Sie wandte sich Leweth zu. »Nimm sie jetzt. Ich will sie aus dem Weg haben, bevor ich die Feydrim auf die anderen hetze. Sie sind hungrig, und der Wunsch des Meisters ist eindeutig: Sie darf nicht zu Schaden kommen.«
    »Ja, Lady Ursaled.« Der Kämmerer setzte sich in Bewegung, sein toter Blick lähmte Grace. »Komm, du Miststück. Es wird leichter für dich sein, wenn du dich nicht wehrst. Der Meister will dich lebend. Aber ich glaube, es wird ihn nicht stören, wenn du … etwas zerzaust bist.«
    »Lass die Finger von ihr!«, brüllte Beltan außer sich vor Zorn.
    Er warf sich nach vorn und trieb das Messer tief in Leweths Leib. Der Kämmerer starrte mit dumpfem Blick auf den Griff, der aus seinem Magen ragte, während ringsum schwarzes Blut heruntertropfte. Dann zog er das Messer mit einer mechanischen Bewegung wieder heraus und rammte es Beltan in die Schulter.
    Beltan stöhnte auf und taumelte zurück, die Hand um das Messer geschlossen, während Blut zwischen seinen Fingern hervorquoll. Die Feydrim stießen ein Heulen aus; der Blutgeruch machte sie rasend.
    Falken zerrte Grace auf die verriegelte Tür zu. Im gleichen Augenblick bewegte sich Vani so schnell, dass sie wie ein Schemen wirkte; sie packte Leweths Arm, bog ihn nach hinten und drehte ihn herum. Ein Krachen ertönte, dann durchbohrte ein zersplitterter weißer Knochen die Haut des Unterarms und ragte in einem schrecklichen Winkel heraus.
    Nein, Vani, wollte Grace rufen, das ist sinnlos. Sie spüren keinen Schmerz, nicht so wie wir.
    Dafür blieb keine Zeit. Leweth schlug mit dem anderen Arm zu, bewegte sich mit einer unnatürlichen Schnelligkeit, die selbst Vanis überragte. Seine Hand raste gegen ihre Brust, und sie flog zurück und krachte mit brutaler Gewalt gegen die Steinwand. Sie sackte zusammen.
    Leweth schnappte sich Graces Umhangkragen und zog sie von Falken weg. »Und jetzt wirst du …«
    Seine Worte endeten in einem Schwall dunkler Flüssigkeit, die aus seinem Mund schoss. Er stand wie erstarrt da, mit hervortretenden Augen. Dann kippte sein Kopf langsam vom Hals und traf mit einem dumpfen Aufprall auf dem Boden auf, und sein Körper folgte ihm.
    Grace begriff nicht, was passiert war. Dann sah sie die Gestalt aus dem schattenverhüllten Durchgang zur Wendeltreppe treten, die auch sie benutzt hatten. Es war Elwarrd. Er hielt ein Schwert in der Hand, die Schneide war mit schmierigem Blut befleckt. Auf seinem Gesicht lag ein seltsamer Ausdruck, ernst und nachdenklich zugleich.
    »Du Narr!«, kreischte die Gräfin, ihre blutroten Lippen verzerrten sich vor Zorn. »Was tust du da?«
    »Euch retten, Mutter.« Er ging mit erhobenem Schwert auf sie zu. »Uns alle retten.«
    Die Feydrim beobachteten ihn mit ihren gelben Augen, aber sie griffen ihn nicht an. Elwarrd entblößte die Zähne zu einem scharfen Grinsen. Er ließ seine freie Hand über ihre buckeligen Rücken streichen, versenkte die Finger in ihrem dünnen Fell. Sie leckten seine Hand mit schwarzen Zungen, winselten und pissten auf den Boden.
    »Ihr habt sie gut dressiert, Mutter. Sie dienen Euch, aber sie werden mich nicht angreifen, wenn ich ihnen nichts tue, nicht wahr? Sie wissen, dass ich wichtig bin. Das habt Ihr ihnen beigebracht.«
    Die Gräfin trat vor ihn hin, griff an dem Schwert vorbei und schlug ihm mit der welken Hand mitten ins Gesicht. »Hör mir zu, du unverschämter Kerl. Alles, was ich je getan habe, habe ich nur für dich getan. Die letzte Schlacht naht, und der Meister wird
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