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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition)
Autoren: John Scalzi
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»Das Gerät übersetzt alle anderen Sprachen für mich, sodass ich mit den Menschen reden kann und sie mit mir.«
    »Spielst du Basketball?«, fragte ein anderer Junge.
    »Ich glaube, das wäre für jemanden, der so groß ist wie ich, keine besondere Herausforderung.«
    »Wie bewegst du dich in unseren Häusern?«, fragte wieder ein anderes Kind.
    »Sehr vorsichtig«, sagte Sorvalh.
    »Bist du schon dem Präsidenten begegnet?«, fragte ein anderes Mädchen.
    »Ja, einmal«, sagte Sorvalh, während sie sich an dieses Ereignis erinnerte. »Es war sehr angenehm, den Präsidenten zu besuchen, weil ich im Oval Office mühelos aufrecht stehen kann. Die Decke ist sehr hoch.«
    »Kackst du?«, fragte ein Junge.
    »Brian Winters!«, sagte Mrs. Everston in strengem Tonfall.
    »Die Frage ist durchaus berechtigt!«, protestierte der Junge. Er war wohl einer jener achtjährigen Jungen, für die es nützlich war, diese Erwiderung im Repertoire zu haben. Mrs. Everston sagte noch etwas zu Brian, während Sorvalh schnell die Bedeutung von »kacken« auf ihrem PDA heraussuchte.
    »Ich entschuldige mich dafür«, sagte Mrs. Everston.
    »Dazu besteht kein Grund«, sagte Sorvalh milde. »Das ist keineswegs die schlimmste Frage, die mir jemals gestellt wurde. Und um deine Frage zu beantworten, Brian: Nein, ich kacke nicht. Zumindest nicht so wie ihr. Von Zeit zu Zeit scheide ich Abfallstoffe aus, und wenn ich das tue, unterscheidet es sich ansonsten kaum von dem, was ihr in einem solchen Fall tut. Nächste Frage.«
    »Kennst du noch andere Aliens?«, wollte ein Mädchen wissen.
    »Ich kenne viele Aliens von vielen Planeten«, sagte Sorvalh. »Mittlerweile habe ich Personen aus vierhundert verschiedenen intelligenten Spezies kennengelernt. Manche sind so klein wie dieses Geschöpf.« Sie zeigte auf ein Eichhörnchen, das hektisch zu einem Baum rannte. »Und andere sind so groß, dass ich im Vergleich zu ihnen winzig erscheine.«
    »Kacken die auch?«
    »Brian Winters!«, sagte Sorvalh in strengem Tonfall. »Eine solche Frage ist keinesfalls berechtigt!«
    Brian Winters, der es offensichtlich nicht gewohnt war, von einem drei Meter großen Alien getadelt zu werden, hielt den Mund.
    »Werden noch mehr Aliens hierherkommen?«, fragte ein Junge.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Sorvalh. »In letzter Zeit sind mehr gekommen, weil meine Regierung, die als Konklave bekannt ist, viele Gespräche mit den Regierungen hier auf der Erde geführt hat. Aber ich glaube, es muss noch viel geschehen, bis sie hier so alltäglich sind, dass ihr sie gar nicht mehr bemerkt, wenn ihr die Mall entlanggeht.«
    »Wird es einen Krieg geben?«, fragte Hannah.
    Sorvalh drehte den Kopf, um Hannah direkt ansehen zu können. »Warum fragst du das, Hannah?«, sagte sie nach einer nachdenklichen Pause.
    »Mein Vater sagte zu meiner Mutter, dass er glaubt, dass es einen Krieg geben wird«, antwortete Hannah. »Er sagte, dann würden die Menschen gegen alle anderen kämpfen. Und dass alle anderen einen Krieg wollen, um uns alle zu vernichten. Ihr werdet gegen uns kämpfen, und wenn wir nicht mehr da sind, werdet ihr hier leben, und niemand wird mehr wissen, dass es uns früher einmal gegeben hat.«
    »›Monster greifen an und machen Dinge kaputt‹«, sagte Sorvalh. Sie sah die Kinder an, die schweigend auf ihre Antwort warteten. Die zwei Erwachsenen standen genauso schweigend und geduldig da.
    »Ich kann nicht versprechen, dass es nie einen Krieg geben wird«, sagte sie schließlich. »So etwas kann man einfach nicht versprechen. Ich kann nur sagen, dass ich eine Diplomatin bin. Das heißt, dass ich mit Leuten spreche, damit wir nicht gegeneinander kämpfen müssen. Deshalb bin ich hier. Um zu reden und zuzuhören und eine Möglichkeit zu finden, wie wir alle zusammenleben können, ohne zu kämpfen, ohne dass wir Angst voreinander haben müssen.« Sie berührte Hannah vorsichtig an der Wange. »Meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass niemand für die anderen zum Monster wird. Verstehst du, was ich damit meine, Hannah?«
    Hannah nickte.
    »Gut«, sagte Sorvalh. »Dann kannst du deinem Vater von mir ausrichten, dass auch ich keinen Krieg will.«
    »Mach ich«, sagte Hannah.
    »Also gut, Kinder«, sagte Mrs. Everston und klatschte in die Hände. »Es wird Zeit, Mrs. Sorvalh Auf Wiedersehen zu sagen. Wir wollen uns noch das Washington Monument ansehen.«
    »Wir sollten ein Foto machen!«, rief ein Kind. »Sonst wird uns niemand glauben, was wir erlebt haben.«
    Mrs.
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