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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition)
Autoren: John Scalzi
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funktioniert hat«, sagte Schmidt. »Der korbanische Präsident – der zufällig mit Fruchtsaft überschüttet wurde, als du deinen Kontrahenten in die Tribüne geworfen hast – wollte wissen, warum du deinen Gegner hast gewinnen lassen. Wir mussten zugeben, dass wir dich aufgefordert hatten, den Kampf zu verlieren. Er war entzückt, als er das hörte.«
    »Weil er viel Geld auf mich gesetzt hat?«
    »Nein«, sagte Schmidt. »Okay, vielleicht doch, aber darum geht es nicht. Er sagte, deine Bereitschaft, Befehle zu befolgen, selbst wenn der Sieg für dich zum Greifen nah ist, würde zeigen, dass du kurzfristige Opfer für langfristige Ziele bringen kannst. Er dachte schon, du würdest gewinnen, um die Stärke der KVA zu demonstrieren. Doch dann hast du verloren und damit den Wert der Disziplin bewiesen. Und da er von beidem sehr beeindruckt war, sagten wir, dass wir tatsächlich genau diese beiden Punkte unterstreichen wollten.«
    »Also habt ihr doch noch einen Funken Verstand behalten.«
    »Wir haben situationsgerecht reagiert. Und wie es aussieht, werden wir am Ende doch noch zu einer Vereinbarung gelangen. Du hast diese Verhandlungen gerettet, Harry. Danke.«
    »Keine Ursache«, sagte Wilson. »Ich werde dir die Rechnung schicken.«
    »Ich habe eine Nachricht von Botschafterin Abumwe für dich«, sagte Schmidt.
    »Ich kann es gar nicht abwarten, sie zu hören.«
    »Sie dankt dir für deine Dienste und lässt dir mitteilen, dass sie dich für eine Beförderung empfehlen will. Außerdem sagt sie, dass sie dich nie wiedersehen will. Diesmal hat dein Trick funktioniert, aber das Ganze hätte genauso gut schiefgehen können. Alles in allem bist du die Mühe nicht wert.«
    »Gern geschehen«, sagte Wilson.
    »Das ist nichts Persönliches.«
    »Natürlich nicht«, sagte Wilson. »Aber mir gefällt die Vorstellung, ich hätte all die Prügel, die ich eingesteckt habe, bis ins letzte Detail choreografiert. Ja, ich fühle mich fast wie ein Genie.«
    »Und wie geht es dir sonst?«, fragte Schmidt. »Alles in Ordnung?«
    »Du stellst immer wieder dieselbe ziemlich blöde Frage. Bitte hör damit auf.«
    »’tschuldigung«, sagte Schmidt. Er wandte sich zum Gehen und hielt an der Tür inne. »Mir kommt gerade in den Sinn, dass wir jetzt die Antwort auf die andere Frage wissen.«
    »Welche?«
    »Wie gut du einen Schlag einstecken kannst«, sagte Schmidt.
    Wilson lächelte, dann zog er eine Grimasse. »Bitte, Hart, bring mich nicht zum Lächeln.«
    »’tschuldigung«, sagte Schmidt ein weiteres Mal.
    »Und wie gut kannst du einen Schlag einstecken, Hart?«, fragte Wilson.
    »Wenn eine solche Aktion nötig ist, um diese Frage zu beantworten«, sagte Schmidt, »dann will ich es gar nicht wissen.«
    »Siehst du?«, sagte Wilson. »Ich habe dir doch gesagt, dass du weich bist.«
    Schmidt grinste und ging.

Bonusepisode
    Hafte Sorvalh isst Churros und
spricht mit der Jugend von heute
    Hafte Sorvalh, eine Lalan, spazierte über die Mall von Washington D . C. und näherte sich Antonio Morales, dem Betreiber von Tony’s Churros , einem kleinen Verkaufsstand, der nicht allzu weit vom Lincoln Monument entfernt war. Sie hatte ihre morgendlichen Sitzungen beendet, und nun blieben ihr noch ein paar Stunden bis zu ihren Nachmittagsterminen. Wie gewöhnlich, wenn sie sich in Washington befand, hatte sie Appetit auf heißes mexikanisches Gebäck.
    Tony wusste schon, wonach ihr der Sinn stand, und hielt ihre übliche Bestellung von einem halben Dutzend Churros mit Zimt bereit, als sie an den Stand trat. Mit einem Lächeln reichte er sie ihr in einer Tüte.
    »Sie wussten, dass ich kommen würde«, sagte Sorvalh zu Tony, als sie die Tüte entgegennahm.
    »Sie sind über drei Meter groß, señora «, sagte Tony und benutzte die spanische Höflichkeitsform, weil er wusste, dass sich Sorvalh dadurch geschmeichelt fühlte. Morales hatte sein ganzes Leben in Washington verbracht und Spanisch erst unter großen Mühen an der Highschool gelernt. »Es ist schwer zu übersehen, wenn Sie sich nähern.«
    »Das ist wohl wahr«, sagte Sorvalh und zahlte für das Gebäck. »Und wie geht es Ihnen, Tony?«
    »Das Geschäft läuft gut«, sagte Tony. »Aber das Geschäft läuft eigentlich immer gut. Die Leute mögen Churros. Bist du glücklich? Iss einen Churro. Bist du deprimiert? Iss einen Churro. Musst du wegen Unterschlagung ins Gefängnis? Iss vorher einen Churro. Kommst du gerade aus dem Gefängnis? Zeit für einen Churro.«
    »Wahrlich eine
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