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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition)
Autoren: John Scalzi
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Körpergröße ein Vorteil für den Korba gewesen war – seine Größe und die Tatsache, dass er mit einer Bongka umzugehen verstand. Jetzt waren die Rollen vertauscht. Nun konnte Wilson seine Kleinheit ausnutzen, und der Korba musste Schwierigkeiten haben, gegen etwas zu kämpfen, das kleiner war.
    Machen wir den Test , dachte Wilson und rannte unversehens auf den Korba zu. Dieser holte zu einem mächtigen Hieb aus, doch Wilson duckte sich, kam näher an seinen Gegner heran und rammte ihm einen Ellbogen in den Bauch. Worauf er zu seiner Bestürzung feststellte, dass die Panzerplatten eines Korba trotz ihrer Aufblähung so hart wie Beton waren.
    Ups , dachte Wilson und schrie dann, als der Korba ihn an den Haaren packte und hochhob. Wilson bekam den Arm zu fassen, der ihn hielt, damit ihm nicht der Skalp abgerissen wurde. Der Korba machte sich daran, ihm in die Rippen zu schlagen, wobei noch ein paar mehr brachen. Trotz der Schmerzen schaffte Wilson es, sich am Arm des Korba hochzuziehen und einen Fußtritt anzubringen. Seine Fußspitze traf die Schnauze des Korba. Anscheinend war das der einzige Körperteil seines Gegners, mit dem Wilson etwas mehr Glück hatte. Der Korba heulte auf und ließ Wilson fallen. Er kippte um und krachte mit dem Rücken auf den Boden. Bevor Wilson sich wegrollen konnte, schlug der Korba mehrmals auf seinen Brustkorb.
    Wilson spürte einen stechenden Schmerz. Er war sich einigermaßen sicher, dass er eine punktierte Lunge hatte. Der Korba schlug erneut zu und trieb durch Wilsons Mund Flüssigkeit nach draußen. Definitiv eine punktierte Lunge , dachte er.
    Der Korba hob wieder den Fuß und zielte diesmal auf Harrys Kopf, womit er sich jedoch ein wenig Zeit ließ, um ganz genau zu zielen.
    Wilson griff mit der linken Hand nach dem Fuß des Korba, während er mit den Fingern der rechten eine Spitze bildete, die er mit aller Kraft in die sechseckige Vertiefung stieß. Er spürte, dass etwas nachgab: das fleischige Ventil, das sich geschlossen hatte, um das Wasser im Körper des Korba zurückzuhalten. Es riss auf, und ein Regen aus warmem Wasser ergoss sich aus dem Fuß des Korba und auf Wilson.
    Der Korba gab ein unaussprechlich furchtbares Gebrüll von sich, als der unerwartete Schmerz alles andere aus seinem Bewusstsein verdrängte und er nur noch versuchte, den Menschen abzuschütteln. Doch Wilson hielt sich fest und rammte seine Hand noch tiefer in das Ventil. Er legte den linken Arm um das Bein und drückte zu, um den Korba auszupressen. Wasser spritzte auf den Boden. Der Korba hinkte und bemühte sich verzweifelt, Wilson loszuwerden, bis er auf dem nassen Kampfplatz ausrutschte. Er stürzte rücklings hin und ließ den Untergrund beben. Wilson änderte seine Position, um immer mehr Wasser aus dem Bein zu pressen. Es sah tatsächlich danach aus, dass das Bein erschlaffte. Der Korba heulte und wand sich. Anscheinend war er zu nichts anderem mehr imstande. Wilson dachte sich, wenn die Schiedsrichter noch einen Funken Verstand hatten, würden sie jetzt jeden Moment die Runde beenden.
    Wilson warf einen Blick zu Schmidt. Dieser sah ihn mit einem Ausdruck nackten Entsetzens an. Wilson brauchte einen Moment, um zu verstehen, warum er das tat.
    Ach ja, richtig , dachte Wilson. Ich soll ja verlieren.
    Wilson seufzte, hörte auf, den Korba zu melken, und ließ das Bein los.
    Der Korba, der immer noch unter den Schmerzen zu leiden schien, setzte sich schließlich auf und sah Wilson an, mit einem Ausdruck, von dem Wilson nur vermuten konnte, dass er völlige Verwirrung bedeutete.
    Wilson erhob sich und kniete sich vor das Gesicht des Korba. »Du hast keine Ahnung, wie ungern ich das tue«, sagte er, streckte eine Hand aus und tat, als würde er nach etwas greifen. Dann schob er den Daumen zwischen Zeige- und Mittelfinger hindurch und zeigte ihn dem Korba, der ihn nur verständnislos anstarrte.
    »Schau mal«, sagte Wilson. »Ich habe mir deine Nase geschnappt!«
    Die Faust des Korba traf Wilson an der Schläfe, dann gingen die Lichter aus.
    »Das ist wirklich nicht so gelaufen, wie wir es von dir erwartet hatten«, sagte Schmidt.
    In seiner Koje bemühte sich Wilson, keine Grimasse zu ziehen. Alle Gesichtsbewegungen schmerzten. »Du wolltest, dass die Sache knapp ausgehen soll, und du wolltest, dass ich verliere«, sagte er.
    »Ja«, sagte Schmidt. »Aber wir hatten nicht gedacht, dass du es so offensichtlich machst.«
    »Überraschung!«
    »Die gute Neuigkeit ist, dass es tatsächlich
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