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Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Die letzte Einheit: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Einheit: Roman (German Edition)
Autoren: John Scalzi
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sich erneut und unbedacht auf Wilson. Die Demütigung der Landung zwischen den Zuschauern schien die Angriffsstrategie des Korba zu einem Auf ihn mit Gebrüll reduziert zu haben. Wilson war es recht.
    Der Korba kam näher und holte zu einem mächtigen Hieb aus, entweder gegen Wilsons Bauch oder seine Genitalregion, wo auch immer er einen Schlag landen konnte. Wilson reagierte, indem er bis zur letzten Sekunde stillhielt und dann den Arm ausstreckte. Die Vorwärtsbewegung des Korba wurde abrupt gestoppt, als die Stirn des Aliens gegen Wilsons linke Handfläche prallte. Es war, als würde ein Erwachsener einen wild gewordenen Achtjährigen mühelos bändigen. Wilson grinste verschmitzt.
    Der Korba fand das überhaupt nicht lustig, da er es als herablassendes Abwehrmanöver empfinden musste. Er rülpste wütend und machte sich bereit, Wilsons Unterarm zu zerfetzen. Wilson schwang den rechten Arm und schlug damit den Korba, der für einen Moment abgelenkt war. Dann zog er schnell die linke Hand zurück, ballte sie zu einer Faust und rammte sie dem Korba ins Gesicht. Der Korba prustete erschrocken, was Wilson ausnutzte, um der Schnauze seines Gegners einen rechten Kinnhaken zu verpassen.
    Die Schuppen und Panzerplatten, die das Gesicht des Korba bildeten, blähten sich auf, als würde sich sein Kopf schlagartig wie eine Blüte öffnen. Das Ganze klappte wieder zusammen, als der Korba zu Boden ging. Wilson sorgte dafür, dass er dort blieb, indem er jedes Mal mit einem brutalen Fußtritt reagierte, sobald sich auch nur eine Schuppe aufblähte. Schließlich wurde es den Schiedsrichtern zu langweilig, und sie ließen das Horn ertönen. Wilson verließ den Kampfplatz, und der Sekundant des Korba kam, um ihn zur anderen Seite der Halle zu schleifen.
    »Ich finde, mit den Fußtritten hast du es vielleicht ein wenig übertrieben«, sagte Schmidt und reichte Wilson die wieder aufgefüllte Wasserflasche.
    »Das sagst du nur, weil dir in der ersten Runde nicht die Nieren zu feiner Pastete zermatscht wurden«, erwiderte Wilson. »Ich habe ihm nur zurückgegeben, was er zuvor mir gegeben hat. Am Ende der Runde hat er noch geatmet. Er wird es überstehen. Und jetzt ist die Sache etwas ausgeglichener, wie es gewünscht war.« Er trank aus der Flasche.
    An einer Seite der Halle öffnete sich eine Tür, und ein Fahrzeug, das an einen Gabelstapler erinnerte, rollte herein. Es transportierte ein Gebilde, das wie ein großes Kinderplanschbecken voller Wasser aussah. Der Pool wurde nicht weit von Wilson entfernt abgesetzt, der Gabelstapler fuhr zurück und kam wenig später noch einmal herein, mit einem zweiten Becken, das nicht weit von Wilsons Kontrahenten abgestellt wurde.
    Wilson warf Schmidt einen Blick zu.
    Dieser zuckte mit den Schultern. »Für den Wasserkampf?«, mutmaßte er.
    »Was sollen wir tun? Uns gegenseitig nass spritzen?«, fragte Wilson.
    »Schau mal«, sagte Schmidt und streckte den Zeigefinger aus.
    Der Korba, der sich einigermaßen erholt hatte, war in seinen Pool gestiegen. Der Schiedsrichter, der in die Mitte des Kampfplatzes getreten war, winkte Wilson, zu seinem Wasserbecken zu gehen.
    Wilson sah Schmidt an, der wieder mit den Schultern zuckte. »Frag mich nicht«, sagte sein Freund.
    Wilson seufzte und stieg in seinen Pool. Das Wasser war sehr warm und reichte ihm bis über die Knie. Er widerstand der Versuchung, sich einfach zu setzen und ein nettes Bad zu genießen. Er blickte sich erneut zu Schmidt um. »Und was soll ich jetzt tun?«
    Schmidt reagierte nicht.
    Wilson wedelte mit der Hand vor Schmidts Gesicht herum. »Hart? Hallo!«
    Schmidt sah Wilson an. »Du solltest dich lieber umdrehen, Harry.«
    Wilson tat es und musterte seinen korbanischen Gegner, der plötzlich einen halben Meter größer war als zuvor. Und sein Wachstum setzte sich fort.
    Was zum Henker hat das zu bedeuten? , dachte Wilson, und dann bemerkte er es. Der Wasserpegel im Becken des Korba sank allmählich, und gleichzeitig verschoben sich die Schuppen und Platten an seinem Körper. Sie bewegten sich gegeneinander und trennten sich voneinander. Wilson beobachtete, wie sich die Schuppen am Rumpf des Korba auseinanderzogen und die Platten, die sich darunter befunden hatten, die entstehenden Lücken ausfüllten, während sich der Körper durch das Wasser aus dem Becken ausdehnte. Wilsons Blick glitt zu den Händen des Korba, dessen Finger durch rotierende Bewegungen der Schuppen expandierten und in einem Tanz bislang unbekannter
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