Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die letzte Chance - Final Jeopardy

Titel: Die letzte Chance - Final Jeopardy
Autoren: Linda Fairstein
Vom Netzwerk:
Kopf.
    »Eigentlich sind wir gar nicht draufgekommen«, sagte Chapman. »Als David mir vom Wiederauftauchen von Jeds Verfolgerin erzählte, bat ich ihn, Segal anzurufen und sie sich beschreiben zu lassen. Er sagte uns, wie sie aussieht, erwähnte sogar den Akzent und berichtete uns, sie fahre eine weiße Celica, mit dem Nummernschild einer Leihwagenfirma. Ich muß schon sagen, Alex, ich hab’ genau wie du gedacht. Es kam mir nie in den Sinn, daß der Mörder eine Frau sein könnte. Ich war mir so sicher, daß es Jed war - oder irgendein anderer verschmähter Liebhaber. Aber als David und ich uns mit all diesem Zeug über Erotomanie beschäftigt hatten und wußten, daß die Person in der Mitte am meisten in Gefahr ist, und Jed darauf bestand, er habe dir Nachrichten hinterlassen, die du nicht bekommen hast - da nahmen
wir einfach an, daß du in Gefahr wärst, ganz gleich, ob das nun was mit Isabella Lascar zu tun hatte oder nicht.«
    »Und warum hast du mich noch einmal auf dem Revier angerufen, du weißt schon, der letzte Anruf?«
    David und Mike zögerten, bis David schließlich erwiderte: »Eigentlich war es Jeds Idee.«
    Ich sah ihn mit steinerner Miene an, aber David fuhr fort: »Mike hatte mir gesagt, ich solle ihn anrufen und mir die Frau beschreiben lassen. Jed bat mich eindringlich, ich solle dir unbedingt sagen, wie gefährlich sie seiner Meinung nach sein könnte. Sobald er sie hier in New York gesehen hatte - und da er wußte, wie sehr sie seiner Frau zugesetzt hatte -, fürchtete er, sie würde als nächstes dich belästigen. Er dachte allerdings nicht an Mord, sondern an irgendwelche Unannehmlichkeiten, die du aufgrund der öffentlichen Bedeutung deiner Arbeit nicht brauchen könntest.«
    »Also rief ich auf dem Revier an und sagte denen, sie sollten dich nicht allein nach Hause fahren lassen«, erklärte Mike. »Sie sollten dafür sorgen, daß Mercer dich in einem Streifenwagen zu deiner Wohnung bringen läßt und am nächsten Morgen zu deiner Behörde, jedenfalls bis wir die Frau gefunden und identifiziert hätten. Aber ich bekam Mercer nicht an den Apparat. Wirklich alarmierend wurde es erst, als der Kerl am Empfang mir sagte, es ginge dir gut - du seist gerade mit irgendeiner Frau in ein Auto an der Ecke eingestiegen. Ein weißes Auto.«
    »Verdammt, mir passiert so was nie«, warf Joan ein.
    Mike schilderte dann, wie er auf dem Morddezernat angerufen und einen Einsatzwagen angefordert habe, der ihn an der Ecke der Fifth Avenue und Seventy-second Street abholen solle. Er wollte zur West Side hinüber fahren, zur Special Victims Squad, und sich bei Leuten auf der Straße erkundigen, ob sie irgendwas gesehen oder gehört hätten, was ihm einen Hinweis geben würde. Er ersuchte das Polizeipräsidium, eine Suchmeldung in Manhattan North nach einer weißen Celica mit zwei Frauen darin herauszugeben. Dann war er mit Duffy von Davids Wohnung losgefahren - David hatte darauf bestanden mitzukommen.

    Acht Minuten später war Chapman zum Einsatzteam am Parkeingang Fifth Avenue gestoßen, und zusammen fuhren sie auf der Transverse Road nach Westen.
    »Wie Mercer immer sagt: Detektivarbeit ist 99 Prozent Genialität und ein Prozent Glück«, erinnerte mich Mike. »Während ich auf der Transverse wie ein Tornado durch den Park fege, brüllt der Doc auf dem Rücksitz plötzlich, da würde eine weiße Celica rechts von uns unter einem Baum stehen. Ich bremste, drehte um und parkte gegenüber dem Weg, vor dem Konzertpavillon. Wir schwärmten alle aus, und David schlug den Trick mit dem Hund vor - er dachte, du würdest entweder seine Stimme erkennen oder den Namen des Hundes mitbekommen. Das Beste, was du getan hast, war, uns wegen der Waffe zu warnen. Ich wußte zwar, daß wir es mit einer Verrückten zu tun hatten, aber ich rechnete noch immer nicht damit, daß sie die Mörderin war.«
    »Da wir gerade über Blindheit reden-ich bin ja schließlich bei ihr ins Auto eingestiegen«, sagte ich leise und fragte mich, wie eine so intelligente Person wie Ellen Goldman so extrem aus der Bahn geraten konnte.
    »Was tut dir denn mehr weh, Coop«, wollte Mike wissen, »deine Gefühle oder dein Hals?«
    »Im Augenblick etwa beides gleich«, erwiderte ich und lächelte seit Stunden zum erstenmal.
    »Sie wird bei mir bleiben, solange ihr Arzt sie in der Stadt haben will, und dann nehm’ ich sie mit, und wir tanken ein bißchen tropische Sonne auf«, verkündete Joan.
    »Also das ist ja nicht gerade die richtige Zeit, um
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher