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Die letzte Chance - Final Jeopardy

Titel: Die letzte Chance - Final Jeopardy
Autoren: Linda Fairstein
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Phasen zehn oder zwölf Jahre, und sie bemühen sich wiederholt, in Verbindung mit dem Mann zu bleiben. Sie rufen ihre Opfer an, schreiben ihnen Briefe, lauern ihnen vor ihrem Haus auf, folgen ihnen ins Büro, in Flugzeugen, in Hotels - überall hin. Sie sind überzeugt - und das ist die Wahnvorstellung -, falls es ihnen gelingt, das Hindernis, die andere Frau, aus dem Weg zu räumen, wird sich der Mann, von dem sie besessen sind, mit ihnen vereinen und seine Liebe erklären.«
    »Hat Jed denn bei Isabella nichts davon gemerkt? Ist ihm nie der Gedanke gekommen, daß Goldman ihre Mörderin war?« wollte ich wissen.
    »Nein«, erwiderte David. »Als die Goldman aus dem Gefängnis kam, war die einstweilige Verfügung des Gerichts noch in
Kraft. Sie durfte zu keinem der Segals Kontakt aufnehmen. Und sie war ansonsten geistig so normal, daß sie ihnen anfangs aus dem Weg ging, weil sie wußte, daß sie sonst wieder im Gefängnis landen würde. Daher belästigte sie Jed auch nicht, als sie letzten Monat zum erstenmal nach New York kam. Zumindest nicht direkt - so, daß er es merkte. Nach seiner vergeblichen Kandidatur für den Senat gab es genügend Publicity wegen seiner Übersiedlung, so daß sie ohne Schwierigkeiten herausfand, wo sein Büro bei CommPlex war. Aber ich muß wohl davon ausgehen, daß sie mehr Energie darauf verwendete, alles über dich herauszufinden, sobald sie erfahren hatte, daß du mit ihm zusammen warst. Stand darüber jemals was in den Zeitungen?«
    »Klar, Liz Smith hat darüber sogar eine Kolumne geschrieben«, warf Mike ein, »KÄMPFERIN GEGEN SEXUALVERBRECHEN TREIBT ES MIT GESCHEITERTEM SENATS-KANDIDATEN oder so ähnlich. Auf diese Weise wußte sie über dich Bescheid. Wir nehmen an, sie hat von Isabella erfahren, weil sie einige von Jeds Nachrichten auf seinem Anrufbeantworter bei CommPlex abgehört hat. Er sagte jedenfalls, daß sie das die ganze Zeit getan habe, als er noch in Kalifornien war.«
    »Sie hat dich genau beobachtet, Alex«, fuhr David fort, »und versuchte herauszufinden, wie lange du mit ihm zusammensein würdest. Und dann kam die Gegnerin schlechthin, in Form einer Hollywood-Göttin: Isabella Lascar. Du warst eine gewöhnliche Sterbliche, aber Isabella war eine ernsthafte Konkurrentin.«
    Das hatten Ellen und ich offenbar gemeinsam.
    »Aber ich dachte, Jed und Isabella haben miteinander über ihre jeweiligen Verfolger gesprochen?« sprach ich meine Gedanken laut aus, als ich mich an das Gespräch mit ihm erinnerte.
    »Ja, das stimmt schon, jedenfalls ganz allgemein«, erklärte David uns. »Aber keinem von beiden kam jemals in den Sinn, daß sie von ein und derselben Person belästigt wurden. Isabella war prominent und immer wieder unerwünschter Aufmerksamkeit ausgesetzt, wie du weißt, Alex. Als die anonymen Anrufe in ihrem Hotel anfingen, wußte sie nicht, wer dahintersteckte, und die Briefe von Cordelia Jeffers waren ihr ein absolutes Rätsel. Sie hat sie ihm nie gezeigt - Jed glaubt, weil sie wußte, wie schuldig er sich fühlte, daß er dich betrog.«

    »Als David mich gestern abend nach seinem Treffen mit Segal anrief, bat er mich, zu ihm in die Wohnung zu kommen, um mit ihm über das Gespräch zu reden. Ich war gegen neun da, mit Joe Duffy« - einem der Jungs, die zu Mikes Einheit gehörten. »Bis dahin war ich überzeugt, daß Segal der Mörder wäre. Aber David sagte, Segal könne sein Alibi beweisen - sein Anwalt hätte die Quittung von dem Cape-Air-Ticket, und daraus würde hervorgehen, daß er bereits von Vineyard weggeflogen war, als Iz erschossen wurde. Sein Anwalt mauert bloß deshalb, weil wir die genaue Zeit ihres Todes noch nicht bekanntgegeben haben. Er will uns das Flugticket erst zeigen, wenn wir ihm die Todeszeit nennen.«
    David nickte bestätigend. »Und Jed hat dir deshalb ständig aufs Band gesprochen, Alex, weil Goldman es schließlich doch wagte, sich ihm zu nähern. Isabellas Filofax war eine Goldgrube für sie und machte es ihr viel zu leicht. Er enthielt jede Menge Informationen, wie sie an Jed und dich herankommen konnte. Sie hat nicht nur die Nachrichten gelöscht, die er für dich hinterlassen hat«, erklärte er, »sondern auch an den letzten paar Vormittagen vor seinem Bürogebäude gewartet - nicht, um mit ihm in Kontakt zu treten, sondern einfach, um ihn zu sehen. Das ist typisch für diese Störung.«
    »Und wer ist nun draufgekommen, daß Ellen die Mörderin war?« Ich sah von David zu Mike, aber beide schüttelten den
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